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Rotterdam baut sich eine künstliche Surf-Welle mit Grachten-Reinigungsfunktion

In der Rotterdamer Innenstadt wird eine stehende Welle von 14 Sekunden Fließdauer entstehen, die das Zentrum eines nachhaltigen Wasserparks sein soll.
Alle Bilder:  RiF010

Die Eisbachwelle in der Münchener Innenstadt ist weltbekannt und macht Surfer von Dortmund bis Dallas neidisch auf die Wassersportqualitäten der bayerischen Metropole. Nun zieht Holland nach und legt noch eine Schippe oben drauf. Denn die niederländische Stadt Rotterdam hat verkündet, sich einen umweltfreundlichen Wasserpark mitten in die Innenstadt an den bekannten Steigersgracht Kanal zu bauen.

Die auf den Namen  RiF010 getaufte Wassersport-Arena soll im Juni 2015 ihre Pforten öffnen und legt den Schwerpunkt auf beliebte Wassersportarten wie Kayaking, Schnorcheln oder Surfen. Nebenan werden zum aquagestützten Seelebaumeln Cafés und Restaurants eröffnen. Doch das ist noch nicht alles, denn gleichzeitig soll die künstliche Welle auch noch sauberes Wasser generieren.

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Als Hauptattraktion wartet die Wassersport-Arena mit einer konstant fließenden 14 Sekunden langen Flusswelle auf, die derzeit an der  Technischen Universität Delft entwickelt wird. Sie soll bis zu 1,5 Meter hoch werden–weder zu einschüchternd für einen Anfänger noch allzu langweilig für einen erfahrenen Wassersport-Profi.

Da die Niederlande auf der Nachhaltigkeits-Welle schwimmen, plant ein Uni-Team auch, dass mit Hilfe der Arena das Wasser der umliegenden Gewässer gereinigt werden soll. Außerdem soll von den Erlösen des Wasserparks eine stromerzeugende Windmühle gebaut werden und den ganzen Innenstadt-Fun-Park später energetisch autark machen.

Wir dürfen uns dabei aber wahrscheinlich keine so sympathische Konstruktion wie das twitternde Mühlrad  Mr. Trash Wheel in Baltimore vorstellen, obwohl das in Holland durchaus passen könnte. Die Erträge des Parks sollen übrigens dem Ausbau grüner Infrastruktur in der Stadt zugute kommen und vielleicht denken die Rotterdamer ja dann auch gleich noch, wie die Kopenhagener, über eine Solarente nach.

Wir hätten euch gerne mehr über das Verfahren zur Wasserreinigung erklärt, doch die Projektbeschreibungen beziehen sich bisher vor allem auf den Spaßfaktor. Auf unsere Nachfragen erfuhren wir lediglich, dass die Wellenforscher bis Ende August im Urlaub sind. Vielleicht surfen.

Den Werkstätten der Technischen Universität Delft entstammen übrigens regelmäßig geniale Ideen. Auch  Boyan Slat vom Ocean Clean Up Projekt führt seine Forschungen an dieser Hochschule durch.

Diese Artikel erschien auf deutsch zuerst bei The Creators Project.