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Diese App macht elektromagnetische Wellen im Alltag sichtbar

Ein niederländischer Designer hat eine App entwickelt, die WLAN, Mobilfunk und Satellitkommunikation in unserer unmittelbaren Umgebung sichtbar macht.
Foto: Juuke Schoorl

Wahrscheinlich könnten wir kaum noch die Hand vor Augen erkennen, wären die Strahlungen und elektromagnetischen Wellen unserer omnipräsenten Kommunikationskanäle sichtbar, die uns 24 Stunden am Tag umgeben.

Wie eine Welt aussehen könnte, in der all die Signale von WLAN-Antennen, Mobilfunktürmen und Satelliten verschiedener Art, sprich die komplette Infosphäre, für das menschliche Auge sichtbar wären, hat der niederländische Designer Richard Vijgen visualisiert. Seine App The Architecture of Radio zeigt uns die komplette drahtlose und verkabelte Kommunikationsinfrastruktur eines Ortes in Echtzeit auf dem iPad.

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„Unser digitales Leben hängt von zutiefst physischen Kommunikations-, Observations- und Navigationssystemen ab", erklärt Vijgen sein Anliegen, die unsichtbare technologische Landschaft, über die wir weltweit interagieren, sichtbar zu machen.

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Die App, die Vijgen mittels Three.js und Ionic Framework programmierte, verwendet GPS, um den Standort des Users zu ermitteln. Über die Online-Datenbank OpenCellID wird dann dein Abstand zu umliegenden Funktürmen ermittelt. Außerdem bestimmt sie die aktuelle Position von Satelliten, indem sie auf Daten des Jet Propulsion Laboratory zurückgreift, welches Satelliten der NASA steuert.

Foto: Juuke Schoorl

Vijgen, der seine App gegen Ende des Jahres auch für Privatanwender zugänglich machen will, lässt uns so per Augmented Reality das Netzwerk an Kommunikationsnetzwerken, das uns alle umgibt, bewusst wahrnehmen—auch wenn er gegenüber Gizmodo erklärt, dass seine Anwendung eher „eine theoretische Simulation als eine vollständige Messung des gesamten Radiospektrums" darstellt.

Bereits im September kann die App im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie ausprobiert werden. Sie ist dort bis April 2016 im Rahmen einer Ausstellung zu sehen.