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Motherboard

Im syrischen Rakka ist ein Mädchen wegen ihres Facebook-Accounts gesteinigt worden

Für die ISIS gilt es für Frauen als unmoralisches Verhalten, auf Facebook aktiv zu sein.

Eine der jüngsten ISIS-Seiten mit der sie versuchen, ihre internationale Facebook-Stellung aufrecht zu halten. (Bildschirmfoto via Facebook)

Fatum Al-Jassem ist laut mehreren Berichten im syrischen Rakka mutmaßlich am 12. Februar zu Tode gesteinigt worden—und zwar, nur wegen ihres Facebook-Accounts. Das Mädchen wurde laut verschiedenen Angaben von islamistischen Extremisten hingerichtet, nachdem sie von einem Scharia-Gericht zum Tode verurteilt worden war.

Das religiöse Al-Reqqa Gericht, welches unter der Zuständigkeit des Islamischen Staates Irak und Syrien (ISIS) steht, hatte entschieden, dass es „Zina“, oder auch unmoralischen Verhalten ist, als Frau einen Facebook-Account zu haben. Und aus diesem Grund verdient dieses Vergehen dann eben auch die gleiche Strafe wie ein mutmaßlicher Ehebruch.

Es ist allerdings nicht abschließend bestätigt, ob sich das Schicksal des syrischen Mädchens tatsächlich so abgespielt hat, denn auch wenn verschiedene Berichte das Ereignis weiterverbreiten, konnten wir nicht abschließend klären, ob nicht auch andere Facebook-Politiken und mediale Tricks hinter der Geschichte stecken könnten. Die Meldung wurde im arabischen Raum weit verbreitet; allerdings im englischen Raum zuerst nur von der iranischen FARS News Agency gemeldet, und die ist natürlich nicht frei von ihrem eigenen politischen Programm. Auf die Meldung folgt wenige Zeilen später beispielsweise die schöne Interpretation, dass der syrische Konflikt vor einigen Monaten schon wieder fast befriedet gewesen sei, bis die USA und die Golfstaaten eingegriffen hätten.

ISIS ist nicht nur für die die Steinigung von Frauen bekannt, sondern auch als beunruhigendes Staatsprojekt. Motherboard stillt deinen Wissensdurst.