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Für welches Übel sich Kinder entscheiden (Düstere Version)

Dieses Mal mussten sich die Jungs entscheiden, ob sie eher einen geliebten Menschen töten oder 35 Leuten einen Arm abschneiden würden.

Foto: Seika | flickr | by CC 2.0

Nachdem wir bereits die Mädchen auf die Probe gestellt haben und wissen wollten, ob sie sich für schimmlige Spaghetti oder ein Nickerchen in Eiswürfeln entscheiden würden, gehen wir nun mit den Jungs ans Eingemachte.

Hier kommt also die düstere Variante mit Will (14), Bean (11), Max und Wolf (beide 17).

VICE: Würdet ihr eher für den Tod eines geliebten Menschen verantwortlich sein wollen oder 35 Menschen, die ihr irgendwie mögt, den Arm abschneiden?
Will: Ich weiß nicht. Ich will niemanden umbringen, aber ich will auch nicht all die Leute verstümmeln.

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Du musst dir eins davon aussuchen. Du bist mein Gefangener, du musst dich für eins entscheiden.
Bean: Ich würde jemanden, den ich liebe, zehn Sekunden, bevor die Person stirbt, umbringen.

Du kannst das nicht bestimmen. Du kannst nicht vorhersagen, wie es ausgehen soll.

Will:

Ich würde mich selbst umbringen, weil ich mich liebe, und so muss ich auch niemand anderen töten oder verstümmeln.

Oh! Du hast mich überlistet! Aber würdest du das echt tun? Wenn ich dir jetzt sofort eine Waffe in die Hand drücken würde, würdest du das wirklich eher durchziehen, als dass ein paar andere Leute ohne Arm leben müssten?
Will: Ja, würde ich. Ich würde es einfach machen: Peng!
Max: Ich denke, eine Person zu töten, wäre viel leichter zu vertuschen und keiner würde mich für den Rest meines Lebens jagen.
Wolf: Das Zweite, weil ich nicht will, dass jemand, den ich liebe, stirbt.

Aber denk dran, nachdem du zehn Leuten den Arm abgehackt hast, gibt es noch immer 25, bei denen du das noch machen musst.
Wolf: [stöhnt] Ich will keine Leute töten. Aber ich kann kein Blut sehen. Ich kann noch nicht mal das Zweite machen.

Würdet ihr eher eine Person lieben, die euch nicht liebt, oder von vielen Leuten geliebt werden, aber selber keine Liebe empfinden können, weder für sie noch für irgendwen?
Will: Ich nehme die Million Fans, ist mir egal.

Ihr seid alle noch jung. Wollt ihr die nächsten 70 Jahre durchs Leben gehen, ohne Liebe zu empfinden? Das ist doch etwas Wertvolles! Ich werdet zwar geliebt, aber habt keine Ahnung, was das bedeutet.
Max: Ich will kein Soziopath sein. Aber wenn ich wählen muss zwischen unerwiderter Liebe und endlosem Sex, dann …
Will: Ja! Ich wäre eine coole Sau!
Bean: Ich würde im Wald leben. Dort wäre niemand, den ich liebe oder der mich liebt.

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Du willst in Einsamkeit leben?
Bean: Ja, schon. Tiere jagen.
Will: Oh ja! Ich würde mir all die Mädchen schnappen.

Also wirst du niemals ein gebrochenes Herz haben, aber auch nie erfüllt sein.
Will: Ist mir egal!
Wills Vater: Was, wenn deine Freundin das liest, Will?
Will: Keine Ahnung. Ich lass sie das einfach nicht lesen. Aber wenn sie es trotzdem macht … Hi!
Wolf: Ich würde Frau Cabot mögen. Oder ich würde zumindest so tun. Sie ist wirklich oft übel gelaunt und ich komme mit solchen Leuten nicht klar. Ich würde mich für das Erste entscheiden, weil ich lieber selbst jemanden lieben würde, als dass andere Menschen mich lieben und ich es nicht fühlen kann. Ich will, dass mein Herz ausgeglichen ist. Ich will versuchen, so nett wie möglich zu sein. Ich will einfach nur, dass alle glücklich sind. Es macht mich glücklich, Liebe zu empfinden, und es macht andere Menschen glücklich, geliebt zu werden.

Jetzt überlegt ihr euch mal eine Frage für mich.
Wolf: Hättest du es lieber, dass mich Sachen, die mir Freude bereiten, umbringen, oder dass ich lange lebe, aber nichts tun kann, wonach ich süchtig bin und was schlecht für meine Gesundheit ist?

Ich würde dich natürlich leben lassen. Dinge, die sich für dich als Teenager richtig anfühlen, fühlen sich für eine Minute richtig an, aber bevor der Tod kommt, stehen dir Jahrzehnte mit Hirn- oder Körperschäden bevor, oder mit Schuldgefühlen, den Leuten gegenüber, denen du Leid zugefügt hast. Als ich ein Teenager war, kam mir die Idee, irgendwann 25 oder sogar 50 Jahre alt zu sein, bescheuert vor, gar nicht real. Aber wenn du erst einmal alt bist, dann bist du überrascht, wie real es ist. Genauso real, wie es ist, jung zu sein.
Max: Hättest du lieber den Holocaust verhindert oder die amerikanische Sklaverei?

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Den Holocaust.
Will: Weil da Menschen einfach abgeschlachtet wurden.

Als Sklave kannst du noch immer im Geist frei sein, aber wenn du in Dachau bist, dann bist du wahrscheinlich tot. Und ich muss mich ja entscheiden.
Bean: Würdest du eher eine Million Bambussplitter unter deine Fingernägel schieben oder in eine Grube mit Kakteen, Schlangen und Limettensaft springen?

Letzteres. Selbst nur einen Bambussplitter unter den eigenen Fingernagel zu schieben … In der Grube sind es wenigstens andere Dinge, die dir etwas antun. Es ist doppelte Folter, wenn man sich selbst verletzen muss. Stellt dir mal vor, wie du bei 900.000 bist und dir denkst: „Noch 100.000!"
Bean: Es tut einfach ganz schlimm weh, wenn du einen Haufen Nadeln reingesteckt bekommst.

Ich bin tatsächlich schon einmal in einen Kaktus gefallen. Es hat weh getan, aber es wahr gleichzeitig auch irgendwie aufregend.
Will: Ich bin vor ungefähr zwei Wochen in eine Brennnessel getreten. Es tut noch immer weh.

Ich habe gerade einen Holzsplitter im Auge stecken.
Max: Du solltest ins Krankenhaus gehen.

Ich hab keine Krankenversicherung, weil ich nicht der Sklave von jemandem bin. Ich warte darauf, bis ich ihn herausweine.

Update: Das hat nicht geklappt. Ich musste in die Notaufnahme und es hat mich einen Haufen Geld gekostet.