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The Fashion Issue 2013

Im Bett mit Kim Jones und seinem Dackel Dexter

Kim sammelt Kunst, Möbel und vor allem: Erinnerungen an die Londoner Clubszene der 80er. Wir haben Kim zu Hause besucht und uns mit ihm in seinem Bett im 1. Pariser Arrondissement unterhalten, in Anwesenheit von Dexter, einem seiner zwei Dackel.

Hier sitzt Kim in seiner Pariser Wohnung. Weil er recht schüchtern ist, was Fotos angeht, hat er Dexter zum Hündchenhalten dazu geholt.

_Bis 2011 hat Kim für das englische Traditionshaus Alfred Dunhill gearbeitet, das in Deutschland niemand kennt. Was daran liegt, dass Deutschland allgemein wenig Sinn hat für Mode und noch weniger für englische Traditionshäuser. Eine Louis-Vuitton-Handtasche hingegen ist so ziemlich jedem ein Begriff und sei es nur als billiges PVC-Imitat vom Korea-Großmarkt. Und an eben diesem Haus (Louis Vuitton, nicht der Korea-Großmarkt) ist Kim seit 2011 neuer Style Director für Herrenmode.  _ Aber er beschränkt sein Interessengebiet nicht nur auf Mode. Kim sammelt Kunst, Möbel und vor allem: Erinnerungen an die Londoner Clubszene der 80er. Eine Zeit der Zwanglosigkeit und Individualität. Ich habe Kim zu Hause besucht und mich mit ihm in seinem Bett im 1. Pariser Arrondissement unterhalten, in Anwesenheit von Dexter, einem seiner zwei Dackel. Dexter war sogar so nett, ausnahmsweise die Schnauze zu halten. Wenn du das liest: Danke, Dexy.

