Griechenland, Angela Merkel und eine Menge Krawall

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Griechenland, Angela Merkel und eine Menge Krawall

Als ob es den Griechen nicht schon schlecht genug gehen würde, unternahm gestern Angela Merkel nun auch noch eine kleine Stippvisite, um sicherzustellen, dass sich dort auch alle gut benehmen.

Als ob es den Griechen nicht schon schlecht genug geht, gelähmt und durch die vielen Einschränkungen, die massive Arbeitslosigkeit, vor allem auch durch ihre faschistoide Polizei, unternahm Angela Merkel nun auch noch eine kleine Stippvisite, um sicherzustellen, dass sich dort auch alle gut benehmen. Bisher hat man Griechenland bereits zig Milliarden Euro aus dem europäischen Rettungsschirm überwiesen, ein großer Teil davon stammt aus den Hosentaschen des deutschen Steuerzahlers.
 
Um jedoch, bevor das Land im November offiziell bankrott ist, die nächsten Hilfskredite zu erhalten, müssen die Griechen jedoch sicherstellen, eine Finanzierungslücke von ca. 14,5 Milliarden Euro zu schließen. Für ein Land, das sich im fünften Jahr einer Rezession befindet, sieht das nach einem sehr hohen Dauerauftrag aus.
 
Merkel war also dort, um zu überprüfen, dass Griechenlands neue Regierung unter der Leitung von Ministerpräsident Antonis Samaras auch wirklich damit beschäftigt ist, diese Sparmaßnahmen umzusetzen und die Griechen dadurch das Geld bekommen.
 
Da Merkel und auch Deutschland von Seiten der griechischen Bevölkerung für die finanziellen Einschränkungen verantwortlich gemacht werden, wurde sie bei ihrem Besuch in Griechenland nicht allzu freundlich begrüßt. Gut, dass die griechische Regierung einen kühlen Kopf bewahrte und nicht überreagierte. Siebentausend Polizisten wurden nach Athen entsandt, eine Protestsperrzone eingerichtet, zudem sperrte man Straßen und es wurden schon Leute verhaftet, bevor die Randale überhaupt losging, darunter auch Kinder, die auf dem Weg zur Schule waren. Auf dem Syntagma-Platz, auf dem sich schon in der Vergangenheit viele Griechen im Schatten des griechischen Parlaments Kämpfe mit der Polizei lieferten, versammelten sich am Dienstagmorgen Tausende, um die deutsche Bundeskanzlerin zu begrüßen. Einige besaßen sogar so viel Feingefühl, sich als Nazis zu verkleiden. Während Merkel also Tee trinkend den griechischen Ministerpräsidenten entmannte, brachen derweil  die Kämpfe zwischen Polizei und Demonstranten aus, als man versuchte, den Syntagma-Platz zu räumen. Einige Demonstranten wehrten sich mit Steinen, Feuerwerkskörpern und Molotov-Cocktails und trieben die Polizei kurzzeitig in die Enge. Aber nach einigen Stunden der sporadischen Kämpfe konnte der größte Teil des Platzes noch am frühen Abend geräumt werden. Dabei kam es zu weiteren Festnahmen und Verletzten.

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