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Der Bucket-List-Boner: Wozu du vor deinem Tod noch masturbieren solltest

Der Wrong Boner ist aus der Ständerpause zurück und hat ein paar ernste Lebensaufgaben für euch.

Kein Schwanz ist so kurz wie das Leben. Außer, du hast einen Mikropenis oder bist eine Frau. In dem Fall solltest du deine mickrige Eichel oder stattliche Klitoris als Erinnerung an die Vergänglichkeit sehen: Als roten, pulsierenden Laserpointer-Punkt auf einem Haufen Biomasse, der du bist und der jeden Moment vom Schicksal abgeschossen werden könnte.

Also mach dir weniger Sorgen um den sichtbaren Teil deiner Genitalien und mehr Sorgen über das leider oft erst viel zu spät sichtbare Ende deiner gesamten körperlichen Existenz. Natürlich kannst du nichts dagegen tun, dass der Gevatter irgendwann einen Kanye West mit dir macht und dich mit einem letzten Zwischenruf einfach aus dem Rampenlicht hecklet.

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Aber solange es noch nicht so weit ist, solltest du deinen Taylor Swift-Moment noch genießen und das tun, was auch Taylor Swift in meiner Fantasie die meiste Zeit über tut: Nämlich ohne Rücksicht auf Verschleiß zu den unpassendsten Dingen und Gelegenheiten masturbieren.

Dieser Wrong Boner ist deshalb jener Bucket-List gewidmet, die man nicht auf der Weltkarte, sondern nur am eigenen Leib abarbeiten kann. Und ich würde dir empfehlen, eher früh als spät mit der Umsetzung anzufangen (zipp).

ZU ALTEN KLASSENFOTOS

Foto: Tony Alter | flickr | cc by 2.0

Als ich die Schule endlich hinter mir hatte, war das Erste, das mir auffiel, wie lächerlich solche Dinge wie Klassengemeinschaft, Gruppendynamik und Lehrer im Allgemeinen eigentlich wirklich sind, sobald man in keinem hierarchischen Verhältnis mehr zu ihnen steht. Damit bin ich wahrscheinlich nicht alleine. Schule ist ein Ort institutionalisierter Angst und bereitet dich zirka genauso gut aufs Leben vor, wie Torture Porn dich fit für ein gesundes Sexleben macht.

Um dem Teufel der entfaltungsfeindlichen Verbildung nachträglich mit dem Finger in Auge oder Anus zu fahren (je nachdem, was ihr als Metapher unangenehmer findet), sollte deshalb jeder Mensch mindestens ein Mal zu alten Klassenfotos masturbieren—oder, wenn ihr im wahrsten Sinne des Wortes Eier habt, gern auch darauf. Spätestens beim nächsten Klassentreffen werdet ihr sehen, dass dieser Wichs wirklich reinigende Wirkung haben kann.

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Aber Achtung, bitte nur Oberstufenbilder verwenden. Alles andere wäre so, wie wenn ihr heute zu Madeline Zima aus Die Nanny onaniert, nur weil daraus später Madeline Zima in Californication wurde. Es ist und bleibt pädophil, will ich damit sagen.

Alternativ gehen übrigens auch andere Fotos von Klassenkollegen oder Lehrern. Julia, falls du das hier liest: Ich habe dich zumindest nie auf die Urlaubsfotos aus Tunesien reduziert (Update: Julia hat es gelesen und mir einen kurzen peinlichen Moment beschert, aber danach war es umso entspannter zwischen uns).

IM MUSEUM

Foto: Lucca Eder

Wenn ihr schon einmal in einem Museum wart und den Wrong Boner ein bisschen kennt, wisst ihr längst, worauf ich hinaus will. Die meisten Bilder, die nicht sau-langweilig sind und trotzdem noch als Kunst durchgehen, hängen aus einem ganz bestimmten Grund nicht bei euch zuhause, sondern an den weißen Wänden respektabler Einrichtungen: Damit ihr mit euren dreckigen Internetfingern nicht sofort an eurem bemützten Fahnenfreund oder eurem glatten Freudenknöpfchen herumrubbelt.