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VICE: Du hast mit RE/CREATE New York gearbeitet, um Spenden zu sammeln für die Opfer des Hurrikans Sandy. Auf ihrer Website steht ein Kommentar von dir, in dem du schreibst, dass die Straight-Edge Hardcore-Kultur aus dem New York der 90er für dich eine ständige Inspiration sei. Denkst du, das ist sichtbar in deiner Arbeit?
Kim Jones: Mit meinem eigenen Label habe ich eine Kollektion mit dem Thema Straight-Edge gemacht, weil ich die Uniform der Straight-Edger liebe. Die Mischung dieses sehr strikten Dresscodes mit Punk, das hat was Elegantes an sich. Sehr klassische Kleidung, denke ich. Sicher beeinflusst das meine Arbeit in Teilen, mit dem Geist aber stimme ich nicht so ganz überein. Warst du mal in der Szene?
Als ich jünger war, war ich einige Jahre lang Straight-Edge. So mit 17 oder 18. Dann muss die Musik ja auch wichtig gewesen sein.
Ich mag die Musik. Aber es gibt so vieles, das mir gefällt, ich mag jede Art Musik. Musik hält mich geistig fit und gibt mir einen Grund, mich jeden Tag auf’s Neue reinzuhängen. Ich kann nirgends hingehen ohne Musik. Diese ganze 80er-, 90er-Szene findet sich ja auch in deiner Privatsammlung wieder. Du hast sogar einen Mantel, der einst Leigh Bowery gehörte.
Ich habe angefangen, Teile und einzelne Stücke zu kaufen, als ich an der Uni war. Sachen, die ich wirklich mochte. Manchmal sehe ich sie mir an, wegen ihrer Texturen und Stoffe oder sonst was. Grundsätzlich mag ich Teile, die zueinander passen. Die ganzen Sachen von Leigh Bowery zum Beispiel hat er selbst angefertigt. Für mich sind sie Teil der Geschichte. Und seine Arbeit ist einfach unfassbar. Ein bestimmtes Kleidungsstück zu haben, kann das Gleiche sein, wie ein Stück Kunst zu besitzen. Die Sammlung besteht aus Dingen, die zusammenpassen: ein Bild von Trojan, dann das Outfit, die Einladungen in die Clubs und so weiter. Meine umfangreichste Sammlung ist wohl die von Vivienne-Westwood-Sachen. Davon gibt es nicht viel, gab’s nie. In meinem ganzen Haus sind die Sachen verteilt. Das Londoner Victoria and Albert Museum macht diesen Sommer eine Ausstellung über die 80er—einige der Klamotten gehen dorthin. Ich freu mich, dass sogar Museen daran Interesse haben. Und all diese Sachen hast du in London?
Nein, die sind verteilt zwischen Paris und London. Ich hab einiges hier in Paris, das sind dann Dinge, die ich gekauft hab, seit ich hier wohne. Außerdem hab ich einfach vieles hier zu Haus und in meinem Büro, weil das Sachen sind, die ich mir gerne anschaue. Sie beeinflussen nicht unbedingt meine Arbeit. Aber sie sind einfach so cool, zeitlos auf eine ganz seltsame Art. Sie kommen aus einer Zeit des Exzesses, man hat sich in Schale geworfen. Während die Realität auf der anderen Seite ziemlich düster war, denke ich. Düster und grau. Und dann siehst du diese ganzen Leute, die so unfassbare Sachen machen. Es ging darum, etwas aus nichts zu machen. Wenn du kreativ warst, konntest du es zu was bringen. Da sehe ich auch Parallelen zu mir selbst: wenn ich an die Anfänge meines Labels denke—und jetzt bin ich hier. Wenn man behaupten könnte, es gebe etwas wie eine Hauptinspiration hinter deinem Schaffen—was wäre das? Könntest du sagen, es gibt oder gab eine Subkultur, die dich extrem fasziniert?
Ich liebe es einfach zu reisen. Das ist vermutlich der größte Einfluss, die größte Sache für mich. Man sieht all die verschiedenen Kulturen unserer Welt, die ganzen unterschiedlichen Orte. Ich denke, das hilft mir wirklich weiter. Subkulturen sind irgendwie etwas … verschwunden. Das liegt am Internet. Sicher gibt es Individualität, aber alles scheint doch ziemlich homogen zu werden. Vermutlich liegt das daran, dass man mit Bildern überschwemmt wird. Ein bestimmter Stil geht heute viel schneller um die Welt. Geht man heute nach Melbourne, sehen die Kids genauso aus wie in London. Einen Ort aber mag ich wirklich gern—und da ist es etwas anders: Kapstadt, echt beeindruckend. Die Jugendkulturszene ist da vielleicht nicht besonders groß, aber sie machen was, probieren Dinge. Wie sie sich kleiden, das wirkt irgendwie kantig. Die sind stark beeinflusst von allem Afrikanischen, und das verbinden sie mit ihrem eigenen Stil—auf eine ziemlich coole und einzigartige Art. Es ist eben noch dasselbe Ding, wie wenn man früher etwa nach New York geflogen ist, oder meinetwegen auch an einen anderen Ort. Man wusste: „Oh! der kommt aus Melbourne“, oder von anderswo. Heute ist das schwieriger einzuschätzen, denke ich. Dieses kontroverse Teil stammt von Leigh Bowery, einem der einfluss-reichsten Figuren der Londoner und New Yorker Kunst- und Modeszene der 80er und 90er, der Leute wie Alexander McQueen, Vivienne Westwood und Lucian Freud beeinflusst hat.

