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Bill Cosby muss jetzt vor Gericht zu einem Missbrauchsvorwurf von 1974 aussagen

Am 9. Oktober wird die einstmals beliebte Sitcom-Ikone eine Aussage darüber machen müssen, was zwischen ihm und einer 15-Jährigen geschehen war, die er auf eine Party in der Playboy Mansion mitgenommen hatte.

Ein Standbild von Bill Cosby bei einem alten Auftritt | Foto von Kate Haskell | Flickr | CC BY 2.0

Am Mittwoch entschied ein kalifornischer Richter, dass Bill Cosby zu einer sexuellen Handlung aussagen muss, die sich angeblich 1974 zwischen ihm und einer damals 15-Jährigen ereignet haben soll. The Atlantic berichtet, dass der Vorfall, wegen dem die 56-jährige Judy Huth vor Gericht zieht, zwar schon verjährt sei, aber angesichts der Flut von Missbrauchsvorwürfen gegen Cosby hatte der oberste Gerichtshof von Kalifornien letzten Monat entschieden, die Zivilklage zuzulassen. Das Opfer beschuldigt Cosby, durch den Vorfall einen seelischen Schaden erlitten zu haben.

Huth wirft Cosby vor, sie zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben, als er sie auf eine Party in der Playboy Mansion mitgenommen hatte. Ihre Aussage vor Gericht ist für den 15. Oktober angesetzt. Cosby hingegen wird am 9. Oktober vor Gericht erscheinen müssen. Das ist damit das erste Mal seit 2005, dass sich Cosby vor Gericht verantworten muss, als die ehemalige Basketballspielerin und Universtitätsangestellte Andrea Constand eine der ersten von mehr als 40 Frauen war, die dem einstmals beliebten TV-Star vorwarfen, sich sexuell an ihnen vergangen zu haben. Nachdem sie im Detail zu Protokoll gab, wie Cosby sie unter Drogen gesetzt und sexuell übergriffig geworden war, meldeten sich Frauen verschiedensten Alters und sozialer Klasse zu Wort, die auffällig ähnliche Erfahrungen mit dem Comedian gemacht hatten.

Formell ist Cosby jedoch noch immer nicht wegen irgendwelcher Verbrechen belastet worden. Letzten Monat ordnete allerdings ein Richter die Veröffentlichung einer eidesstattlichen Aussage aus dem Fall von 2005 an, in der der Fernsehstar zugibt, einen Hang dazu zu haben, seinen jungen, weiblichen Angebeteten Quaaludes aufzutischen. Die Vorfälle gegen ihn verschwanden größtenteils wieder aus den Medien, nachdem er und Constand sich außergerichtlich geeinigt hatten. Mit Katie Bakers Newsweek-Interviews mit den beiden Opfern Tamara Green und Barbara Bowman im Februar 2014 änderte sich das aber wieder. Seit dann auch noch der Comedian Hannibal Buress in einer Stand-up-Performance, die letzten Herbst viral ging, mit ihm abrechnete, kann sich der ehemalige Star der Cosby Show vor Anschuldigungen kaum noch retten.

Cosbys Anwälte wiederum nennen Huths Klage—die, obwohl die vorgeworfene Tat mittlerweile mehrere Jahrzehnte zurückliegt, verhandelt werden kann, weil das mutmaßliche Opfer damals minderjährig war—einen Versuch, ihren Mandanten zu vernichten. Von den 46 Frauen, die Bill Cosby vorwerfen, sich an ihnen sexuell vergangen zu haben, hat Judy Huth wahrscheinlich die besten Aussichten auf einen erfolgreichen Ausgang.