FYI.

This story is over 5 years old.

Stuff

Der Facebook-Party-Katastrophenfilm

Die durch Facebook ausgelösten Sachschaden-Partys und Zerstörungsorgien bekommen nun endlich ein cineastisches Denkmal gesetzt.

Kommenden März erscheint Film mit dem Namen Projekt X. Es geht darin um eine Hausparty, die aus dem Ruder läuft, nachdem ein paar Jugendliche eine öffentliche Einladung bei Facebook gepostet haben, während ihre Eltern weg sind. Die gesamte Presselandschaft wird vollkommen aus dem Häuschen sein und sich nächstes Jahr kaum noch einkriegen können. Wir haben aber schon einmal vorab mit Regisseur Nima Nourizadeh über sein Hollywood-Debüt gesprochen. Seine früheren Arbeiten bestanden meist aus Musikvideos für Santigold, Hot Chip und Lily Allen oder den Adidas-Werbungen mit Missy Elliot und Snoop Doog. VICE: Hi Nima, wie geht’s dir?
Nima: Mir geht’s gut, man, was ist mit dir? Wie kamst du von Musikvideos und Werbespots zu Hollywoodfilmen?
Die Typen von Warner Brothers haben die Sachen, die ich zusammen mit Adidas gemacht hatte, gesehen—diese Hausparty-Werbung—und fanden sie spannend. Sie wollten jemanden, der direkt ins Thema einsteigen könnte und den Film verdammt cool machen könnte. Todd Philips [Road Trip, Old School, Hangover] war eine große Hilfe. Die Kombination von seinen Ideen und meinem Stil hat sehr gut funktioniert. Was wolltest du mit dem Film erreichen?
Ich hab versucht, etwas Neues zu machen und nicht noch einen diese Partyfilme, die man schon eine Millionen Mal gesehen hat. Wie hat das geklappt?
Na ja, es ist ein Partyfilm, und es geht ordentlich zur Sache. Ich wollte es nicht zu weit von dem entfernen, mit dem sich die Kids beschäftigen: coole Musik, witzige Momente, Mädchen und Jungs; alles ganz natürlich. Man denkt dabei nicht: „Das ist doch völliger Scheiß, so was würde nie passieren.“ Der Film fängt lustig an und entwickelt sich dann zu etwas anderem. Er ist sexy und wird dann düster. Sex und Dunkelheit sind zwei meiner Lieblingsthemen. Wird alles aus einer Perspektive heraus erzählt?
Ein Jugendlicher filmt das Ganze, aber sind auch andere mit ihren Videokameras und Handys unterwegs. Wir haben jedes Stückchen Material gesammelt und zusammen geschnitten. Wir haben unseren Komparsen Kameras gegeben, um sicherzugehen, dass aus vielen verschiedenen Winkeln gefilmt wurde. Ich denke, dass ist einfach die Technologie unserer Zeit. Die Jugend filmt sich selbst. Wir alle haben schon beschissenes, verpixeltes Material von irgendeinem interessanten Ereignis auf YouTube gesehen. Die Kinder heutzutage schauen nur so was, echt jetzt. Gab es Einschränkungen bei dieser Art zu filmen?
Wir haben alles in einem Haus gefilmt—ohne bewegliche Wände. Ich wollte, dass ich mich bei den Drehs wirklich einschränken muss, so wie ich es eben auch hätte tun müssen, wenn ich wirklich eine Hausparty gefilmt hätte. Ich glaube, das trägt zum Realismus des Films bei. Reden wir über die Jugendlichen in dem Film. Es gab ein offenes Casting, oder?
Ja. Mit diesem Anspruch an Realität konnten wir keine bekannten Gesichter casten, das hätte die ganze Idee zerstört. Außerdem sollten die Jugendlichen 17 sein und es gibt sowieso nicht so viele bekannte Gesichter in diesem Alter. Wir haben Monate damit verbracht, aus Tausenden die Richtigen auszusuchen. Ich bin glücklich mit den Leuten, die wir letzten Endes gewählt haben. Das ist schön. Wurden die Anderen zu Komparsen?
Wer nahe ran kam, wurde so was wie ein Tagesakteur mit einer kleinen Rolle oder Komparse. Wir mussten uns ebenfalls Aberhunderte Komparsen ansehen … Und das ist ein Teil des Problems. Jeder kommt nach L.A., um entdeckt zu werden. Jeder versucht, die Kamera in Beschlag zu nehmen. Das war das Schwierigste: Den Leute zu sagen, dass sie sich einfach verpissen sollen! Hahaha. Also habt ihr den Film in L.A. gedreht?
Ja, aber er spielt in Pasadena. Wir haben sieben Wochen lang gedreht. Das klingt nicht so lang.
Nein, ist es auch nicht. Aber an viereinhalb der sieben Wochen haben wir in der Nacht von fünf Uhr abends bis fünf Uhr morgens gedreht. Das war am härtesten. Viereinhalb Wochen lang jede Nacht eine Party zu schmeißen, wäre wahrscheinlich ziemlich lahm.
Junge, es war mein Tod. Wenn du selbst weggehst und feierst, willst du am nächsten Tag Ruhe haben und dich ausruhen. Hier war ich bei der Arbeit, während 200 wahnsinnig aufgedrehte Jugendliche umherrannten. Jeden Tag dröhnte Musik, wie bei einer Party. Du willst wahrscheinlich nie mehr feiern gehen.
Allerdings. Wenn, dann nur noch mit Leuten in meinem Alter. Ja. Was ist da mit den ganzen Tieren los?
Na ja, da ist der Hund der Mutter. Einige der Jugendlichen bauen ziemlichen Scheiß mit ihm, aber auch der Hund hat seinen Spaß … Was macht der Hund?
Sagen wir einfach, der Hund hat am Ende des Films Glück. Stammt das von einem früheren Partyerlebnis von dir?
Ich hab überhaupt keinen Quatsch mit Tieren gemacht. Verdammt, ich wünschte, ich hätte. Vielleicht haben wir einem Hund eine Perücke ausgesetzt? Das war die witzigste Sache der Welt. Das ist lustig. Danke für das Gespräch, Nima. Viel Erfolg mit Project X!
Danke, Tschüss!

Anzeige