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Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, deine Hauptinspiration sei Streetwear. Besonders, was dein eigenes Label betrifft.
Ja, nicht ganz. Ich meine, was es auf jeden Fall ist, ist Americana. Mein Ding ist amerikanische Sportswear, die an sich schon ein Mix aus allem Möglichen ist. Klassisches gefällt mir, James Dean und solche Leute. Damit verbinde ich zum Beispiel die College-Jacke. Heute muss eigentlich niemand mehr einen Anzug tragen. Es ist alles komfortabler. Mein Einfluss ist wohl nicht nur Streetwear, ich sehe mir alles Mögliche an. Japan hat sicher großen Einfluss auf mein Schaffen, dorthin zu fahren, die Leute da zu sehen. Als ich noch an der Uni war, hab ich für Michael Kopelman gearbeitet—und Labels gesehen wie Undercover oder Bathing Ape. Vielleicht früher als andere. Undercover war damals noch echt „Fashion“. Diese ganzen Verarbeitungstechniken und Stoffe haben mich immer interessiert. Und die Verbindung richtiger Klamotten mit verblüffend neuen Stoffen … auch etwas, das mir gefällt. Es reizt mich. Also ist quasi die Auseinandersetzung mit neuen kulturellen Eindrücken das, was dich inspiriert.
Ja. Ich war zum Beispiel auf den Osterinseln—und ich mag einfach, wie die Kids sich dort kleiden. Oder eigentlich das ganze Volk. Es gibt immer abgelegene Orte, an denen sich die Leute ganz anders anziehen. Wie die Masai, die deine erste Kollektion für Louis Vuitton beeinflusst haben.
Ja, die haben zum Beispiel einen sehr klaren Look. Das war sowieso überwältigend. Was für Assoziationen kommen dir in den Kopf, wenn du das Wort „Americana“ hörst?
Ich meine, da gibt’s so viel Verschiedenes. Ich denke zum Beispiel an die Ivy League. Wir haben bisher nur über Kleidung gesprochen, aber ich denke da an so viel mehr. Das Land ist riesig. Durchquert man es, stößt man auf Wüsten. Ich denke an die Amischen und solche Sachen. Dann die großen Städte, die ganzen Lichter, all das Essen. Pop-Art kommt mir in den Sinn. Leute wie Andy Warhol. Es ist … glänzend, oder? Und es macht einfach Spaß. Ich war mal im Joshua Tree Park, der atemberaubend ist—diese Landschaft. Man hat sich die ganze Zeit gefühlt, als sei man an einem Filmset. In Amerika gibt es weite Flächen, die ich nirgendwo sonst so gesehen habe. Amerika ist etwas, das ich mir jede Saison anschaue. Natürlich haben wir Referenzen aus aller Welt. Aber gerade aus Amerika lässt sich unglaublich viel rausholen. Ich habe eben gesehen, dass du auch eine Sammlung rarer Drucke amerikanischer Poesie der Beat-Generation besitzt. Was bedeuten dir diese Werke? Dieser Reisegedanke ist ja auch darin zu finden.
Das fängt für mich natürlich an mit On the Road von Kerouac. Was diese Leute, diese Bücher ausgelöst haben, ist unfassbar. Vielleicht existiert diese Art Kultur auch noch irgendwo, aber dann auf eine ganz andere Weise. Außerdem denke ich, diese Leute waren echt cool. Sie waren gut aussehend. Ich finde diese Lebensart interessant, diesen Traum zu leben. Einfach aufzubrechen. Auf der anderen Seite trugen sie viele Sorgen in sich. Für mich ist diese Weise zu leben auch eine Form von Kunst. Wir sprechen von amerikanischer Kultur: Als Kind habe ich immer gesponnen, wie es wäre, in Kalifornien aufzuwachsen. Die Menschen waren einfach cool. Glamour und Begeisterung, das verbinde ich damit. Gibt es für dich etwas wie amerikanisches Modedesign?
Ja, ich mag die amerikanische Garderobe. Sie ist der Boden vieler meiner Ideen. Ich denk da an den Look des coolen Typen der 50er, Leute wie James Dean und Marlon Brando. Ihre rebellische Haltung und wie sie Klassiker mit Neuem verbinden. Sehr interessant. Was sind für dich die wichtigsten Basics bei amerikanischer Kleidung?
Allen voran: die Varsity-Jacke. Dann Jeans und das weiße T-Shirt—das sind Teile, die wohl jeder hat. Großartige Klassiker, und maßgebend für so viel Design. Kim zeigt Alister Mackie backstage bei der Schau für Herbst/Winter 2012/2013, wie die Baretts richtig zu tragen sind.

