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Arschloch der Woche

Es ist ruhig geworden um Wikileaks. Nur eine Person kommt noch immer nicht mit ihrem verletzten Ego klar und es ist nicht Julian Assange.

Es ist ruhig geworden um Wikileaks. Nur eine Person kommt noch immer nicht mit ihrem verletzten Ego klar und es ist nicht Julian Assange.Daniel Domscheit-Berg, das  "deutsche Gesicht" von Wikileaks hat noch eine Rechnung mit Julian Assange offen und lässt keine Gelegenheit ungenutzt, um wieder und wieder über seinen früheren Mentor herzuziehen. Eine Ein-Mann Schmierenkampagne, die so banal ist, dass die deutschen Medien ihr immer noch ein Forum bieten. Statt von seinem neuen Projekt "Openleaks" hört man von Domscheit Berg, der bis zum vergangenen September für Wikileaks tätig war, bislang nur noch und noch immer Tiraden gegen Julian Asange. Über dessen Chauvinismus, seine mangelnde Körperhygiene, seinen Narzissmus und seinen Kontrollwahn. Zudem kritisiert er die Entwicklung Wikileaks zu einem globalen Netzwerk und moniert, dass ihm nicht genügend Respekt gezollt wurde und wird.

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Nachdem er bereits vor einiger Zeit seine Memoiren zum Thema Wikileaks vorgelegt hat, in denen er zwanghaft versucht seine tragende Rolle bei Wikileaks zu untermauern, meldet er sich wie der Teufel aus der Box immer wieder zu Wort, obwohl es eigentlich nicht mehr viel zu sagen gibt. Natürlich nicht um irgendetwas produktives beizusteuern, sondern um noch einmal zu betonen wie verkommen Assanges Wesen und die Organisation um Wikileaks doch ist. Dabei unterschlägt er gerne, dass er nie wirklich eine Führungsposition innerhalb von WL innehatte, sondern erst Ende des zweiten Jahres dazustieß, keinerlei Einblick in die Struktur außerhalb seiner eigenen Zelle hatte und WL schließlich verlassen hat, da er mit Assanges strategischer Ausrichtung der Plattform als "Guerilla-Organisation" nicht einverstanden und davon überrascht war. Man muss sich jedoch fragen, wie sehr man von einer strategischen Ausrichtung überrascht sein kann, wenn man drei Jahre einer Organisation zugehörig war und sich selbst zur Führung dieser zählte. Zumindest erklärt dies auch warum Domscheit-Berg keine Ahnung über die genaue Anzahl der Mitarbeiter in der Frühzeit von WL hatte, denn eine Rebellen-Gruppierung gibt den unteren Rängen auch keine Informationen darüber wieviele andere Zellen noch existieren und schützt sich so vor Verrat. Eine gute Strategie wenn man bedenkt wie oft Domscheit-Berg in den letzten Wochen und Monaten durch die Medien tingelte. Im Vergleich zu Assange hat Domscheit-Berg jedoch den Vorteil, dass er schlicht und ergreifend eine langweilige Persönlichkeit ist. Er ist monogam, lebt nach den Grundsätzen des Dalai Lama, kauft nur in Bio-Läden am Prenzlauer Berg und hofft ernsthaft, dass Regierungen sich irgendwie dem Gesetz verpflichtet fühlen.

Nun, selbst wenn Assange ein Narzisst ist, der all seine Habseligkeiten auf dieser Welt in einem Rucksack mit sich herumträgt und sich wie ein Arschloch jedem gegenüber aufführt, dem er begegnet, selbst dann ist er zumindest ein Schwein, das versucht dem Abschaum an der Macht ordentlich weh zu tun. Dabei ist es ihm egal, ober er Banker fickt oder dem militärisch-industriellen Komplex ans Bein pisst. Arschloch oder nicht, er hat in den letzten Monaten gezeigt, dass er ein harter Hund ist. Er taucht lieber unter, schläft nicht und lebt von der Hand in den Mund als jemals seine Server aufzugeben. Das ist die Art von Typ dem ich in einem Guerilla-Krieg vertrauen würde.

Domscheit-Berg hingegen glaubt nicht daran, dass eine Seite wie WL dazu da ist. dort hinein zu stechen wo es ordentlich weh tut. Stattdessen sollte sie die Öffentlichkeit dazu erziehen sich "anständig zu benehmen" indem man sie mit Informationen versorgt. Dazu soll auch OpenLeaks, sein neues und besseres Projekt dienen. Nur mit dem gravierenden Unterschied zu WL, dem Betreiber so wenig Probleme wie möglich zu bereiten, der nur als Mittelsmann zwischen dem Leaker und den Medien fungiert. Domscheit-Berg wird so wahrscheinlich nicht einmal Post von irgendwelchen Anwälten bekommen, denn das passiert nur, wenn man publiziert und nicht wenn man unter dem Deckmantel einer selbst proklamierten Transparenz und Offenheit vorselektierte Informationen an ausgewählte Medien vermittelt. Dass er sich damit voller Glückseligkeit Konzernen anbiedert, die er vorab und exklusiv mit "Scoops" beliefern will, scheint ihn nicht wirklich zu stören.

Für seine Bigotterie, seine Fadenscheinigkeit, sein gekränktes Ego und Selbstübersteigerung ist Daniel Domscheit-Berg unser Arschloch der Woche.