Bild: Institut Marques
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Dr. Marisa López-Teijón: Ich hatte die Idee dafür schon vor zwei Jahren und ein Freund von mir hat diese dann entwickelt.Und was war der Ansatz dahinter?
Es ging um künstliche Befruchtung. Ich wollte, dass das In-vitro-Befruchtungs-Labor wie ein großer Uterus ist, damit die Embryos die Umgebung als genau so angenehm empfinden wie den Mutterleib.Also habe ich überlegt, welche Temperatur hat der Uterus? Ich wollte diese Temperatur, also haben wir alle Flächen aufgewärmt. Wir achten auch darauf, was man im Uterus sehen kann, weswegen unsere Forscher dort nur in gedämmten Licht arbeiten. Dann habe ich überlegt, was man im Uterus hören kann. Ich begann eine Untersuchung, in der wir Lautsprecher mit sehr hoher Lautstärker auf den Unterleib gelegt haben, aber das hatte keinerlei Wirkung. Ich fragte mich also, wie sich das ganze arrangieren lässt, damit der Klang das Baby erreicht? Ich habe dann eine Menge im Bereich der Klangforschung recherchiert und am Ende hatte ich den Vaginallautsprecher.
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Ja, direkt beim ersten Mal, als wir das Produkt bei einer schwangeren Frau ausprobiert haben. Es war beeindruckend. Das Baby wachte auf und begann seine Lippen zu bewegen und fing an, zu vokalisieren. Es war einfach nur unglaublich.
Foto: Babypod
Nein, es ist, als würde man einen Tampon benutzen. Die Scheidenwand ist nicht empfindsam genug, um etwas davon spüren. Man bekommt also nichts von dem Gerät mit, während es in einem ist.Gibt es ein Genre von Musik welches Sie speziell für Babies empfehlen würden?
Wir haben eine Menge verschiedener [Musik]arten untersucht und schauen uns gerade Weitere an. Was soweit funktioniert? Mozarts Sinfonie Nr. 5 und Stammesmusik beziehungsweise traditionelle Musik.Muss die Musik über Texte oder Gesang verfügen, damit es funktioniert?
Nein, es geht vor allem um Rhythmus und Melodien. Rhythmus alleine funktioniert aber auch nicht. Wenn wir zum Beispiel afrikanische Trommeln nehmen, reagieren sie nicht. Wenn wir einfach nur eine Melodie nehmen, funktioniert es genau so wenig.Der Unterschied dazwischen, etwas durch die Sprache oder durch ein Lied zu sagen, ist der, dass Musik Gefühle auslöst. Das sind also verschiedene Kreisläufe. Wenn wir zum Beispiel normal sprechen, reagieren Babys viel weniger, als wenn wir musikalisch sprechen. Musikalität stößt auf viel mehr Resonanz. Das, was ab der 16. Schwangerschaftswoche passiert, ist genau das gleiche, was passiert, wenn du zu einem Baby sprichst.
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Es geht um Stimulation. Es ist das gleiche wie mit einem Baby, das in einer Krippe liegt. Wenn du Rockmusik anmachst, dann ihm das wahrscheinlich nicht gefallen. Sie mögen keine moderne Musik. Es stimuliert nicht die Kommunikation.Was hoffen Sie, mit dem Gerät zu erreichen?
Wir glauben, dass es bestimmte Aspekte der oralen Kommunikation und Körpersprache gibt, die von unserer Entwicklung im Mutterleib abhängen. Zum Beispiel wäre Legasthenie eine Sache, die wir damit vielleicht eliminieren können—Probleme mit der Körperkoordination, mit der Kommunikation und mit der Sprache.Wir interessieren uns dafür, sie neurologisch zu stimulieren. Aber wir sind noch immer weit davon entfernt, das alles auch beweisen zu können. Ich kann aber zumindest sagen, dass wir so die Freude an der Musik oder die Freude an der Stimme, die den Fötus erreicht, teilen können.Mehr über die Arbeit von Dr. Marisa López-Teijón kannst du hier lesen und über den Babypod hier.Gigen ist bei twitterDieser Artikel ist zuerst auf THUMP erschienen.**Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.