New York ist ja sozusagen das Zentrum der amerikanischen Mode. Wie war es für dich, da zu leben?
Schön war’s. Obwohl in den letzten Jahren vieles an Kunst und, nun ja, die interessanten Sachen verdrängt werden. Immer weiter raus aus Ich war zum Beispiel auf den Osterinseln—und ich mag einfach, wie die Kids sich dort kleiden. Manhattan. Es ist einfach astronomisch teuer geworden. Auch wenn es mir nicht so vorkam. New York ist trotzdem immer noch ein Ort, der mir gefällt. In warmen Sommernächten ist es schön, einfach die Straßen entlangzulaufen und die Leute anzuschauen. In New York gab es ja auch eine extreme Clubszene, genauso wie in London.
Die Leute sind vermutlich permanent hin und her zwischen den Städten gereist, um irgendwas zu machen und zu erleben. Es scheint echt faszinierende Menschen da draußen gegeben zu haben. Und es ist bedauerlich, dass wir so viele von ihnen verloren haben. Manchmal frage ich mich, wie es wäre, wenn sie noch lebten. Wie sich die Dinge entwickelt hätten, wie verändert. Diese Menschen lebten einfach, zu leben war die Kunst. Alles war so frei. Mich interessiert deine Arbeit mit den Chapman-Brüdern, die ja in der Kunstwelt ziemlich umstritten sind. Sie haben mit Aquarellen von Hitler gearbeitet und angeblich hat einer von ihnen mal das Leben einer Journalistin bedroht.
Die Zusammenarbeit verlief sehr gerade und einfach, muss ich sagen. Jake kenne ich schon eine ganze Weile, er ist wirklich ein netter Typ. Ich dachte einfach, es könnte nur gut werden. Und ich wusste, dass ich etwas mit dem Himalaya machen möchte und den ganzen eigenartigen, wundersamen Tieren, die dort leben. Es sollte dieselbe Art Effekt haben wie damals, in meiner ersten Kollektion für Louis Vuitton, die Masai. Ich setzte mich also mit Jake zusammen und gab ihm Fotos der Tiere, die ich mochte und so weiter. Dann noch die Farben, die wir uns für den Druck vorstellten. Alles war sehr schnell fertig. Sie schickten mir ihre Vorschläge und ich sagte einfach nur: „Das liebe ich! Das liebe ich! Das liebe ich! Das ist perfekt!“, und das war’s dann auch. Es war einfach. Sicher verarbeiten sie furchtbare Dinge, aber sie werfen ein anderes Licht darauf, hellen sie auf. Hast du ein Lieblingsteil aus eurer Zusammenarbeit?
Ich mag die Taschen sehr gerne. Die mit dem verrückten, geprägten Wildleder. Davon hab ich auch eine. Außerdem liebe ich die Halskette mit dem Augapfel dran, dem Perlen-Augapfel. Wer ist eigentlich auf die Idee mit dem Augapfel und der Perle gekommen? Wahnsinn.
Wir haben die verschiedenen Elemente des fertigen Prints angeschaut. Der Augapfel war einfach ein Element, das zum Umsetzen den größten Sinn machte. Denn wir wussten, dass wir eine Perle nutzen würden—etwas Wertvolles, Großartiges. Ihr habt auch an einem Teddybär gearbeitet, der Teil der nächsten Kollektion ist, oder?
Das ist noch mal was anderes, Spezielles. Kommt der mal raus, wird er sehr teuer sein. Wir richten uns damit an einen bestimmten Typ Kunden. Sie rufen an und wollen ihn haben. Das ist aber auch so eine Sache mit Louis Vuitton. Die Kunden lieben die Teile wirklich, es gibt echte Sammler. Und von allen Häusern, für die ich gearbeitet habe, ist Louis Vuitton wirklich das, was sich am besten um seine Kunden kümmert. Gibt es einen Künstler, lebend oder tot, mit dem du gern arbeiten würdest?
Es hätte sicher Spaß gemacht, mit Andy Warhol oder Keith Haring zu arbeiten. Warhol hat ja auch was mit Mode gemacht, darüber gibt es ein sehr gutes Buch. Und sicher könnte man selbst die beste Kollektion übertreffen, würde man mit Keith Haring arbeiten. Wie wählst du aus, mit wem du arbeitest?
