Bildquelle: Wired.com, die einen Einblick in die Demo-Version von Darkmarket bekommen haben.
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Einer der Entwickler Amir Taaki, Gründer der anarchistisch angehauchten Hackergruppe Unsystem, verglich seine Entwicklung daher auch schon mit dem Schritt von Napster zu BitTorrent, der es den Strafverfolgern erheblich schwerer machte, dass System abzuschalten, da es nicht mehr auf einer zentralen Steuerung und Distribution basierte. Bei einer kurzen Vorstellung des Projekts verglich Amir die theoretische Seite des Konzepts immerhin mit einer unbesiegbaren Hydra und beschrieb die Sache mit martialischen Worten:„Wir befinden uns in einem Rüstungskampf um individuelle Freiheit, in dem unsere [Entwickler-]Community die Menschen mit den nötigen Werkzeugen für die digitalen Schwarzmärkte der nächsten Generation ausstatten.“„Ich bin nur ein bescheidener Programmierer. Code ist lediglich eine Darstellungsform. Du kannst niemanden dafür einsperren eine Idee auszudrücken.“
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Das Entwicklerteam um Amir Taaki ist sich jedenfalls sicher, dass ein Deepweb-Schwarzmarkt nach dem BitTorrent-Prinzip früher oder später kommen muss. Das Konzept klingt in der Theorie jedenfalls verlockend für geneigte Freunde des Deepweb-Shoppings und es ist durchaus vorstellbar, dass sich die Idee einmal als eine florierende Plattform etablieren könnte.Sollte eine solche unregulierte, dezentrale und nicht versteuerte Deepweb-Einkaufsplattform eines Tages gar zu einem massenkompatiblen Erfolg werden, könnte es durchaus auch Auswirkungen auf die Surface-Web-Ökonomie haben. Auch wenn die allgemeine Einkaufswelt sicher nicht gleich schockiert zusammenzubrechen brauch—schließlich hat auch die Musikindustrie allen Unkenrufen zum Trotz auch nach den diversen Napster-Nachfolgern überlebt. Aber von Fragen der ausbleibenden Steuerzahlungen, über die Legitimation möglicherweise erhobener Gebühren bis zu rechtlichen Fragen für Endnutzer und Anbieter wirft das Darkmarket-Prinzip gänzlich neue Unklarheiten auf.Und die Folgen eines Peer-to-Peer-Schwarzmarkts für seine Entwickler sind ebenso unklar. Amir Taaki betont bei seiner Ansprache in Toronto, dass er und seine Kollegen lediglich ein Programm vertreiben würden: „Ich bin nur ein bescheidener Programmierer. Code ist lediglich eine Darstellungsform. Du kannst niemanden dafür einsperren eine Idee auszudrücken.“ Strafverfolgungsbehörden dürften sich trotzdem für das Konzept interessieren—schließlich begeistern sie sich mit gewisser Vorliebe für schwer lösbare Herausforderungen.Was dich nicht tötet, macht dich härter.