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Das Symbol zum Aufstand gegen den Übeltäter Staat: Ein Peace-Zeichen, das sich aus einer Frau auf einem Scheiterhaufen (die Verbindung zur Hexenverbrennung verschließt sich mir vollends) und dem gebogenen Schriftzug „Wir sind alle Altermedia" zusammensetzt. Das erinnert in seiner Visualisierung nicht nur an die Solidaritätsbekundungen nach den Anschlägen in Paris und dem Attentat auf dieRedaktion von Charlie Hebdo, es ist in seiner bloßen Aussage abstrus. Wir sind Altermedia? Wir sind eine rechtsextreme Plattform, auf der Gewalt gegen Minderheiten propagiert und das Dritte Reich relativiert wird? Ich hoffe nicht.Es gibt viele Fragen, die man sich zu diesem Verbot stellen kann und stellenweise auch muss. Die danach, wie sinnvoll das Verbot zum jetzigen Zeitpunkt ist, beispielsweise, wo die meisten Vertreter der Rechtsextremen Szene längst andere Kanäle nutzen dürften als eine veraltete Nachrichtenseite, die seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Was diese Entscheidung für andere Plattformen, über die volksverhetzendes Gedankengut geteilt wird, bedeutet, ist ebenfalls noch unklar. Erhöht das Verbot den Druck auf Plattformen wie Twitter und Facebook, fragwürdige und potentiell strafrechtlich relevante Inhalte schneller zu entfernen? Und: Wie geht man in diesem Zusammenhang mit Plattformen um, die ähnlich funktionieren wie Altermedia, aber im linksextremen Spektrum anzusiedeln sind?Während altermedia-deutschland.info nicht mehr zu erreichen ist, findet man bei „Altermedia International" immerhin noch das Orwell-Zitat—dieses Mal allerdings auf Englisch: „In a time of universal deceit, telling the truth is a revolutionary act." Im Fall von Altermedia Deutschland scheint die „Revolution" (die Verbreitung rechter Propaganda, die mit der „Wahrheit" nicht so richtig viel zu tun hat) gescheitert.Folgt Lisa bei Twitter.Wir sind alle — §130 abschaffen (@Hanswurst19)27. Januar 2016