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It's still real to me, damn it!

Die skurrilste Familiengeschichte der Wrestling-Welt

Bei der Google-Suche nach “Midget Wrestling” findet man nur Bilder von überdimensionalen Schwänzen. Kompensation? Sarkasmus? Oder ist Midget sowas wie ein amerikanischer Neologismus für Penis? Wenn dem so ist, muss man da sofort nachhaken.

Warum findet man bei der Google-Suche nach “Midget Wrestling” eigentlich nur Bilder von überdimensionalen Schwänzen? Kompensation? Sarkasmus? Oder ist Midget sowas wie ein amerikanischer Neologismus für Penis? Wenn dem so ist, muss man da sofort nachhaken. Wobei nachhaken ein österreichischer Neologismus für das ist, was man mit seinem “Midget” beim “Wrestling” macht. So etwa muss auch die Geschichte begonnen haben, die wir euch in der heutigen Ausgabe von Vince McMahons größten Kämpfen präsentieren. Kleiner Tipp: Es geht um Midgets.

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Hornswoggle Head-Check: McMahons Kampf mit dem Kaspar Hauser-Kind

Fluffige Familiengeschichten, die Zweite: Diesmal mit Vince McMahons „unehelichem Sohn“, der eigentlich gar nicht sein Sohn ist, dafür aber immerhin kleinwüchsig, sprachbehindert und natürlich irisch.

Angefangen hatte alles mit einer Vaterschaftskrage, bei der ans Licht kam, dass einer der männlichen WWE-Wrestler in Wahrheit ein waschechter McMahon war. Vince hatte also tatsächlich fremdgespritzt. Nur in wen? Und mit welchem Ergebnis? Wochenlang glühten die Server sämtlicher Wrestling-Foren, während sich Fans in aller Welt die Finger mit ihren Spekulationen über den unbekannten McMahon-Sprössling wundmarterten. Das hier würde etwas ganz Großes werden, eine gigantische Geschichte von immenser Tragweite… Oder auch eine winzig kleine mit so gut wie null Resonanz und ziemlich viel Brechpotential.

Der langverlorene Sohn war nämlich keiner der Superstars, mit dem die Fan-Welt gerechnet hatte (und sie hatte mit jedem gerechnet), sondern der vertikal herausgeforderte Kobold Hornswoggle. Zu Hornswoggle sei noch gesagt, dass er kaum sprechen konnte, aus Irland kam, sich naturgemäß wie ein Baby verhielt, weil er ja immerhin kleinwüchsig war (und aus Irland kam), und scheinbar unter dem Wrestling-Ring lebte. Fragt nicht – hier nach Logik zu verlangen ist zirka so sinnlos, wie bei einem Disney-Film auf Muschis zu warten.

Unnötig zu sagen, dass es nicht lange dauerte, bis die ersten Frevler und Nörgler auftauchten, um die Storyline zu verreißen. Ich kann dazu nur sagen: Was zur Hölle habt ihr euch erwartet? Vince McMahon ist definitiv nicht so erfolgreich, weil er euch immer schön brav mit genau der Sorte Zucker-Lollis versorgt hat, die ihr unbedingt haben wolltet.

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Verdammt, er ist so erfolgreich, weil er Käsereiben und rostige Nägel bunt angemalt und als Zucker-Lollis unters Volk gebracht hat! Und als dann die ersten von euch ohne Zunge ankamen, knipste er einen Schnappschuss und stellte die Bilder online. Ja, Vince verstand es immer schon, auf seine Fans zu scheißen, und paradoxerweise brachte ihm jede abgeseilte Wurst noch mehr Publikum ein. Jetzt überlegt euch mal, was das über euch aussagt!

Dabei hatte Vinnie Mac mit der Geschichte ein ganz großes Moralspiel vorgehabt. Die Botschaft lautet: Einlullende Liebe bringt euch nur so weit, und manchmal braucht es eben ein bisschen „tough love“, damit man über sich hinauswächst (haha, Zwergenwitz, ich weiß). Deshalb steckte McMahon seinen 1,33 Meter großen Spross auch in ein Match gegen den 2,16 Meter messenden Great Khali – erwartungsgemäß ein echtes Feuerwerk technischer Finesse und ein echtes Traummatch für die Ewigkeit… NOT:

Am Ende stellte sich dann heraus, dass alles nur ein Streich war, den die Familie dem Patriarchen gespielt hat. Vaterschaftstest fingiert und so. Viel Lärm um nichts, würde ich sagen. Alles was bleibt, ist das Gefühl, dass wir alle ein bisschen an dieser Storyline gewachsen sind.

Das war jetzt glatt noch ein Midget-Witz zum Abschluss! Ha! Ich pack’s nicht! Drum mach ich erst mal Wochenende und schüttle drei Tage lang den Kopf und sage bis zum nächsten Mal: Mahalo!