Eine Party gegen die GEMA

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Eine Party gegen die GEMA

Wir sind uns unsicher, ob das nun eine Party war oder eine Demo.

Gestern Abend fanden sich am Boxhagener Platz in Friedrichshain GEMA-Hasser, Clubbesitzer, Urheber, Touristen und Tanzwütige ein, um bei einem großflächigen Rave für die deutsche Partykultur zu demonstrieren. Was liegt denn auch näher, als gegen die GEMA mit ordentlich Musik zu protestieren?

Der genaue Grund war natürlich die für 2013 geplante Tarifreform der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Zukünftig sollen die bisherigen elf Tarife zur Anmeldung von Veranstaltungen auf zwei reduziert werden, die Kosten für Clubbetreiber würden sich dabei zum Teil verzehnfachen.

Es fiel als erstes auf, wie viele Menschen an ihrem Handy hingen und verzweifelt versuchten, einen Treffpunkt auszumachen. Man wolle doch schließlich zusammen demonstrieren, aber gleichzeitig feiern, trinken und tanzen. Alsbald stoppte die Musik für einen kurzen Sprechbeitrag, die Polizei hatte bereits betont, auf einer Demo dürfe nicht nur getanzt werden.

Nachdem dem Abschiedsgruß des Redners „Viel Spaß, Happy Hardcore" sprachen wir mit verschiedenen Leuten, um einige Meinungen zur Demo einzuholen.

Die Aussagen reichten von „Hast du'n Longpaper?" über „Alle finden Gebühren scheiße" und „Er wird immer schlimmer, die Rohstoffe werden knapp" bis hin zu doch auch reflektierteren Kommentaren. So betonte eine junge Politikerin der Grünen, dass DJs, die auch Künstler seien, und die Urheber von der GEMA gegeneinander ausgespielt werden würden, nachdem sie sich erstmal mit „Ich weiß, ihr habt gerade alle keinen Bock, mir zuzuhören" entschuldigt hatte.
Hier könnt ihr übrigens noch die Online-Petition unterschreiben.