Die YUX! ART EDITION bringt Hoffnung in die Welt der langweiligen Skateboardgrafiken

Eine Skatefirma in Österreich zu betreiben hat ein bisschen was von Harakiri. Reich wirst du damit auf keinen Fall, sondern du springst eher freiwillig in die finanzielle Klinge. Es gibt aber Menschen, die Skateboarding so lieben, dass sie sich trotzdem so etwas antun. Andreas „Fugge" Fugger ist einer davon und hat mit der ART EDITION seines Labels ​YUX! zwei meist brotlose, aber dafür umso coolere Leidenschaften miteinander verbunden. Zusammen mit unserem sehr umtriebigen Lieblingsfilmer ​Johannes Wahl, dem Fotografen ​Julien Deniauund dem Wiener Skater Christopher Gan hat er sich aufgemacht, um neun verschiedene Streetartists in ganz Europa zu bereisen, Boards von ihnen designen zu lassen und Videos vom Alltag der Künstler zu machen.

„Ein Skateboardlabel setzt sich grob gesagt aus Skateboarding, Grafik und Musik zusammen" beschreibt Fugge die Grundzutaten einer funktionierenden Skateboardfirma. Dass gerade bei den Grafiken der großen Labels immer öfter gespart wird, ist eine traurige Tatsache. Dafür gibt es umso mehr kleine, feine, oft lokale Firmen, die neben hervorragendem Skateboarding besonders viel Wert auf gute Boardgrafiken legen. Dabei entstand die Idee zur YUX! ART EDITION zunächst aus sehr pragmatischen Gründen: „Ich wollte einfach Boards mit guten Shapes für mich und meine Freunde produzieren lassen. Die Mindestbestellmengen der Woodshops sind allerdings relativ hoch. So ist das langjährige Vorhaben der YUX! ART EDITION ins Spiel gekommen, das wir mittels crowdfunding gestemmt haben. Wie das beim Crowdfunding so ist, bekam jeder Unterstützer Vergünstigungen für die Decks und kleine Geschenke. Unabhängig davon konnten wir so auch die Crew-Boards herstellen lassen." erzählt Fugge.

Julien Deniau artist checkout & the Media crew von YUX! Skateboarding auf Vimeo.

Insgesamt wurden neun Künstler dazu eingeladen, jeweils ein Deck zu designen und die Ergebnisse dürfen ab sofort geskatet werden. Entgegen der ursprünglichen Intention werden Fugge und seine Crew die Boards allerdings nicht unbedingt skaten: „Die engeren Beteiligten werden die Boards wohl eher nicht skaten, denn sie wissen am besten, was da drin steckt. Es wäre mir zu schade, verschwinden zu lassen, was wir gemeinsam geschaffen haben."

Beigetragen haben Streetartists und Künstler wie Dome aus Deutschland, das Wiener Skate Urgestein  ​Chrisi Tee oder ​Alessandro Magnani, der seine Lines auf dem Brett ähnlich gut wie auf Papier zieht. Generell wurde bei der YUX! ART EDITION Wert darauf gelegt, dass jeder der involvierten Künstler auch selbst auf dem Board steht und sich dementsprechend mit dem Projekt identifiziert. Eine solche Verbundenheit zu Skateboarding sollte bei einer Skatefirma eigentlich selbstverständlich sein, aber wenn man bedenkt, dass in jüngster Zeit ​Designer wie Stella McCartney oder Jil Sander Bretter entworfen haben oder noch schlimmer—dass Jeremy Scott sich ​ohne Lizenz an klassischen Skate-Grafiken von Santa Cruz bedient hat, ist diese Verbindung nicht mehr so klar. Bei der YUX! ART EDITION war es von Anfang an war es sehr wichtig, dass alle im Projekt involvierten Leute zu gleichen Teilen bezahlt werden. Sieht man sich ​die Löhne von Skategraphik-Designern bei großen Firmen an, macht auch dieser Faktor das Projekt zu etwas Besonderem. Egal, ob du dir die Boards an die Wand hängst oder sie skatest, das Projekt ist auf jeden Fall untersützenswert.

Die auf 50 Stück pro Künstler limitierte, signierte und nummerierte Serie mit einem wahren Wert anstatt eines Preises,  ​gi​bt es hier zu kaufen. Beim Kauf erhält man nicht nur großartig designte Decks mit Hintergrundgeschichte, sondern unterstützt ein Projekt aus reiner Liebe zu Skateboarding und Kunst!