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literatur

Der sexistische Mythos der "Strandlektüre"

Ist euch mal aufgefallen, dass primär "Frauenromane" auf Urlaubs-Leselisten landen? Das ist kein Zufall.

Ich habe noch nie selbst eine Liste der "17 besten Bücher für den Strand" geschrieben. Trotzdem bin ich als Buchkritikerin aus beruflichen Gründen sehr vertraut mit Listicles – immerhin sind sie der schnellste Weg, um Empfehlungen jeder Art zusammenzufassen und weiterzugeben. Obwohl der Begriff selbst noch relativ jung ist, gibt es das Listicle eigentlich schon genauso lange, wie es Bücher gibt. Allerdings wurde aus der willkürlich durchnummerierten, thematischen Sammlung erst durch das Internet ein eigenes Genre, mit dem Lesern nahezu alles verkauft werden kann. (Mir wurde mal erklärt, dass ungerade Zahlen in Überschriften mehr Traffic bringen.)

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Mit ihrer inhärenten Oberflächlichkeit sind Listicles im Grunde das perfekte Gegenstück zur sogenannten "Strandlektüre", einer Art Literaturgattung für Menschen, die nur lesen, wenn sie sich sonst beim Bräunen zu Tode langweilen würden. "Sie sollten keine tiefgreifenden Themen anschlagen oder gesellschaftliche Bedeutung haben", beschrieb sie Michelle Dean 2016 im Guardian, "sondern sollten unterhaltsam und lustig sein – mit einem hohen Tempo und einer leicht verständlichen Sprache."

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