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Nazi-Partytime!

Die English Defence League ist mal wieder total angepisst wegen der ganzen Muslime, die all ihre Glatzen-Kneipen und Hooligan-Firmen infiltrieren – und sie trauen sich, das auch zu zeigen.

Die English Defence League ist mal wieder total angepisst wegen der ganzen Muslime, die all ihre Glatzen-Kneipen und Hooligan-Firmen infiltrieren – und sie trauen sich, das auch zu zeigen. Vergangene Woche haben sich verschiedene Fraktionen der EDL  in London getroffen, um allen das Wochenende zu versauen.

Im Voraus hatte die EDL versprochen, ihre 7.000 Mitglieder würden von vielen Defence-Mitgliedern vom europäischen Festland Unterstützung bekommen - um  keinen Zweifel daran zu lassen, dass die provinzielle Flughafenstadt Luton einzig und allein der weißen Arbeiterklasse gehört. In Wirklichkeit waren dann bloß 1.500 Leute da und einer davon hat EDL-Leitwolf Tommy Robinson in die Fresse geschlagen. Das war das Highlight.

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Robinson war vor dem Marsch massiv auf Rekrutierungstour, hat im Radio kräftig die Werbetrommel gerührt und sich sogar die Chance gesichert, bei Jerry Paxmans Show Newsnight Schimpftiraden abzufeuern wie ein Besoffener gegen Mittag im Vorstadt-Pub.

Robinsons Stellvertreter Kevin Carroll hat auch mitgemacht. Er kam mit einer Geschichte über Muslime, die bei ihm zu Hause aufgetaucht sind um ihm mit einer abgesägten Schrotflinte die Rübe wegzupusten (ihn aber aus zehn Metern Entfernung leider verfehlt haben), um Menschen aufzuhetzen damit sie zur Demo kommen. Das hat nicht wirklich funktioniert.

Die 2.000 Polizisten, die aus Davon oder der Grafschaft Gloucestershire zusammengewürfelt waren, Orten also, wo niemals Verbrechen passieren, trafen auf eine enttäuschend schwache Quote von 20% der erwarteten EDL-Kameraden. Und was hat das den englischen Steuerzahler gekostet? Eine Million Pfund. Und nichts davon konnte die EDL in die Staatskasse zurückzahlen, denn die Polizei hatte in ganz Luton ab elf Uhr vormittags ein Pauschalverbot für Alkoholverkauf durchgesetzt. Das hat aber trotzdem niemanden davon abgehalten, massenhaft Glasflaschen anzuschleppen um mich und die anderen Fotografen damit zu bewerfen.

Hier ist die EDL mit einigen ihrer neuen Freunde aus Holland und Deutschland zu sehen. Du musst bedenken, dass diese zerbrechliche Freundschaft nach drei Flaschen Whisky anfängt zu bröckeln - nämlich dann, wenn die EDL anfängt „Drei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft“ ins Lager der deutschen Neo-Nazis zu brüllen.

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Wie immer kommt auch die Vereinigung gegen Faschismus (UAF) vorbei, um gegen die EDL zu protestieren.

Wie gewöhnlich waren die EDL „Angels“ auf der Demo besonders ambitioniert. Obwohl ich mit ihrer Politik nicht einverstanden bin, ist es schwierig, die Qualitäten dieser Babes zu verleugnen, oder? Ich kann mir uns schon zusammen vorstellen: ich trinke Fosters in der Badewanne, sie kommt von der Toilette, wischt sich den Arsch mit der Zeitung von gestern ab und hüpft zu mir rein.

Die EDL haben ihren neuen Quoten-Asiaten mitgebracht, nachdem man rausgefunden hatte, dass der wohl auch ein krasser Rassist ist. Einen asiatischen Rassisten in der Gang zu haben um zu beweisen, dass du kein Rassist bist, ist das Äquivalent zu verklemmten Schwulen, die draußen vor Clubs rumhängen und Typen verprügeln weil sie ihnen einen geblasen haben.

