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Arschloch der Woche

Al-Waleed Bin Talal war eigentlich schon vergangene Woche ein Arschloch, was aber nichts an dem Fakt ändert, dass er noch immer ein Arschloch ist.

Al-Waleed Bin Talal war eigentlich schon vergangene Woche ein Arschloch, was aber nichts an dem Fakt ändert, dass er noch immer ein Arschloch ist.

Al-Waleed Bin Talal ist laut Forbes auf Platz 26 der reichsten Männer der Welt. Ihm gehört ein gutes Stück der Anteile von Citigroup, er besitzt neben Rupert Murdoch den zweitgrößten Anteil bei News Corp, zudem hat er 200 Autos in seiner Garage und neben seiner reichen Verwandschaft ist König Abdullah von Saudi-Arabien sein Onkel.

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Als Mitglied des Saud Stammes und einer Monarchie, deren astronomischer Reichtum auf der lächerlichen Abhängigkeit der restlichen Welt von Öl basiert und eines korrupten Regimes, das die Freiheiten seiner Bürger einschränkt, nun, allein deswegen kann man schon sagen, dass er ein eher schäbiger Charakter ist.

Wobei es gar nicht Bin Talals Seilschaften mit seinem Kumpel Rupert Murdoch (bei dem man sich gut vorstellen kann, dass er in seinem Telefonbuch einen ganzen Reigen aus Despoten, Diktatoren und Krimineller hat), oder sein ungezügelter Appetit nach teuren „Dingen“ ist, die unseren Zorn zum übersprudeln bringen, sondern seine sehr freimütigen Kommentare über unsere Abhängigkeit vom Öl.

Als er vor ein paar Tagen auf CNN auftauchte um mit Fareed Zakaria zu sprechen, merkte er sehr höflich an, dass er wirkliche Sympathie für uns im Westen und unsere Besorgnis angesichts schwindender Ressourcen hat. Er sagte sogar, dass er es gerne sehen würde, wenn der Preis auf 70 oder 80 Dollar pro Barrel sinken würde. Wie nett von ihm! Er sagte zudem: „Wir wollen nicht, dass sich der Westen nach Alternativen zu Öl umsieht und es ist klar, dass je höher der Preis ist, desto eher wird nach Alternativen gefahndet.“

In anderen Worten: „Wir [die Saudis] wären nicht in der Lage eine Woche durchzuhalten, wenn ihr Arschlöcher aufhören würdet all unser flüssiges Gold zu kaufen. Also hoffentlich sinkt der Preis und ihr sucht euch keine Alternativen zu fossilen Brennstoffen, denn ansonsten sitzen wir bis zum Hals in der Scheiße, können unsere Bürger nicht mehr mit Geldgeschenken ruhigstellen, unser Vermögen wegschaffen und unsere Flucht planen, bevor sie versuchen uns auf dem Marktplatz zu köpfen.“

Es gibt eine Menge Gründe dafür, dass wir vom Öl loskommen sollten, aber gleichzeitig reiten wir uns damit auch schön in eine bigotte Scheiß-Situation. Zum Beispiel: Entweder wir geben unser Geld  Leuten, die es dazu benutzen, ihre autokratische Herrschaft zu festigen (Russland) oder wir geben es Leuten, die es dazu nutzen ihre extremistischen Weltansichten zu verbreiten und die uns ebenfalls irgendwann ins Gesicht treten werden (Saudi-Arabien).

Was dieser Typ also eigentlich will, ist die komplette Zerstörung unserer Umwelt und der Weltpolitik damit er und seine korrupte Sippschaft ein Leben in vollkommen überzogenem Luxus genießen können.

Da habt ihr es also. Für seine Gier, seine schamlose Maßlosigkeit, seinen orgiastischen Konsum, seine Seilschaften zu einer repressiven Monarchie und in dieser Woche und das muss besonders hervorgehoben werden, sein aus der Tiefe seines Herzens empfundener Wunsch, dass wir für immer Idioten bleiben, die weiter an der Öl-Zitze seines Landes nuckeln, für das alles ist Al-Waleed  Bin Talal unser Arschloch der Woche.