Richtige Kunst ist nämlich immer mindestens ein bisschen versaut, weil sie sich mit Abgründen und Gefühlen und ganz generell mit Menschen beschäftigt. Wenn die Mona Lisa ab heute in einer x-beliebigen Sexkabine hängen würde, wäre ihr mysteriöses Lächeln spätestens heute Abend unter nervösen Spermatozoen verschwunden. Dasselbe gilt auch für jedes andere Gemälde, das jemals von jemand anderem als selbstkasteienden Mönchen geschaffen wurde und mehr oder weniger subtil von Lust handelt.

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Es ergibt also durchaus Sinn, dass Museen uns mit ihrem vielen Licht, ihren vielen Besuchern und ihren vielen Aufpassern die Abkürzung zum Abspritzen verbauen wollen. Genauso viel Sinn ergibt es aber, wenn man die Deutungshoheit der Kunst auf performative Art hinterfragt—und zwar mit einer dreckigen kleinen Hosenparty, die gleichzeitig ein Hinderniss-Parcours vorbei an den Blicken der Museumswärter ist.

MIT POPPERS

Foto: VICE Media

Jeder kennt das Woody Allen-Zitat mit dem Schmutz und dem Sex und dem Richtigmachen. Aber auch ein solider Wankjob ist im besten Fall natürlich versaut und sorgt dafür, dass du sofort nach dem Orgasmus einen schuldbewussten Blick über die Schulter wirfst, während du schnell deinen Laptop zuklappst. (Falls du ohne Bewegtbilder masturbierst: Gratulation, du bist das 1 Prozent.) Die unübertroffene Speerspitze der Onanie, quasi der K2 unter den Sexerlebnissen (der Mount Everest ist natürlich für echten Sex zu zweit oder mehrt reserviert, duh!), ist aber ein Wichs mit Poppers.

Natürlich sind Poppers eine Droge und ich würde dir niemals empfehlen, dein Lustempfinden mit außerkörperlichen Reizsubstanzen zu steigern. Das wäre der falsche Weg, deinen Ständer zu stimulieren. Damit meine ich: falsch wie in wrong. Und Ständer wie in boner. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass ich deshalb kein Idiot sein und meine Erfahrung mit Amylnitrat nicht trotzdem hier als das Best-of von Wankomania beschreiben darf.

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Louis C.K. hat es ziemlich gut getroffen, als er sagte: Danach fühlst du dich wie der unglaubliche Hulk, der sich in Bruce Banner zurückverwandelt. Gut, er hat von wichsen generell gesprochen, aber bei Poppers stimmt die Beschreibung tausendfach. Es ist wie den Penis aus einem Pferd ziehen und sich sofort danach in Fötusstellung unter die Dusche zu flüchten. Nur ohne Pferd.

MIT STOFFTIEREN

Foto: Tumblr

Wo wir gerade von Pferden sprechen. Kaum eine andere Art von Sodomie beflügelt derart die Fantasie wie der Verkehr zwischen Esel, Pony, Stute, Fohlen oder Schimmel und einem menschlichen Mann. Manche werden jetzt aufschreien "Wow, das ist eine ziemlich sexistische Vorstellung von Sodomie!", aber ich mache weder die Regeln noch die "Man fucked by Donkey"-Katastrophenvideos auf diversen Plattformen.

Über die Gründe kann ich auch nur mutmaßen. Wahrscheinlich geht es dabei irgendwie um das alte Thema von Unterwerfung, Bändigung und Dominanz, wo es alleine aus sadistischen Gründen besonders reizvoll ist, wenn ein stattlicher Hengst einen stattlichen Hengst niederholzt. Für Frauen sind im Sodomie-Porno-Knigge doch eher Hunde reserviert.

Mit beiden ist Sex aus biologischer Sicht übrigens keine ganz einfache Sache und wer nicht als passiver Partner beim Akt selbst draufgeht, hat gute Chancen, als aktiver Partner im Nachhinein dafür umgebracht zu werden. Aber zum Glück gibt es Hunde genau wie Pferde und sogar Esel auch als Stofftiere. Falls ihr also nicht schon als Kind einem Teddy die Bodennaht aufgesprengt oder das Stumpsnäschen matt gerubbelt habt, solltet ihr dringend jetzt einen plüschigen, unbelebten Gegenstand zur Hand nehmen und ihn selbige ersetzen lassen. Noch ein Mal richtig Kind sein!

Markus auf Twitter: @wurstzombie