Das beste an jeder EDL Kundgebung ist immer, wenn sich die ganzen Schwänze dann irgendwann gegenseitig schlagen - plötzlich wird die weiße Bruderschaft dann bedeutungslos wenn es um Fußball geht. Deshalb braucht man sich zumindest in Bezug auf ihre politischen Ambitionen erstmal keine Sorgen zu machen.

Hier hat Rabbi Shifren einen kleinen Heulanfall, während er von glatzköpfigen Typen umgeben ist. Vielleicht hat er gemerkt, dass mit Nazis rumhängen für einen Rabbi eher weniger zur Imagepflege beiträgt.

Die beschissene Atmosphäre, für die Tommy Robinson (der dritte von rechts) gesorgt hat, zahlte sich heim als ihm einer seiner Männer eins auf die Fresse gab.

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In Wirklichkeit hätte es für ihn allerdings auch viel schlimmer ausgehen können- es gab Gerüchte, dass eine lokale Moslem-Gang aus Heroin-Dealern, die sich selbst „The Gambinos“ nennen, vorbeikommen würden um die EDL mit Waffen anzugreifen. Aber absolut niemand hat auf ihn geschossen. Da war noch nicht mal eine winzig kleine Kugel.

Dieser Typ war enttäuscht, dass die Gambinos nicht aufgetaucht sind. Du kannst es auf dem Bild nicht erkennen aber er hatte eine arschfreie Cowboyhose an und hat jedem erzählt, sein Name sei „Tommy der Märtyrer“.

Nach der Demo versammelte sich die EDL am St. George Platz. Als sie einmal dort angekommen waren, haben sie das getan was sie am besten können: mir erzählen, ich sähe aus wie der scheiß KomikerRussel Howard und würde so schlechte Sachen machen wie dieser Typ hier. Ein paar andere sangen: „Pretty Vacant“. Diese Typen sind extra aus Reading angereist und fanden es super. Ist es nicht großartig, wenn sich junge Menschen für Politik begeistern? Wenn die Mainstream-Politik nur Programme hätte, die ähnlich gut klingen würden wie „Hängt das Moslem-Pack!“

Nach einer Weile wurde die EDL langweilig, also riskierte ich einen Besuch bei der Versammlung der UAF’s auf der anderen Seite der Stadt. Aufgrund falscher Gerüchte, die EDL habe eine lokale Moschee attackiert, hatten sie sich alle zu so was wie einer linken Einheit formiert. Deshalb haben sie hier gerade eine kleine Auseinandersetzung mit zwei Polizisten.

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Wenn du dich jetzt wunderst warum die ganzen Studenten letztes Jahr so rumgejammert haben – so in etwas ist es, eingekesselt zu sei. Das ist Scheiße.

Als sich einige der Demonstranten aus dem Kessel befreit hatten,  gab’s für diesen Typ hier von der Polizistin einen Bodycheck. Von einer Polizistin! Direkt auf's Maul.

Als die Kessel-Strategie fehlgeschlagen war und es für die UAF-Leute danach aussah, als könne man entkommen, fuhr die Polizei ganz Teenage-Riot-mäßig die Pferde auf. Begleitende Gesänge wie „Holt das Tier von dem Tier runter!“ und ein Mädchen namens Jemimah, das schonungslos in die Pferdescheiße fiel, folgten.

Irgendwann waren alle gelangweilt und beschlossen, nach Hause zu fahren. Die UAF und die EDL gerieten zwangsläufig irgendwann auf einer der Bahnsteige aneinander, was zu diesem kleinen Wortwechsel führte.

Alles in allem war es ein ziemlich ruhiger Tag dafür, dass man Gewaltorgien, Chaos und Zerstörung erwartet hatte. Die EDL-Leute waren zu wenige, es wurden keine Moscheen abgebrannt und keine Gangs aus der Gegend kamen vorbei um Tommy Robinson zu erschießen. Vielleicht sollten sie einfach das Handtuch werfen und zuhören was dieser Typ zu sagen hat.