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Mordplan gegen Hawking vereitelt: Frau vor Astronomie-Konferenz verhaftet

Bis nach Teneriffa ist die Amerikanerin dem Astrophysiker nachgereist. In ihrem Hotelzimmer fanden sich Notizen über seinen Aufenthaltsort und Pläne, an ihn heranzukommen.

Während sich Stephen Hawking letzte Woche ganz souverän den Fragen des US-Moderators Larry King stellte und die Dummheit der Menschheit anprangerte, wurde der Wissenschaftler, wie nun bekannt wurde, von Morddrohungen heimgesucht. „Ich bin ganz in deiner Nähe und kann dich töten", Nachrichten wie diese gingen in der letzten Woche permanent in Hawkings E-Mail-Postfach ein, abgeschickt von einer amerikanischen Stalkerin, die dem Forscher zum Starmus International Festival in Teneriffa nachgereist war.

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Bei der Frau handelt es sich Medienberichten zufolge um eine zur Zeit in Norwegen lebende US-Amerikanerin, die Hawking bereits in der Vergangenheit mit Drohungen belästigt haben soll. Die mutmaßlich geistig verwirrte Frau sei ihm angeblich schon öfter nachgereist, doch am vergangenen Dienstag überschüttete die Stalkerin, deren Alter in Medienberichten entweder mit 37 oder 41 Jahren angegeben wird, den Astrophysiker mit dutzenden Drohungen pro Stunde. Insgesamt über 100 Nachrichten soll sie an Hawking abgeschickt haben.

Der Physiker befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Wochen auf der kanarischen Insel, auf welche er von England aus mit dem Schiff Britannia gereist war. Einer seiner drei Söhne bemerkte in den sozialen Medien, vor allem bei Twitter, und im E-Mail-Postfach seines Vaters die immense Schwemme an bedrohlichen Nachrichten. Da die Amerikanerin den Wissenschaftler jedoch nicht nur schriftlich belästigte, sondern zusätzlich darauf verwies, sich in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten und ihr Vorhaben in die Tat umsetzen zu wollen, alarmierte Hawkings Tochter die Polizei. Diese gewährte dem prominenten Festivalgast erhöhten Personenschutz.

Hawking: Deshalb wird unsere Dummheit uns schon bald zerstören

Am Mittwoch hielt Stephen Hawking selbst einen Vortrag auf dem Festival, welches das Ziel verfolgt, Wissenschaft und Öffentlichkeit näher zusammen zu bringen. Der Präsenz des weltberühmten Wissenschaftlers war ein enormer Hype vorangegangen, so dass der Saal überfüllt war mit Forschern aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Physik, Chemie, Medizin oder Wirtschaft, interessierten Zuhörern und auch jeder Menge Polizisten. Aufgrund der Präsenz der Beamten mutmaßten einige Besucher, es handele sich um Maßnahmen zur Abwehr eines terroristischen Anschlags. Die Bedrohung entsprang jedoch lediglich den Fantasien einer Frau, welche ihrem Idol auf bizarre Weise näher kommen wollte.

Am selben Tag wurde die Frau in einem nahe dem Festivalgelände gelegenen Hotel in Polizeigewahrsam genommen. In ihrem Zimmer fanden die Beamten religiöse Gegenstände, welche jedoch jedoch nicht weiter benannt wurden, sowie Bücher Hawkings, in welchen der Physiker die Existenz Gottes abstreitet. Ebenso verfügte sie über Notizen zu Hawkings Aufenthaltsort und detaillierte Pläne, wie sie sich der Zielperson nähern könnte. Gegenüber den Polizeibeamten sagte die Frau aus, den Wissenschaftler zu lieben und ihm nie eine Verletzung zufügen zu können. Hawking nahestehende Quellen sollen der Zeitung El Pais mitgeteilt haben, der Wissenschaftler selbst habe sich während der gesamten Zeit sicher gefühlt und den Vorfall permanent heruntergespielt.

Über die Frau wurden bisher keine weiteren Informationen preis gegeben, es heißt lediglich, sie sei selbständig nach Teneriffa gereist und bisher nicht vorbestraft. Allerdings könnte ihr nun eine sechsmonatige Gefängnisstrafe und eine unmittelbare Ausweisung aufgrund von Belästigung und Bedrohung des Wissenschaftlers bevorstehen.

In seiner vielbeachteten Rede verwies Hawking darauf, dass wir aufgrund unserer eigenen Dummheit das Ende unseres Planetens herbeibeschwören. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Forschung auf extraterrestrische Lebensmöglichkeiten auszudehnen und Experimente zu fördern, die die Menschheit auf andere Planeten ansiedeln könnte. „Die Zukunft ist ein Mysterium, doch ein Überleben wird nur mit der Erforschung des Weltraums möglich sein."