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Soziale Roboter kaufen statt Freunde finden

Der Zeno Roboter soll die erste erschwingliche Maschine werden, die dir soziale Kompetenzen beibringen kann.

Screenshot via Kickstarter

Wir haben schon immer die Tendenz gehabt, alle Objekte unserer Umwelt zu vermenschlichen: We geben unseren ausgestopften Tieren Namen, ziehen sie an und weinen wenn ein Hund ihnen den Kopf abbeißt. Andauernd sprechen wir mit unseren Haustieren als würden sie jemals antworten. Wir entwickeln emotionale Bindung zu leblosen Objekten – sogar zu den Robotern aus unseren Kriegen. Wir können nichts machen, wir sind halt soziale Wesen.

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Angesichts dieser menschlichen Züge, erschrecke ich allerdings, wenn ich an die künftigen Generationen denke, für die Robotikunternehmen inzwischen beginnen lebensgleiche, sozial kompetente Roboter zu vermarkten, die unsere Freunde werden sollen.

Die neueste Entwicklung auf diesem Sektor kommt von Robokind, die kürzlich eine Kickstarter-Kampagne gestartet haben für die neueste Version ihres interaktiven Nachwuchs: den 60cm kleinen Zeno Roboter. Das Unternehmen hofft genug Geld einzusammeln, dass sie den Zeno R25 für den 'erschwinglichen' Preis von 2.700$ werden anbieten können – was immer noch deutlich günstiger ist, als die extremen 14.000$, die der Roboter momentan kostet. Das Ziel ist es 50.000 Dollar bis Ende November zusammen zu bekommen, um den Prototyp bis Februar in eine richtig Produktion zu überführen. Dein bester Roboterfreund würde sich unseren Wohnzimmer also erheblich annähern, und könnte schon bald mit dir abhängen.

Das wäre ein großer Schritt in die Zukunft der Roboter-Mensch Interaktion, die immer komplexer wird, weil ‚sozialen Roboter‘ erschreckend realistisch werden. Fortgeschrittene Humanoids sehen, agieren und reagieren so, wie wir - und nur weil sie sich mit dem Internet verbinden können, sind sie Millionen Mal schlauer. Der Zeno R25 wird für Kinder vermarket, zum Spielen und zum Lernen. Sein ausdrucksstarkes Gesicht kann Lächeln, finster schauen, Blinzeln und kann Wut, Freude, Überraschung und solche Dinge zeigen. Es ist über das alte Metall und Maschinenartiges Aussehen hinaus entwickelt. Dank seiner biometrischen Haut, die sich mit der Mimik des Gesichtes bewegt.

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Zeno besitzt acht Mikrophone, damit es dich ‚hören‘ kann und antworten kann. Unter seinen bewegenden Augenliedern sind zwei Kameras, die dich ‚sehen‘ können. Er kann dein Gesicht erkennen und sich daran erinnern, wer du bist, wie ein alter Freund. Und außerdem kann er auch noch ziemlich gut laufen, auch wenn die Entwickler daran noch ein bisschen arbeiten.

Wenn Kinder ihre ausgestopften Teddy Bären schon vermenschlichen, stell dir mal vor, wie verbunden sie mit einer Maschine wie dieser wären. Es ist ein bisschen gruselig darüber nachzudenken, aber Roboter Entwickler konzentrieren sich auf positive Applikationen eines zuordenbaren Spielzeugs, dass Zugang zu allen Informationen im Internet hat. Zeno könnte Fremdsprachen lehren, eine Geschichte aus irgendeinem Buch erzählen und alle seltsamen und unendlichen Fragen beantworten, die Kinder so haben.

Laut der Kichstarter-Seite von Robokind, habenTests gezeigt, dass das Spielen mit ‚sozialen Robotern‘ der Intelligenz weiterhelfen kann. Momentan wird Zeno dafür benutzt, um Kindern mit Autismus zu helfen, einen besseren Umgang mit anderen Menschen zu finden. Firmenchef Fred Margolin sagt, dass sich ein bezahlbarer Roboter eingeführt werden sollte „in jene kommende Ära, wo Menschen und Roboter aufgrund von Unterhaltung, Bildung und sozialen Entwicklungen interagieren werden“. Ein Roboter, der Menschen soziale Kompetenzen beibringt? Wie rückständig ist das bitte?

Mensch und Maschine leben schon Seite an Seite. Mit Robotern arbeiten und spielen wird zu einer neuen kontroversen Realität. Es gibt auch keinen Zweifel daran, dass das Szenario, wie Roboterkreaturen die Weltherrschaft an sich reißen, das auslösen wird. Aber sicherlich ist es die Zukunft. An diesem Punkt sind Humanoide Kreaturen wie Zeno und iCub und andere künstlich intelligente und ausdrucksstarke Roboter, immer noch Kinder in Bezug auf ihre Entwicklung. Der iCub kann seine Umgebung erforschen und von ihr Lernen, wie es ein Kleinkind macht. Die Idee ist, wenn die Maschine sich selber durch Beobachtungen und Erinnerung unterrichten kann, dann müssten Ingenieure nicht mühselig jede Aktion programmieren.

Letztendlich wollen die Entwickler, dass die Roboter in der Lage sind menschliche Emotionen wahrzunehmen und Mitgefühl zu entwickeln. Fühlende Roboter würden von manchen sicherlich als Lösung von sozialer Isolation gesehen. Aber wäre es nicht witzig, wenn wir interaktive Maschinen die Schuld für soziale Isolation geben könnten? Freundliche Roboter als soziale Pflaster nutzen, klingt wir Feuer mit Feuer bekämpfen. Hoffen wir mal, dass die Roboter freundlich bleiben.