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Seht einen Gonzo-Wissenschaftler bei seinem DMT-Trip im peruanischen Regenwald

Rak Razam hat seine Forschungsreise in das Reich von Ayahuasca und schamanischer Praxis eindrucksvoll dokumentiert.

2006 rauchte der freie Journalist Rak Razam im peruanischen Regenwald zum ersten Mal 5-MeO-DMT, ein starkes Halluzinogen. Es kommt in den südamerikanischen Pflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler vor und wird unter anderem für die Zubereitung von Ayahuasca verwendet.

Razam wollte dem boomenden Ayahuasca-Tourismus in der Region auf den Grund gehen und traf sich mit dem „Gringo-Schamanen" Ron Wheelock in der Nähe der Stadt Iquitos.

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Nachdem er also den ersten Zug genommen hatte, ließ er sich von seinen Kollegen auf einem Stuhl festhalten, wie er mir am Telefon erzählt. Alles mit verbundenen Augen, um störende visuelle Reize auszublenden. Es dauerte keine zwei Minuten, bis er von einem leisen Stöhnen in ein ekstatisches Gegröhle überging, da die Tryptamine ihn, wie er sagt, in ein unbeschreibliches spirituelles Meer aus weißem Licht transportierten.

„Du fühlst dich wie ein Tropfen Wasser, der zurück in den Ozean gelangt. Du empfindest, dass alles Sein vereint ist und zudem eine bedingungslose Liebe", schwärmt er, während ich mir im Video ansehe, wie er beginnt, seinen Körper zu krümmen und von zusammenhängenden Sätzen in eine Art Kriegsgeschrei ausbricht. „Es war die spirituellste, ehrwürdigste Erfahrung, die ich jemals hatte", erzählt Razam weiter. „Es ist etwas sehr Intimes und sehr Menschliches, etwas, das wir alle in uns tragen."

Wie man ganz legal ein Kilogramm reines MDMA kauft

Das obige Video ist unbearbeitetes Material aus Razams Dokumentarfilm Aya: Awakenings, der den Journalisten auf seinem Trip in den Amazonas begleitet, wo er die spiritualistische Kultur von Ayahuasca, DMT und anderen schamanischen Substanzen ergründet, die dort schon seit Jahrhunderten konsumiert werden.

Razam hatte also die Wirkung von 5-MeO-DMT am eigenen Leib erfahren—und zwar zu Forschungszwecken. Die Substanz wirkt ähnlich lange wie DMT, also lediglich 5 bis 20 Minuten. Er tat dies im Rahmen des Terra Incognita Projects, einer NGO, die die Veränderungen des Bewusstseinszustandes durch 5-MeO in Mexiko untersucht. Hier ist die Substanz bei schamanischen Ritualen beliebt und wird aus dem Körper von Kröten gewonnen.

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Begleitet wurde Razam von Juan Acosta-Urquidi, einem der Typen in dem Video, die ihn auf dem Stuhl halten. Eines der Forschungsziele von Acosta-Urquidi besteht darin, Hirnwellen zu messen, während sich die Bewusstseinszustände von 5-MeO-DMT-Konsumenten ändern. Hier stellt er seine Ergebnisse vor:

Der Gebrauch dieser psychedelischen Substanzen war Jahrzehnte lang auf Lateinamerika beschränkt, doch das Interesse ist in den letzten Jahren auch in Europa größer geworden—und so finden sich mittlerweile sogar regelmäßige Ayahuasca-Veranstaltungen in Deutschland auf Facebook wieder.

Ayahuasca kommt derweil in so unterschiedlichen Kontexten wie Scheidungszeremonien, psychosomatischer Selbsttherapie oder dem Überdenken der eigenen Rolle als Vater zum Einsatz.

Bleiben wir gespannt, was die Wissenschaft noch so über diese machtvolle spirituelle Droge in Erfahrung bringt.