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Dass auf der Liste von Webers rechtsextremer Partei "Volksaktion gegen zu viele Asylanten und Ausländer in unserer Heimat" auch eine Surprise-Verkäuferin mit schlechten Deutschkenntnissen gelandet ist, verschweigt der Grossrat jedoch in seiner Wahlkampagne. Anfang Monat bedrängte Weber die unwissende Verkäuferin so lange, bis die 68-Jährige den Zettel unterschrieb, den Weber ihr entgegenstreckte. Erst durch die Recherche von Schweiz am Sonntag hat die Frau erfahren, dass sie durch die Unterschrift gegen ihren Willen auf einer Kandidatenliste landete.
Bei Weber haben unlautere Methoden Tradition. Seine Liste von wahlpolitischen Verfehlungen ist lang. Bereits 1988 wurde der damals jüngste—und nach eigenen Aussagen auch schönste—Grossrat Basels auf Grund von Unregelmässigkeiten bei den Wahlen wegen Urkundenfälschung verurteilt. Viel gelernt scheint der Querulant dadurch nicht zu haben, 2004 sowie 2008 wurde er sich abermals der Wahlfälschung bezichtigt. Zuletzt wurde der Politiker 2014 wegen Wahlbetrugs zu 340 Stunden gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Im Sommer drohte dem Lokalpolitiker gar ein Ratshausverbot, weil er eine im Hof schlafende Frau mit einer Zeitung attackiert hatte.
Alles nur Show
Dabei freute sich Basel einst, den politischen Störenfried los zu sein. Vor drei Jahren verkündete Eric Weber in einem legendären Videointerview mit bazonline seinen abrupten Rücktritt aus der Basler Politik. Nach fünf Monaten hatte der Grossrat in seiner dritten Amtszeit genug vom "Schweizer Verbrecherstaat". Er wollte lieber nach Abu Dhabi, wo Immigranten nach eigenen Angaben noch die Hand abgehackt werde, wenn sie sich kriminell verhalten würden. Dort sollte er Pressearbeit für einen Scheich leisten. Der selbsternannte Schönling verabschiedete sich mit den Worten: "Staatsanwaltschaft leckt mich am Arsch." Und klatschte sich dabei auf seinen entblössten Allerwertesten.
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