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Diese Plattform will verhindern, dass Österreich vor die Hunde geht

Wir haben den Gründer von „Hunde raus aus Österreich" gefragt, wie man Österreichs Hundeproblem in den Griff bekommen kann.
Heimatliebe statt Würschtldiebe! Fotos mit freundlicher Genehmigung von „Hunde raus aus Österreich“

Vor wenigen Wochen wurde die hundefeindliche Plattform „​Hunde raus aus Österreich" ins Leben gerufen. Auf der Seite mit mittlerweile über tausend Likes warnt man vor der zunehmenden Überhundung Österreichs, der Hundebettelmafia und den mafiösen Strukturen rumänischer Asylhunde. Obwohl die Hundehetze auf der Plattform, die vorläufig nur auf Facebook zu finden ist, klar im Vordergrund steht, herrscht Verwirrtheit über die Ausrichtung und Absichten von „HraÖ"—Aufgebrachte Hundefreunde, Hooligans und Leute, die „seit" nicht von „seid" unterscheiden können, machen sich regelmäßig durch hasserfüllte Postings auf der Plattform bemerkbar.

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Wir wollten wissen, wer hinter der Politischen Bürgerinitiative gegen Hundeterror steckt, und haben mit dem Gründer über das Überhundungsproblem, die „Generation Kevin und Jacqueline" und terroristische Schläferhunde gesprochen.

​VICE: Kannst du dich ein wenig vorstellen? Wer steckt hinter HraÖ und warum hast du diese Plattform ins Leben gerufen?
HraÖ
: Wir sind patriotische Österreicher und -innen, die ihr Land und ihre Leute lieben. Mein Cousin zweiten Grades war Blindenführer in der vierten Generation (es war ein Familienbetrieb), doch wurde er schließlich durch einen sogenannten „Blindenführhund" ersetzt. Jetzt ist er 28, leidet seit seiner Schulzeit an chronischer Tachinose und ist seit vier Jahren ohne Job. Den nimmt ja jetzt keiner mehr! Ich für mein Teil habe immer wieder beobachten müssen, wie Hunde Jobs annehmen, welche Menschen definitiv besser machen können.
​Nehmen wir den „Drogenspürhund". Menschen könnten das besser. Die verkaufen sie immerhin sogar. Anfangs habe ich nur privat mit einem Freund (Ernst H., ehemaliger Veterinärmediziner, der vor drei Jahren seine Zulassung als Tierarzt wegen eines geringen Deliktes an die Behörden abgeben musste) Hunde eingefangen, kastriert und dann nach Ungarn abgeschoben, von wo aus sie zwei Bekannte aus dem Resozialisierungsprogramm die Viecher weiter nach Rumänien schmuggelten. Doch als ich vom Erfolg der deutschen Initiative „​Hunde raus aus Deutschland" hörte, fasste ich meinen Mut und gründete „Hunde raus aus Österreich". Wir sind schlichtweg der Meinung, dass das Fass (Österreich) voll ist. Hunde stinken, sie schmarotzen, sie wollen sich nicht integrieren, lernen kein einziges Wort Deutsch und liegen uns auf der Tasche. Sie setzen ihren Kot überall hin und wir Menschen dürfen ihn wegräumen. Wenn wir uns weigern, dann zahlen WIR die Strafe. Das ist kein Land, in dem wir leben wollen. Deshalb wurde die Initiative „Hunde raus aus Österreich" ins Leben gerufen.

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Titelbild, Banner und Slogans auf der Seite erinnern stark an Wahlkampfplakate einer bestimmten Partei in Österreich. Warum?
Nun, wir sind der Meinung, dass, wenn sich etwas bewährt hat, es auch so weiter gehandhabt werden sollte. Wir hoffen aufgrund des Wiedererkennungseffektes besonders die „Generation Kevin und Jacqueline"—die sogenannten „kleinen" Österreicher anzusprechen. Unsere Parolen sind charmante Abänderungen. Jeder Wähler dieser bestimmten Partei, der ebenso der Meinung ist, irgendwer müsse ja für die eigene Unfähigkeit verantwortlich gemacht werden, kann dann sagen: „Hui, das kenn ich doch von irgendwoher! Da mach ich mit!" Aus unserer Sicht hat das unglaublich großes Potenzial.

Auf der Seite wird vor Hundeterror und der zunehmenden Überhundung Österreichs gewarnt. Was genau ist Hundeterror, wo kann man ihn im Vergleich zur Terrormiliz IS einordnen? Wie ist es zur Überhundung Österreichs gekommen oder wie kann man sie verhindern?
Nun zum einen kann man den Hundeterror mit dem Terror der IS schwer vergleichen. Hunde, auch sogenannte Schläferhunde, sind schon lange Zeit in Österreich und platzieren wo sie können ihre Minen. Das ist ein systematisches Vorgehen. Und auf diese Weise radikalisieren Hunde ihre Besitzer, wie man an den vielen Morddrohungen, Aufrufen zu Folter und eigentümlichen Tötungsmethoden ersehen kann. Auch deshalb sind wir für eine Kennzeichnungspflicht der Hundehalter. Der sogenannte „braune Kotstern" soll künftig Hundehalter kennzeichnen, damit man sie als potenzielle Gefahrenquelle als Machtinstrument der Schläferhunde erkennen kann. Die Überhundung lässt sich hingegen in einfachen Zahlen belegen. In Österreich leben rund 750.000 Hunde, nicht integriert und schmarotzend. Sie leben auf unsere eigenen Kosten. Sie können sich sicher denken, dass diese ernüchternden Zahlen mit der Aufnahme rumänischer Asylhunde dramatisch steigen werden.

