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Mode

Das ist so 1608! Eine kleine Lektion in Schuh-Geschichte

Ihr wisst alle darüber bescheid, wie die Mode immer verrückter und intelligenter und komplizierter wird.

Ihr wisst alle darüber bescheid, wie die Mode immer verrückter und intelligenter und komplizierter wird. Das gilt auch für die Schuhe - besonders wenn man sich die Schuhe von der Fashion Week vor kurzem anschaut. Aber im Grunde stimmt das gar nicht so wirklich. Schuhe sind bei weitem nicht so innovativ, wie ihr vielleicht denkt.

Ich sag euch warum:

Schaut euch zum Beispiel die hier mal an. Ich wette ihr sagt: „Hey wow, da ist kein Absatz an diesem Schuh, nur eine seltsames Plateau an der Vorderseite! Wie ist es möglich, auf so was zu laufen?!"

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Also, Jungs und Mädchen, passt auf: Die Leute hatten diese Idee schon vor 400 Jahren. Erlaubt mir, euch den ‚Chopine' vorzustellen:

Das ist ein Chopine italienischer Machart. Um 1600 herum trugen das hauptsächlich italienische Frauen, venezianische Kurtisanen und Prostituierte. Die hier bestehen aus Samt, Metallnieten und Silberspitzen. Hört sich ziemlich aktuell an, oder?

Sie waren ursprünglich dafür gemacht, Frauen größer aussehen und so Prostituierte aus der Menge herausstechen zu lassen, so dass man sie leicht ausmachen und noch leichter diskriminieren konnte? Das ist ein bisschen seltsam. Dem Vatikan haben diese Schuhe gut gefallen, weil sich Frauen mit Ihnen nicht richtig bewegen und so auch keine Sünden begehen konnten, Tanzen zum Beispiel. Aber am Schluss haben sie sie in Venedig doch verboten (die Schuhe, nicht die Prostituierten), weil viele Frauen verständlicher weise hingefallen sind und die Kinder in ihren Bäuchen verloren haben. Und auch, weil die Männer oft sehr enttäuscht waren, wenn sie feststellen mussten, dass ihre neue Frau in Wirklichkeit 35 cm kleiner war, als sie immer dachten.

Hier sind ein paar andere moderne Neuinterpretationen von Nina Ricci - ziemlich beeindruckend muss ich sagen:

Worüber regen sich eigentlich diese Models auf, wenn sie auf 25cm Absätzen wie bei diesen McQueen Schuhen rumlaufen müssen:

Stell dir vor, du müsstest auf diesen 30 cm Hochabsätzen durch die Gegend wandern und das in einer Zeit, in der es so was wie schön asphaltierte Straßen und glatte Bodenbeläge in Häusern nicht gibt. Oder Laufstege…

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Und erinnerst du dich an die Römer? Die hatten Schnürsenkel! Wie bei diesen Offiziersstiefeln hier, die man Campagnus nennt, galt: Je höher die Schnürsenkel, desto höher der Rang des Trägers.

Ich denke, man kann das auf unsere Freunde aus dem 21. Jahrhundert übertragen, in ihrem Kampf um die Vormachtstellung in der modischen Militärparade, die man Fashion Week nennt.

Die Schuhe sind nicht sehr hoch, aber haben einen Haufen Schnürsenkel.

Mehrfache Reihen! Smart!

Ich weiß nicht, ob der Absatz zählt, aber sie sind auf jeden Fall hoch!

Aber ich schätze, das hier sind die absoluten Gewinner:

Diese traditionellen Japanischen Getas waren dazu da, die Hausschuhe und Socken sauberzuhalten, wenn man nach draußen ging.

Fragst du dich, woher Acne ihre Inspiration bezogen haben?

Und dasselbe gilt für die hier, eine europäische Version des Geta, ein Frauenholzschuh aus dem 18. Jahrhundert mit dem selben Zweck.

Kommt euch das bekannt vor?

Genau. Also passt gut auf in Geschichte, ihr wisst nie, in welche richtung sich eure Karriere mal entwickeln wird.

(Ein Teil der Fotos von JAK & JIL und StyleBubble)