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Sex

Leute erzählen von dem Moment, in dem ihr Date den Bach runterging

"Mein Date musste nicht aufs Klo, sondern 'puderte' sich die Nase. Jedes Mal, wenn er zurückkam, schniefte er nämlich heftig und redete plötzlich wie ein Wasserfall."

"Mann, ich habe so viel Spaß!" | Foto: Ian D. Keating | Flickr | CC BY 2.0

Dank nützlicher Hilfsmittel wie etwa Tinder ist es heutzutage leichter denn je, neue Leute kennenzulernen und Dates klarzumachen. Dieser Umstand führt jedoch auch dazu, dass 95 Prozent der Abende voller teurer Cocktails und Schmusereien unter Restaurantmarkisen schnell wieder in Vergessenheit geraten, während wir unweigerlich in Richtung Langzeitbeziehung, Ehe, Kinder und Tod marschieren.

Es gibt jedoch auch Dates, die länger im Gedächtnis hängenbleiben—Dates, bei denen etwas so Außergewöhnliches oder Schockierendes passiert, dass man sofort eine Sache weiß: Ein weiteres Treffen wird auf keinen Fall stattfinden. Da die sommerliche Romantik nun endgültig Platz für den Herbstblues gemacht hat, haben uns Bekannte von genau solchen Momenten der Klarheit erzählt.

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"Vielleicht hatte er ja Durchfall?"

Am Abend vor unserem Treffen schickte mir mein Date ein unglaublich langes und sexuell explizites Gedicht—13 Strophen voller irgendwie scharfer, aber auch sehr komischer Aussagen darüber, wie er an meiner "süße Perle saugt".

Als ich am darauffolgenden Tag das Restaurant betrat, saß dann ein Typ mit hochgezogener Kapuze und Kopfhörern im Ohr vor mir, der trotz des schönen Wetters einen ziemlich grummeligen Eindruck machte. Er begrüßte mich nicht mal ordentlich und mich beschlich die ganze Zeit das Gefühl, dass er gar keine Lust auf das Date hatte.

Was dieser unangenehmen Situation aber die Krone aufsetzte, waren die zehn Telefongespräche und Toilettengänge, die er innerhalb einer Stunde durchzog. Ein älterer Mann, der das Szenario vom Nachbartisch aus beobachtete, konnte sich vor Lachen gar nicht mehr halten. Wahrscheinlich musste mein Date seine Kokainsucht befriedigen. Vielleicht hatte er aber auch Durchfall? Als er jedenfalls erneut aufstand, machte ich einfach wortlos die Biege und heulte mich auf dem Nachhauseweg telefonisch bei meiner Mutter aus.
– Caroline, 23

"Die ganze Vorfreude war auf einen Schlag weggewischt"

In meinem Fall habe nicht ich entschieden, mein Date nie wieder zu sehen, sondern es war eher andersherum. Wir wollten uns in einem zwanglosen Umgebung kennenlernen und deswegen lud sie mich auf ihre Hausparty ein. Ich brachte sogar einen Kumpel als moralische Unterstützung mit. Als wir nach stundenlangem Herumirren dann endlich das richtige Haus gefunden hatten, öffnete ihre Freundin die Tür, musterte uns und sagte dann ganz trocken: "Ich befürchte, dass die Party schon vorbei ist."

Durch die Fenster konnte ich allerdings sehen, dass das ganz sicher nicht der Fall war. Also hakte ich nach, aber die Freundin schüttelte nur den Kopf und knallte uns die Tür vor der Nase zu. Die ganze Vorfreude war auf einen Schlag weggewischt. Letztendlich zockten mein Kumpel und ich dann bei mir FIFA und ich habe mein Date nie wirklich kennengelernt.
– Rob, 25

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"Als er die Regenbogenflaggen und Drag Queens sah, meinte er nur: 'Was geht hier ab?'"

Wir lernten uns auf Tinder kennen und er war echt heiß, hatte aber auch etwas Geheimnisvolles an sich. Unsere gemeinsame Liebe für Essen verband uns und er wollte mich unbedingt treffen, damit ich ihm London zeige. Ich entschied mich dazu, ihn mit zur Pride-Parade zu nehmen, da die zufällig am gleichen Tag stattfand. Hätte ich nur da schon gewusst, dass er ein erbitterter Schwulenhasser war!

Am Anfang des Dates schien er etwas verwirrt und er dachte, dass es sich einfach um irgendein Festival handelte. Als er dann die Regenbogenflaggen und Drag Queens sah, meinte er nur: "Was geht hier ab?" Ich erklärte ihm das Konzept der Pride-Parade und er sah sich daraufhin verachtend um. Er erblickte meinen Bruder, wusste natürlich nicht, um wen es sich da handelte, und fragte mich: "Wer ist jetzt diese Schwulette?" Da ich selbst bisexuell bin, wurde mir in diesem Moment klar, dass die anfänglichen Funken zwischen uns komplett erloschen waren. Wie sollte ich mich auch mit einem Menschen wohlfühlen, für den es falsch war, so etwas Tolles zu feiern?

