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Installation

Gigantische biologisch abbaubare Ballons sind die neue Flaschenpost

Eure auf einer Website eingegebenen Botschaften werden gedruckt, in Röhren verstaut und diese dann von einer automatisierten Maschine per Öko-Ballon in die weite Welt geschickt.

Solltet ihr zu den Personen zählen, die gerne poetische Botschaften in Flaschen oder Zeitkapseln hinterlassen, wird das neue Projekt von David Colombini, frischgebackener Absolvent der Hochschule für Kunst und Design ECAL in Lausanne, eure Fantasie beflügeln. Wie bei der altbekannten Flaschenpost oder der vergrabenen Truhe, geht es darum, seine Nachricht hinaus in die Welt zu schicken, damit sie irgendwann von einem Fremden gefunden wird.

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Colombinis Projekt Attachment verbindet zu diesem Zweck einen Sinn für das Mysteriöse mit digitaler Kommunikation. Über eine Website könnt ihr eure Botschaft–ob Video, Foto oder Text–transportiert von einem biologisch abbaubaren Ballon in die Atmosphäre schicken. Die Website ist mit einer speziell entworfenen Maschine verbunden, welche die Nachrichten empfängt, mit individuellen Codes abdruckt und in den Äther bläst. Solltet ihr mal einen solchen Ballon finden, könnt ihr auf derselben Website mit Hilfe des Codes die Botschaft inklusive dem zugehörigen Content wiederfinden.

Man könnte hier von einem relativ komplizierten Verfahren sprechen, ein Video in die virale Umlaufbahn zu bringen, aber darum geht es nicht. „Die Grundidee bestand darin, Stellung zu beziehen, was den derzeitigen Gebrauch 'smarter' Technologie angeht, indem ich ein poetisches Konzept erschaffe und auf aktuelle Technologie zurückgreife, die es uns ermöglicht auf andere Weise zu kommunizieren und das Erwartungsvolle, Zufällige und Unerwartete wiederzuentdecken“, erklärt Colombini auf seiner Website.

Ihr findet dort außerdem eine interaktive Karte, die alle Orte anzeigt, an denen bisher Ballons gefunden wurden (meistens in Frankreich, da der Hybrid aus Performance und interaktiver Skulptur dort aufgestellt ist). Als nächsten Entwicklungsschritt seines Projekts sieht Colombini das Verwenden von biologisch abbaubaren Röhren sowie vollständige Automatisierung der Maschine. Derzeit findet nämlich das Rollen des Papiers per Menschenhand statt: „eine poetische Performance zwischen Mensch und Maschine, die natürlich auch interessant ist“, so der Künstler. Eines Tages möchte Colombini, dass außer einem Mausklick seine Maschine den Rest übernimmt.