Die Story dreht sich um die Schauspielerin Elaine Joyce, die befürchtet, von Maschinen ersetzt zu werden. Ein futuristischer Supercomputer aus der Zukunft demonstriert ihr dann mit seiner KI und einer halluzinogenen Computerkunst-Revue von der Vergangenheit bis hin zu 1982er State-of-the-Art-Werken, warum sie damit ganz falsch liegt. Mit der Stimme des Hollywood-Veterans Joseph Campanella tönt der Rechner: „Wir stehen an der Schwelle einer wunderschönen Partnerschaft."Um den Film vor dem vollständigen Vergessen zu bewahren, haben ein paar Hardcore-Fans Computers Are People, Too! ein zweites Leben im Onlineuniversum geschenkt. Die Doku wurde auf Youtube hochgeladen und konnte zumindest über 2.000 Views anhäufen. Die Website computersarepeopletoo.com spielt das Video in Dauerschleife.Jeder hat damals experimentiert, Es war eine wahre Freude. Und Computer waren ein Teil davon.
Du warst der Pressesprecher für Tron und Computers Are People, Too! gehörte irgendwie dazu, richtig?Genau, ich habe für Tron gearbeitet und versucht, soviel von diesem Projekt mitzunehmen, wie ich konnte. Ich habe das Buch The Art of Tron geschrieben und dann grünes Licht für eine Fernsehshow über Computer bekommen, die große Teile von Tron beinhalten sollte. Das war die Rechtfertigung: Marketing für Tron. Ich spielte einfach mit. Ich hatte wie viele junge Leute damals die Möglichkeit, für so etwas ein Budget bewilligt zu bekommen. Und hatte man erstmal ein Budget, konnte man damit spielen; niemand kontrollierte, was du damit anstelltest. Du konntest machen, was du willst. Und so haben wir Computers Are People, Too! gemacht.Ich erinnere mich, wie verspielt alles war. Jeder wollte etwas mit Computern machen. Jeder hat sich für die Maschinen der anderen interessiert. So aufregend müssen Autos gewesen sein, als noch nicht jeder ein Auto hatte. Ausprobieren, sie aufmotzen, sie reparieren. Man konnte mit den Jungs in der Buchhaltung reden und sie erzählten dir von den Modems, mit denen das New Yorker Büro ausgestattet wurde. Es zog sich durch die gesamte Firma, aber es war auch ein weltweites Phänomen damals. Tron war der Zündfunke. Es war ein wunderschönes Spiel. Und Disney war damals in dessen Epizentrum.Er war analog.
Elaine Joyce, die die Show präsentiert, versucht, ihren Computer-Gegenspieler vorzuführen, indem sie wie eine Irre tanzt.
Gideon Ariel hat mit primitiver Motion Capture-Technologie die bewegungen von Athleten digitalisiert und analysiert. Im Bild ein Kugelstoßer.
Michael Iceberg spielt Synthiesizer in einer riesigen Pyramide. Der frühere Disney-Musiker faszinierte die Macher der Doku.
Lee Harrison's Mr. Noise benutzte analoge Schaltkreise, um soundaktivierte Grafiken wie diese zu erschaffen.
Und dann war da noch Art Swerdloff, unser Cutter. Sein Mentor war Slavko Vorkapić, der quasi die Montage erfunden hat. Wir schnitten gerade diese Sendung und Art konnte gern mal für zwei Stunden aufhören, um über die Geschichte des Filmschnitts zu reden, über Slavko Vorkapić, die Geburt der Montage und wie man den Krimkrieg in fünf Minuten gewinnen konnte. Es war die ineffizienteste Art überhaupt, einen Film zu machen. Wir brachten unser eigenes Equipment mit, weil es in der Stadt keinen einzigen Schnittplatz mit der neuesten Ausrüstung gab, deshalb haben wir auch alle nebenbei gleich gelernt, wie man schneidet. Wir waren wie Kinder zusammen.Art war ein wunderbarer Mensch und wurde mein Freund für den Rest seines Lebens. Sollten wir jemals Computers are People, Too! nochmal rausbringen, sorge ich persönlich dafür, dass er Art Swerdloff gewidmet wird, weil er so ein großartiger Typ war.Was damals verspielt war, hat jetzt eine bedrohliche Qualität angenommen.
Eine frühe Demo eines computergenerierten Charakters, der in der Doku als „mathematische plastische Chirurgie" bezeichnet wird.
Wir waren wie Mickey am Anfang von „Der Zauberlehrling"—wir hatten eine gewissen Magie. Das war die Tron-Ära. Jetzt schwimmen wir darin. Die Seiten mit den Zaubersprüchen wurden weggefegt, und der Zauber ist außer Kontrolle. Sie führt uns viel weiter, zu einem neuen Ethos, einer Art neuen Verständnisses darüber, wie wir miteinander umgehen.Schau dir den Sony-Hack an. Als bei Disney die ersten Computer reinkamen, sagten wir alle: „Yeah! Mehr Computer!" Ich bin mir aber sicher, dass die Sony-Leute sagen: „Ich werde nie wieder was Wichtiges in eine E-Mail schreiben, ich mach ab jetzt alles auf Pergament. Gebt mir ein paar Federkiele!" Das ist der wahre Unterschied: Disney damals und Sony heute.Was damals als Spiel gesehen wurde, wird jetzt als bedrohlich wahrgenommen. Wir müssen die neue Linie herausfinden. Sie kann nicht wie Wasser einfach überall verlaufen. Aber ich bin auch kein Unheilsprophet. Es ist einfach eine andere Art der Aufregung und wir müssen aufpassen, was wir jetzt machen, so wie damals. Es gibt immer noch richtig viel zu feiern, nur die Rahmenbedingungen haben sich geändert.