Also sagte ich nur, dass ich gehen müsste. Geschrieben haben wir uns nie wieder und er hat mich auch direkt auf allen sozialen Netzwerken gelöscht.
– Katie, 23

"Oh, eine Gitarre! Tolle Idee, bitte spiel mir doch 'Wonderwall' vor!" | Foto: Pixabay | CC0 Public Domain

"Sie steckte mir dann mitten in der gut besuchten Kneipe die Hand in die Hose"

Meine Alarmglocken gingen schon ziemlich früh los, als mein Date um 19:00 Uhr bereits völlig betrunken in der Kneipe auftauchte und uns direkt zwei Tequila bestellte. Nach fünf Minuten fragte sie mich, ob ich ein Näschen Koks haben und ein "Abenteuer" erleben wolle. Meine Antwort: "Nein, es ist Dienstag." Sie zuckte mit den Schultern, bezeichnete mich als langweilig und steckte mir dann mitten in der gut besuchten Kneipe die Hand in die Hose. Ich zog ihre Finger wieder von meinem schlaffen Penis weg und schlug vor, uns doch erstmal besser kennenzulernen.

OK, das war an sich schon nicht der beste Start, aber der Moment der endgültigen Einsicht kam dann, als sie einen Schritt rückwärts machte, dabei einem anderen Gast auf den Fuß trat und ihn daraufhin dumm anschnauzte. Unhöflichkeit finde ich viel schlimmer als eine potenzielle Drogensucht und ich sagte ihr auch, dass es eigentlich ihre Schuld war. Daraufhin sagte sie, dass sie auf meine Art steht, und biss mir so hart in die Lippe, dass ich blutete.

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Nach weiteren zehn Minuten ließ ich mir irgendeine Ausrede einfallen. Auf dem Weg zu U-Bahn schrie sie dann: "Ich habe Hunger! Bin gleich wieder da!" Den Hotdog, den sie sich bei einem Imbiss holte, ließ sie natürlich sofort auf den Boden fallen.

"Mann, echt dumm gelaufen", sagte ich. "Was ist dumm gelaufen?", fragte sie, während sie den richtig ekelhaften Würstchenmatsch von der Straße kratzte und mit zwei Bissen hinunterschlang. Daraufhin habe ich nur noch die Beine in die Hand genommen und bin zur U-Bahn gesprintet.
– Cooper, 25

"Das Gespräch drehte sich dann irgendwann um Themen wie Ethnien und Religion"

Es war bereits mein zweites Date mit einer jungen Dame, die zwar richtig gut aussah, aber auch ein Kaninchen zu Hause hatte. Wir plauderten ein wenig und das Gespräch drehte sich dann irgendwann um ernsthaftere Themen wie etwa Ethnien und Religion. Sie sagte: "Ich glaube, ich könnte niemals einen Schwarzen daten, weil da ja zwei Kulturen aufeinanderprallen. Das wäre für unsere Familien nur unnötig schwer."

Ich fand diese Aussage unglaublich lächerlich und die Sache war für mich damit auch erledigt. Da ich aber noch Essen auf meinem Teller hatte, blieb ich noch ein wenig und der Abend endete auch mit einem ziemlich unangenehmen Kuss. Ich habe also ein romantisches Dinner mit einer heimlichen Rassistin gehabt.
– Michael, 21

"Er ging immer wieder ganz abrupt auf die Toilette"

Mein Date und ich trafen uns in einer Bar und er fragte, ob er mich zum Essen einladen dürfe. Das fand ich süß. Also verlegten wir unser erstes und einziges Treffen in ein mit einem Michelin-Stern ausgezeichnetes Restaurant. Nachdem wir uns hingesetzt hatten, bestellte er jedoch direkt für mich mit, ohne vorher zu fragen.

Ich versuchte, trotzdem Spaß zu haben, musste aber im Laufe des Abends feststellen, dass das nicht einfach war—denn er ging immer wieder ganz abrupt auf die Toilette. Nach dem gefühlt tausendsten Abgang fiel dann endlich der Groschen: Mein Date musste nicht aufs Klo, sondern "puderte" sich die Nase. Jedes Mal, wenn er zurückkam, schniefte er nämlich heftig und redete plötzlich wie ein Wasserfall. Richtig bizarr. Außerdem bot er mir nicht einmal etwas von seinem Discostaub an. Nach dem längsten Abendessen meines Lebens verließen wir das Restaurant wieder.

Bis zum Anschlag mit Meeresfrüchten und Koks gefüllt rief uns mein Date dann ganz überschwänglich ein Tuk-Tuk-Taxi. Mit vorgetäuschter Begeisterung stieg ich ein und vor einem Jazzclub wieder aus. Dort standen dann natürlichweitere Toilettenausflüge an, aber der absolut schlimmste Moment war, als mein Date wütend knurrte, dass es der Saxophonspieler nicht drauf hat. Dann drehte er sich zu mir, um mich mit seinem nach Shrimps riechenden Atem zu küssen. Ich wich zurück, musste fast speiben und entschied endlich, dass das Maß voll war. Als er später dann vorschlug, noch in eine weitere Bar zu gehen, erfand ich irgendeine Ausrede, brach sein koksgeschwängertes Herz und machte mich auf den Heimweg.
– Daisy, 25