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So viel haben die Parteien für ihren Facebook-Wahlkampf ausgegeben

Dass Social Media wichtig ist, um Wähler zu erreichen, da sind sich alle Parteien einig. Aber wie viel Geld fließt eigentlich in Beiträge auf Facebook, Instagram-Stories und Twitter-Beef?
So ein Blick in die Geldbörse ist auch für einen Social Media-Manager nicht immer erfreulich. Bild: Shutterstock

Nie war Social Media-Werbung so wichtig wie im diesjährigen Bundestagswahlkampf. Alle Parteien sind sich einig, dass Facebook und Co wichtig sind, um Wähler zu erreichen. Wie die Parteien die Werbe-Tools von Facebook nutzen, haben wir hier ausführlicher analysiert und durchprobiert. Weil sich der tatsächliche Einfluss von Social Media-Wahlwerbung auf den Stimmzettel aber kaum messen lässt, wollen wir wissen, welchen Wert Parteien sozialen Netzen beimessen. Dafür gibt es eine zentrale Metrik: Geld.

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Wir haben bei jeder großen Partei, die Chancen hat in den Bundestag einzuziehen, nachgefragt, wie viel sie der Wahlkampf in sozialen Netzen kostet. Nicht alle Parteien haben auf unsere Anfragen geantwortet. Alle Parteien, die geantwortet haben, gaben an, fast jede wichtige Social-Media-Plattform mit Inhalten zu füllen: Sie sind aktiv auf Facebook, Twitter, Instagram, Flickr, YouTube, sogar Google Plus – das sei der Suchmaschinenoptimierung zuträglich.

Instagram als aufsteigender Stern

Facebook gilt für die meisten Parteien allerdings als die wichtigste Plattform, viele geben nur hier auch Geld aus. Nur die Grünen gaben auf unsere Anfragen an, auch Geld auf anderen Plattformen auszugeben. Der aufsteigende Stern am Himmel des Social Media-Wahlkampfs ist allerdings Instagram: Hier könnte man besonders junge Nutzer erreichen. In den Tagen vor der Wahl gab es auf der Foto-Plattform etwa Werbung für Martin Schulz und die SPD. Twitter sei dagegen höchstens gut, um öffentlich wirksamen Streit zu suchen, oder um Journalisten und andere Politiker zu erreichen, erklärten Wahlkampfmanager gegenüber Motherboard.

Hier die Ergebnisse unserer Anfragen:

CDU: Keine Antwort. Gesamtbudget laut dpa und Spiegel: 20 Millionen Euro.

CSU: Keine brauchbare Antwort, aber eine flapsige E-Mail vom Pressesprecher: "Ein Interview ist leider nicht möglich, da wir über unseren Social Media Wahlkampf generell keine Interviews führen, sondern den Social Media Wahlkampf einfach direkt machen." Gesamtbudget laut dpa und Spiegel: 9,5 Millionen Euro.

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SPD: Keine Antwort. Laut dpa und Spiegel beträgt das Gesamtbudget allerdings 23 Millionen Euro.

Die Linke: 450.000 Euro für den Social-Media Wahlkampf auf Bundesebene bei einem Gesamtbudget von 6,5 Millionen Euro.

FDP: 500.000 Euro, oder 10% vom Gesamtbudget, für den Wahlkampf im Netz. Der "Löwenanteil" entfällt laut FDP-Sprecher Nils Droste auf Facebook und Google. Allerdings habe die FDP einen Wettbewerbsvorteil: Ehrenamtliche Social Media-Wahlkämpfer. "So ein richtiges Online-Team, das gibt's nicht, denn bei uns twittern und facebooken einfach viele Mitarbeiter."

Bündnis 90/Die Grünen: Etwa 450.000 Euro, die Hälfte des gesamten Wahlwerbebudgets, geben die Grünen für Online-Wahlkampagnen aus.

AfD: Keine Angabe.