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Die aberwitzigen Vertragsklauseln des Carlos Tévez bei den Boca Juniors

Die Whistleblower von Football Leaks haben den Vertrag von Stürmer-Star Carlos Tevez öffentlich gemacht. Trotz Millionengehalt muss der Heißsporn auf einiges verzichten. Er darf weder Jet-Ski fahren noch an Prügeleien teilnehmen.

Bei professionellen Athleten gehören ganz spezielle Klauseln und Vertragsdetails zu jedem Arbeitspapier dazu. Schließlich ist Körper der Sportler auch ihr Kapital—und das muss geschützt werden. Gefährliche Abenteuer oder Aktivitäten werden auch im Millionen-Business Fußball vom Arbeitgeber nicht nicht toleriert. Ein kaputtes Knie oder eine kleine Bänderdehnung lauern schließlich bei jedem Bungee-Jumping oder Kicken mit den Freunden im Garten.

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Die momentan sehr auskunftsfreudigen Whistleblower von Football Leaks haben nun solche Vertragsdetails aus dem Vertrag vom argentinischen Stürmer-Star Carlos Tévez veröffentlicht. Der 32-Jährigen, der seit Sommer wieder bei seinem Jugendverein Boca Juniors spielt, hat eher unübliche Klauseln in seinem Arbeitspapier stehen. Die englische Tageszeitung Sun wertete die Verträge aus und schrieb die verbotenen und vertraglich festgehaltenen Aktivitäten zusammen, „die seinen körperliche Zustand und seine Kondition beeinflussen könnten".

So darf der argentinische Nationalspieler weder Jet-Ski noch Motorrad fahren. Diese Verbote gehören aber noch zu den gängigeren. Bei einem heißblütigen Stürmer wie Tévez muss man aber wohl noch etwas weitergehen. Boca verbot ihm gleich mal unüblichere „riskante Aktivitäten", die sich negativ auf seine sportlichen Leistungen auswirken könnten. So darf er nicht „regelmäßig ins Casino gehen oder sich in Auseinandersetzungen und Kämpfe verwickeln lassen". Kurzum: Lieber Carlos, bitte gib nicht dein ganzes Geld für das Glücksspiel aus und bitte box dich nicht.

Ganz unsinnig ist eine solche Klausel vor allem für Tévez nicht.Vor nicht mal einer Woche gab es beim Superclasico gegen den Erzrivalen River Plate vier Platzverweise. Auslöser war zwar ein Kopfstoß an Tévez, der ließ sich aber auch theatralisch fallen. Anschließend fasste er die Situation ganz weise zusammen: „Fünf Platzverweise in zwei Spielen binnen vier Tagen. Wir müssen erwachsen werden." Tévez weiß auch warum: „Später bereut man so etwas, da es auch zu Auseinandersetzungen außerhalb des Spielfelds führen kann." Ob er mit einer Geldstrafe oder gar einer sofortigen Kündigung bei Vertragsbruch bestraft wird, bleibt hingegen verborgen. Zumindest bis Tévez von den Klubbossen beim Online-Pokern auf einem Jet-Ski erwischt wird.