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Viele User scheinen Probleme mit der Ausrichtung Ihrer Seite zu haben. Viele reagieren empört, vermuten dünn verschleierte, rechte Hetze, oder bringen auf der anderen Seite den Gegenvorschlag, dass man doch lieber Ausländer hassen sollte, weil die einem wirklich die Arbeit wegnehmen. Können Sie diese Konfusion ein bisschen klären?
Das ist die übliche Masche der systemgesteuerten Guthundepresse. Ich finde, man kann die Welt nicht in schwarz oder weiß, links oder rechts teilen. Wir würden fast sagen, wir nehmen das Hundeproblem von hinten. Wenn Menschen, die vorgeben, ihre Hunde mehr zu lieben als ihre Mitmenschen, was auch Ausländer mit einschließt, dann ist das ein Zeichen hundischer Radikalisierung … oder großer grenzdebilder Dummheit! Der Mensch, und das ist spätestens seit der Schöpfung oder Charles Darwin bekannt, ist die Herrchenrasse. Das ist unwiderlegbar. Und daher muss Österreich auch der Herrchenrasse gehören und darf minderen Untertieren wie den Hunden nicht anheim fallen. Wir von HraÖ hassen keine Hunde, wir haben nichts gegen Hunde. Einige unserer besten Freunde sind Hunde (und sogar die sagen, es gibt hierzulande zu viele von denen). Wir wollen sie aber nicht in unserem Land haben. Von daher streben wir die Abschiebung der flohverseuchten Vierbeiner in ihre sicheren Herkunftsländer, wie beispielsweise Rumänien, Ungarn, Hunduras, Bellivien, Pakistan, Afghanistan oder China an.

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Auch die Katze kommt als Gegenvorschlag zu den mafiös-strukturierten Hunde-Communitys immer wieder mal vor. Ist die Katze mit ihrem Hang zur Reinheit die überlegene Spezies und gehört damit auch auf besondere Art gefördert und geschützt?
Ah, Sie sind also ebenso Katzenbesitzer, wie ich sehe. Ja absolut! Katzen sind die intelligenteren Hunde. Sie wissen immerhin, wie man sich sein Futter selber jagt und vergraben ihren Kot auch selber. Mit der Abschiebung aller Hunde aus Österreich ist die Katze ein sicheres Haustier.

Wie kann man die Hundefrage in den Griff bekommen? Haben Sie selbst größere Kampagnen zur Aufklärung geplant? Mit knapp über 1000 Likes gibt es ja noch jede Menge Leute, die es zu erreichen gilt.
Angesichts des hohen medialen Interesses und der Tatsache, dass diese Initiative nicht einmal einen Monat existiert, sind wir auf dem richtigen Weg, demnächst auf die Straßen zu gehen. Aber wir geben uns mit so biederen Events wie „Großdemonstrationen" nicht zufrieden. Wir wollen in die Politik einsteigen und die Überhundung stoppen.

Haben Sie internationale Ambitionen oder gilt es zuerst, die Hundefrage in Österreich zu lösen?
Nun, „Hunde raus aus Österreich" ist kein Ein-Mann/Frau-Projekt. Jeder, der unsere Seite liket, setzt damit ein Statement gegen die Überhundung. Wir hassen keine Hunde, wir lieben Menschen. Wir wollen Katzengras, keinen Hundeshit. Und wir wollen Frauen ohne haarige Möpse. Die Intitiative „Hunde raus aus Deutschland" ist mittlerweile so erfolgreich, dass es dort bereits die Partnerinitiative „Hooligans gegen Hunde" gibt. Erstere setzt sich politisch für unsere Ziele ein, Zweitere macht sich auch schon einmal die Hände schmutzig bei der Abschiebung von Hunden. Meiner Ansicht nach reicht es für „Hunde raus aus Österreich" vorerst einmal, hierzulande aktiv zu bleiben. Man brunzt ja auch nicht auf mehrere Hydranten gleichzeitig. Aber wir sind die Veränderung. Unsere Anhängerschar wächst. Unser Ziel rückt mit jedem Like und jedem Aktivisten unserer Facebook-Seite ein Stück näher. Unser Ziel ist es, Österreichs Politik „von hinten zu nehmen", im Doggy-Style, wenn Sie verstehen, was wir meinen.

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​Kämpft mit Adrian gegen die Überhundung: @doktorSanchez

Wo ihr dieses Wochenende eure Meinung gegen die Überhundung kundtun könnt, sagen wir euch hier:

DONNERSTAG
Heute präsentieren unsere Freunde von Noisey den ​Staffellauf in Cafe Leopold, wo Leo Riegler von Koenigleopold seine 25 Lieblingssongs auflegen wird.

FREITAG
​Heute feiern wir schon wieder im Cafe Leopold—und zwar die ​Album Release Party von unseren Freunden von Olympique. Das Konzert ist restlos ausverkauft—also kommt ab Mitternacht und feiert mit uns auf der After Show Party. Außerdem feiern die schönen Menschen von Toyland ihre ​Slumber Party im Flex, bei der es garantiert rosa Ponys und Kuscheltiere geben wird.

SAMSTAG
Heute gibt es—wie könnte es anders sein—wieder eine gute Party im Cafe Leopold. Und zwar ​Bande á Part mit Florian Kupfer, der angeblich ziemlich gut sein soll. ​Falls ihr aber nicht schon wieder ins Leopold gehen wollt, geht ins Werk. Im Werk gibts heute ​Klub Fraktal mit Ogris Debris live.