Casual Intimacy: Photos by Matt Lambert

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Casual Intimacy: Photos by Matt Lambert

Matt Lambert könnte der Robert Mapplethorpe des 21. Jahrhunderts werden. Die Grundzutaten sind da: Jungs, Sex und Sperma.

Achtung: Die Fotos hier zeigen Schwule beim Zärtlichsein. Wenn das deine Gefühle verletzt, solltest du einmal kurz über dich nachdenken und dann besser eine andere Seite aufrufen.

Die Fotos in Keim, dem nächsten Buch von Matt Lambert über cineastisch inszenierte, schwule Aktbilder, sind schockierend. Viele von den Fotos des Filmemachers, der in L.A. geboren wurde und aktuell in Berlin lebt, zeigen junge Männer bei sexuellen Handlungen. Andere zeigen Typen beim Entspannen, die gerade trinken, smsen oder faul an sich selbst herumspielen. Durch ihren Inhalt wirken sie schweinisch, aber die Nacktheit in ihren wirkt meistens auch irgendwie indirekt, durch eine Mischung aus cooler Distanz und intensiver Intimität. Der Grund, warum ich sie schockierend finde, ist, weil ich mich mit ihnen identifiziere und sich die Psychologie hinter den Bildern manchmal merkwürdig bekannt anfühlt. Das Coverfoto, das einen erigierten Penis zeigt, der gerade abspritzt, ist eine erotische Hommage an Cartier Bressons „entscheidenden Moment". Es ist ein dreckiger Triumph der fotografischen Eigenschaft, die Zeit stillstehen zu lassen. Trotzdem zählt Lambert keine Fotografen zu seinen wichtigsten Einflüssen, sondern Filmemacher von Fritz Lang bis Greg Araki. Und vielleicht noch überraschender denkt er nicht, dass seine Fotos subversiv sind.

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„Wenn überhaupt, nehme ich subversive Themen und versuche, sie menschlich zu machen", erzählt Lambert VICE. „Durch mein Leben in Berlin konnte ich Sexualität als etwas sehen, vor dem man sich nicht fürchten muss. Man sollte sie annehmen und als einen wichtigen Teil davon akzeptieren, ein kompletterer, ehrlicherer Mensch zu werden. Berlin geht mit Sex manchmal so locker um, dass es nicht mal immer sexuell ist. Ich glaube, dass es in meiner Arbeit nur selten wirklich um Sex geht. Es geht mehr um Intimität als Nebenprodukt von Freundschaft oder sexuellen Begegnungen. Ich versuche, Kameradschaft und Vertrauen einzufangen. Sicher, manche Bilder sind purer Sex, aber die meisten sehe ich absolut unsexuell."

Robert Mapplethorpe wurde beschuldigt, mit seinem X Portfolio die Aufmerksamkeit der Kunstwelt durch reine Schocktaktiken auf sich zu ziehen. Vielleicht ist Matt Lamberts Art, diese Art von Bildwelten als normal darzustellen, auf gewisse Art das Erbe dieses Schocks. Am Ende geht es in seinem Buch um Liebe und die Beziehungen zwischen Männern.

„Ich will eine Welt zeigen, in der man sich vor nichts fürchten muss, wenn es um Liebe geht."

Matt Lamberts erstes Buch Keim erscheint im April. Es wird von Pogo Books herausgegeben und wurde vom Studio Yukiko deisgnt. Hier kannst du es vorbestellen.

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