Merkelstrips—große Momente aus Angies Jahr 2013

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Merkelstrips—große Momente aus Angies Jahr 2013

Man sollte sich bei einem politischen Jahresrückblick nicht in Nebensächlichkeiten verlieren. Deshalb präsentieren wir euch hier die beiden mächtigsten Phänomene des Jahres 2013: Angela Merkel und Bitstrips.

Angela Merkel hat im Jahr 2013 mal wieder alle in den Schatten gestellt und nach dem langweiligsten Wahlkampf des Jahrtausends dafür gesorgt, dass wir ihre Gesichtsfalten für vier weitere Jahre studieren können. Bitstrips ist eine der meistgeladenen Apps des Jahres und hat dafür gesorgt, dass unsere Facebook-Freunde ihr Leben nicht mehr durch Selfies mit unkontrollierbaren Hintergründen, sondern in superironischen Comic-Szenen mitteilen können. An sich eine witzige Sache, denn einige Motive erreichen durchaus die Deftigkeit wie Peter Griffin bei Family Guy-Szenen.

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Nervig ist nur, dass alle die gleichen Motive posten, mit denen sie ihre Freundschaften und Beziehungen zelebrieren. Und es erstaunt doch, dass viele weibliche User das bulimische Körperideal einfach so annehmen. Für deutsche Politiker muss man den Körperbau grundsätzlich auf „heavy“ stellen, sonst sieht Angie aus wie ein Magermodel. Für Altmaier und Gabriel reicht die Skala überhaupt nicht.

Die Phänomene Merkel und Bitstrips haben etwas Grundsätzliches gemeinsam: Viele Leute finden sie toll, aber einigen Leuten hängen sie zum Hals raus. Bitstrips hängt manchen schon so sehr zum Hals raus, dass Buzzfeed eine Anleitung zum Verbergen bereitgestellt hat.

Für Angela Merkel gibt es keine Verbergen-Funktion. Wir müssen deshalb lernen, uns mit ihr abzufinden. Und da kommt Bitstrips doch wie gerufen. Es ist die neueste Möglichkeit des Social Web, die hässliche Wirklichkeit erträglicher aussehen zu lassen.

Fast jedem Volksvertreter, der mit ihr zu tun hatte, konnte ich einen wenigstens entfernt ähnlichen Avatar basteln. Nur für Altmaier und Gabriel hat die Körperbau-Skala nicht gereicht. Und ich gebe zu, einmal musste ich Photoshop benutzen: Eine #schlandkette hat Bitstrips leider noch nicht im Angebot. Überhaupt ist die Ästhetik stark auf den US-Markt zugeschnitten: Ständig geht es um Baseball-Rituale oder Thanksgiving-Probleme.

Für 2014 können wir uns hoffentlich auf eine germanisierte Version freuen: Als Kulissen hätten wir gerne Fachwerk, Platte, Backstein à la Christian Wulff oder Fußballfankurven. Deutsche Bitstrips-User brauchen Jack-Wolfskin-Jacken, Fjällräven-Rucksäcke, Diddlmäuse, Jutebeutel und Arschgeweihe. Wir wollen McFit-Studios in ehemaligen Postfilialen und Wohnzimmer mit Gelsenkirchener Barock für den Tatort. Außerdem bitte: deutsche Mittelgebirgslandschaften. Dann gibt es nächstes Jahr eine Ausgabe mit Angies schönsten Wanderszenen.

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Aber jetzt könnt ihr euch erstmal oben in der Galerie zehn weitere große Momente aus Angies Jahr 2013 anschauen.