Alles muss für mich Sinn machen, wenn ich an einem Thema arbeite. Es muss einen Grund geben, so etwas einzubringen. Ich mag es nicht, irgendwas reinzuwerfen, nur um es drin zu haben. Man findet etwas. Es gibt viele Leute, mit denen ich gern arbeiten würde. Jetzt waren es die Chapman-Brüder. Ich wollte schon lange was mit ihnen machen, denn ich liebe ihr Werk und eigentlich alles, was sie machen. Wie ist das eigentlich intern, überlegt ihr euch ein Thema und arbeitet darauf hin—oder entwickelt sich das Thema im Prozess?
Wir beginnen mit dem Thema, dann erstellen wir einen Plan für die Teile der Kollektion und suchen zusammen, was wir brauchen. Dann die Entwicklung, schließlich reduzieren wir die Kollektion runter und finden den gewissen Touch, den das Thema haben muss. Jährlich machen wir vier Kollektionen, größere und kleinere. Ich plane gern, wie alles zueinanderführt. Wie laufen deine Reisen zur Recherche ab?
Erst mal gehen wir nicht für jede Kollektion auf Reisen, manchmal ist das einfach nicht möglich. Aber wenn man Inspiration aus einem bestimmten Ort nimmt, sollte man ihn besuchen—kleine Details übersieht man sonst möglicherweise. Sachen zu berühren und direkt zu sehen, gibt einem eine viel bessere Perspektive, wie man später mit ihnen arbeiten kann. Im Studio fangen wir an zu planen. Dann geht’s los, man sieht sich das Land, die Gegend sehr genau an. Etwa als wir nach Bhutan reisten: Natürlich schauten wir uns die Stoffe an, die man dort verwendet. Wir besuchten Museen und und haben Unmengen Fotos geschossen von den Menschen dort. Schließlich sind wir in die Berge zum Klettern. Wir sehen so viel, wie eben möglich, in einer recht kurzen Zeit. Unter all den Orten, an denen du warst, welcher hat dich nachhaltig am meisten beeindruckt?
Ich muss sagen, es zieht mich immer wieder nach Afrika zurück. Schließlich habe ich dort gelebt, als ich jünger war. Ich liebe diesen Kontinent—alles dort. Wenn man umgeben von diesen großen Flächen aufwächst, und dann die wirklich liebenswerten Menschen dort. Sie sind so freundlich und nett, es macht einfach Spaß. Für mich hat Afrika auch was Magisches. Wann hast du dort gelebt und wo?
Bis ich 14 war, sind wir hin- und hergereist. Mit meiner Familie war ich in Äthiopien und Botswana, und an endlos vielen anderen Orten. Ich hab alle erdenklichen Seiten gesehen. Eine wirklich gute Zeit. Wie kam das?
Mein Vater war Hydrogeologe. Immer wieder wurde er nach Afrika gerufen. Manchmal kamen wir dann zurück nach London. Und selbst wenn wir umzogen: Es war eine großartige Zeit. Ich war ständig unterwegs, spielte mit Tieren, fing jede Schlange ein, die ich kriegen konnte. Dieses direkte Leben in der Natur ist ja so was wie die Antithese zu der extrem künstlichen und urbanen Welt, in der die Clubszene entstanden ist. Weißt du noch, wie du damit zum ersten Mal in Berührung gekommen bist?
Meine Schwester gab mir irgendwann ihre ganzen alten Ausgaben von The Face und i-D. Und ich dachte: „Wer sind all diese Leute?“—die Magazine haben mich fasziniert. Und was mich gefesselt hat, waren diese ganzen Leute, von denen man dachte, sie seien reich und berühmt. Dann hab ich rausgefunden, dass keiner von ihnen viel Geld hatte. Und dennoch haben sie diktiert, was eine ganze Generation von Leuten tat.

Die Chapman-Brüder haben diesen Teddy für Louis Vuitton entworfen. Von der Supreme-Mütze zensiert: seine ledernen Eingeweide.

Fotos von Brett Lloyd