Symbolfoto: IMAGO / bonn-sequenz
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Die wissenschaftlichen Durchbrüche folgten dann Schlag auf Schlag. So dauerte es nicht lange, bis Dr. Shelomi klar wurde, dass der Cannabis-Geruch wahrscheinlich vom apokrinen und nicht vom ekkrinen Schweiß herrührt. Ekkriner Schweiß ist transparent und wässrig und reguliert den Wärmehaushalt des Körpers. Die apokrinen Schweißdrüsen, die sich vor allem im Achselhöhlen- und Genitalbereich befinden, sondern ihr Sekret beim Sex und bei Stress ab.„Ich weiß noch, wie ich in der Schule ein Referat halten musste und das Phänomen kurz davor bemerkte", erzählte mir Trent aus Kansas. „Irgendwann wurde mir dann klar, dass der Schweiß in meinen Achselhöhlen nur vor oder während stressigen Situationen nach Gras riecht."Genau diesen Umstand nutzte Dr. Shelomi auch als Grundlage für eine potenzielle Hypothese: „Wenn auch andere Menschen eine solche Erfahrung gemacht haben, dann können wir die Quelle des Cannabis-Geruchs auf die Absonderungen der apokrinen Schweißdrüsen eingrenzen."Eine weitere Hypothese, die von Dr. Justin Fischedick, einem Forscher am Institute of Biological Chemistry der Washington State University, aufgestellt wurde, besagt Folgendes: Schweiß enthält aromatische Pflanzenstoffe—auch als Terpenoide und Terpenen bekannt. Pflanzen setzen Terpenoide und Terpenen auf ihren Blättern und Blüten frei, um Bestäuber anzulocken und um für sie gefährliche Insekten zu vertreiben. „Es hat den Anschein, als ob vermehrt trainierende Personen den Geruch bei sich feststellen", erklärte mir Dr. Fischedick. „Da Terpenoide und Terpenen fettlösliche Stoffe sind—genauso wie THC—, werden sie womöglich in den Fettzellen gespeichert und während körperlicher Anstrengung freigesetzt."Munchies: „Du bist, was du isst"—Deshalb stinkst du wie eine Mülltonne
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Es könnte da draußen noch viel mehr Leute geben, die zwar noch nie gekifft haben, deren Körper aber dennoch die richtigen Stoffe enthalten, um den Marihuana-Geruch zu produzieren. Natürlich würden sie diesen Geruch wohl kaum bemerken, da sie ja noch nie Gras geraucht haben und dementsprechend nicht wissen, wie das Ganze riecht. Vielleicht kennen sie den Geruch aber auch und es ist ihnen bloß egal—somit müssen sie sich auch nicht die Nacht mit Google um die Ohren schlagen und nicht mehrere Wissenschaftler mit diesem Thema beschäftigen.Alles, was uns jetzt noch übrig bleibt, ist, mal wieder die alte wissenschaftliche Phrase „Es muss einfach noch mehr geforscht werden" zu bringen. Immerhin ist Dr. Fischedick bereit, genau das zu tun: „Eigentlich kann man den Zusammenhang zwischen Marihuana und Schweiß nur mit vollständiger Sicherheit herstellen, wenn man mehrere Probanden Gras rauchen lässt, sie dann aufs Laufband schickt, anschließend etwas Schweiß einsammelt und das Ganze letztendlich mithilfe diverser Gerätschaften untersucht."Würde sich dazu denn jemand bereiterklären?Noisey: Der Eine von Mars Volta hat wöchentlich Gras im Wert von 1000 US-Dollar weggeraucht