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Hier ist das neue Video von Creative Adult und Sänger Scott im Interview

Sabertooth Zombie wird die USA-Wahlen dieses Jahr gewinnen, ist aber egal, weil Creative Adult 2013 eh nach Europa gehen.

Scott Phillips hat als Sänger und Texter von Lifelong Tragedy die Hardcoreszene der letzten Jahre deutlich mitgeprägt. Aber jetzt ist er leider auch erwachsen geworden und will mit seiner neuen Band als kreative Erwachsene im Medienbereich arbeiten. Deswegen hat er mit ein paar anderen Kiffern aus Rohnert Park bei San Francisco das Creative Lab Creative Adult gegründet und ist nun furchtbar erwachsen und kreativ und will möglichst bald „irgendwas mit Medien“ machen.

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In Wahrheit ist der Gute paranoid, arbeitslos und freut sich wie Hölle, dass er bald wieder nach Europa kommen darf, wenn irgendeiner seine wirklich fabelhafte neue Band bucht. Schau dir weiter unten das Video zu Dead Air exklusiv bei Noisey an und dann bestellst du dir gleich bei Anchors Aweigh Records ihre 7 Inch im Preorder. Der arme Junge muss doch von was leben! Er ist sogar wieder in die Vorstadt gezogen, um näher bei JDs (der Bassist von Ceremony) Bong zu sein.

Noisey: Was zum Teufel ist eigentlich so besonders an der Bong von JD Ceremony?
Scott: JDs Bong ist wirklich wie eine Legende bei uns in der Bay Area—zumindest in meinem Kopf. Ich weiß, dass er mit dem Ding eine ziemlich enge Verbindung hat. Wie eng, darüber möchte ich lieber nicht nachdenken. Aber wir alle hier wissen von dem Ding. Er liebt sie über alles.

Eure neue Band heißt also Creative Adult. Heißt das, ihr seid jetzt erwachsen und werdet alle auch einer dieser ekelhaften „kreativen“ Hipsteridioten, die irgendwas mit Medien machen?
Du meinst, wie VICE?! Der Name ist einfach nur ironisch gemeint und soll auch so verstanden werden. Ich habe vor einiger Zeit mit meinem Freund Dan über eines seiner Projekte geredet und er meinte: „Ich bin ein Creative Adult“. Er sagte das in einem so sarkastischen, abschätzigen und besoffenen Ton, den wirklich nur er hinkriegt, und ich wollte unsere neue Band sofort so nennen. Mir ist es egal, was die Leute glauben, was es bedeuten soll. Für mich ist es ein böser Seitenhieb auf diese Typen, die ein Schweinegeld für die Kunsthochschulen hier bei uns in den Staaten zahlen, um danach in der sogenannten kreativen Branche zu arbeiten. Ich finde das bitter.

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Was ist eigentlich mit deiner alten Band Purple Mercy passiert?
Purple Mercy gibt es noch, aber wir wissen noch nicht genau, in welcher Form. Wir hätten gerne mehr gemacht, aber es gab persönliche Schwierigkeiten und wir leben zu weit auseinander, um wirklich durchzustarten. Ich würde gerne irgendwann wieder ein Album aufnehmen, aber vorher müsstest du uns Fünf erst mal in dasselbe Zimmer bringen—was nicht so einfach ist. Bis dahin verweilen wir in einem Schwebezustand vollkommener Erschöpfung.

Wie seid ihr in der neuen Formation für Creative Adult zusammengekommen?
Ich bin Anfang des Jahres aus San Francisco wieder zurück nach Rohnert Park gezogen und hatte in der Leere der Suburbias einfach überhaupt nichts zu tun. Mike, unser Gitarrist und ein alter Freund von mir, fragte mich, ob ich mit ihm in einer Band spielen wollte. Wir haben ein paar Mal zusammen geprobt und waren schon nach zwei Monaten im Studio. Es war ein sehr schmerzloser und schneller Prozess.

Gibt’s irgendeine bestimmte Richtung, die du mit deinen Lyrics einschlagen willst?
Nein, eigentlich nicht. Ich versuche einfach zu mir selbst zu sein, so weit das geht. Außerdem befiehlt mir die Musik auch ein bisschen, wie sich meine Lyrics entwickeln. Es gibt keine Formel. Ich lasse es einfach aus meinem Kopf auf das Blatt tropfen und schau zu, dass es richtig landet.

Wie ist das denn in der Bay Area aufzuwachsen? Es gibt ja doch einige Hardcorebands, lausige Skater und Kiffer in der Region.
Erstmal Applaus für deine Generalisierungen … Die Bay Area ist eine wundervolle Gegend, in der jeder einfach sein darf, was, wie und wer er ist—inklusive der Sachen, die du genannt hast.

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Hast du auch keinen Bock mehr auf Black Flag?
Ich habe auf gar nichts mehr Bock, Mann.

Runaways von Lifelong Tragedy, deiner ersten Band, war irgendwie eine der bewegendsten Hardcore-Platten aller Zeiten. Warum habt ihr danach aufgehört? Hat es sich wie das Ende eurer Jugend angefühlt und ihr konntet einfach nicht weitermachen?
Das klingt etwas dramatisch, aber du hast irgendwie Recht. In dieser Band zu spielen, hatte bislang den größten Einfluss auf mein Leben—mehr als alles andere, was ich bis dahin gemacht hatte. Obwohl es mich natürlich gänzlich ausmacht, in dieser Band gespielt zu haben. Ich war 21, als wir aufhörten und es gab einfach andere Wege, die ich ausprobieren wollte. Ich will nicht im Namen anderer sprechen, aber ich glaube, wir fühlten uns alle so. Es war eine gute Zeit und wir haben verdammt viel erreicht, mehr als wir uns je zugetraut hatten.

Plant ihr eigentlich eine Europatournee?
Ja, auf jeden Fall. Ich vermisse Europa. 2013 werden wir kommen, wir haben ein paar Shows in Aussicht.

Was macht ihr eigentlich, wenn ihr gerade nicht in einer Band spielt?
Alle arbeiten außer mir. Ich bin gerade arbeitslos, aber das stört mich nicht.

Wer sollte denn die Wahlen dieses Jahr in den USA gewinnen?
Sabertooth Zombie.

Warum glauben eigentlich so viele Idioten überall auf der Welt an Chemtrails?
Wenn sehen glauben bedeutet, dann bin ich einer dieser Idioten. Sie sind überall! Aber sei dir bewusst, dass ich paranoid bin und einfach nichts glauben kann, was irgendjemand in einer Machtposition sagt.

Folgt Johannes bei Twitter: @johnvouloir