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The Holy Cow Issue

Mormonen mit Pistolen: Der Prophet und seine Jünger

"Ich bin kein kompromissloser oder religiöser Mensch", sagte er. "Aber ich bin bereit, für meine Überzeugung zu sterben."

Ammon Bundy spricht in einem Büro im Malheur National Wildlife Refuge mit einer Gruppe örtlicher Rancher. Fotos von Shawn Record

Aus der The Holy Cow Issue

Wes Kjar saß im Beifahrersitz, als wir das Naturschutzgebiet verließen, über die Stinkingwater Mountains nach Idaho. Der Geländewagen war voll Fremder, und er befürchtete eine mögliche Festnahme, doch er war auch froh, dem Druck im Malheur National Wildlife Refuge zu entkommen. Er hatte fast jede Minute der vergangenen Woche an der Seite des Anführers der militanten Rancherbewegung, Ammon Bundy, verbracht und zugesehen, wie sich Waffen stapelten, Freiwillige eintrafen und die Besetzung einen Weg einschlug, der nur schwerlich ohne Blutvergießen verlaufen würde. Er fuhr nach Hause, um zu verschnaufen, doch er würde nicht lange wegbleiben. "Ich bin kein kompromissloser oder religiöser Mensch", sagte er. "Aber ich bin bereit, für meine Überzeugung zu sterben."

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"Aber bist du auch bereit zu leben?", fragte Steve Maxfield, der Fahrer.

Wes schwieg und sah aus dem Fenster. Ein Schneesturm brach herein und Maxfield aktivierte den Allradantrieb, als wir einen Gebirgspass überquerten. Das Fernlicht leuchtete nur wenige Meter voraus in die Dunkelheit.

Wes hatte nicht damit gerechnet, sich im Mittelpunkt solcher Ereignisse wiederzufinden, als Foto in den Abendnachrichten und als Witz auf den Lippen des TV-Satirikers Stephen Colbert. Er war 31, kam aus Manti in Utah und kündigte seinen Job in der Ölindustrie in Colorado mit einem fast sechsstelligen Jahresgehalt, als er von der Besetzung des Malheur Refuge hörte. Mit seinem Jeep Wrangler fuhr er mitten in der Nacht nach Oregon, wo er schnell zu Bundys Leibwächter ernannt wurde. Auf Fotos sieht man ihn wie einen treuen, lebenslangen Anhänger mit seiner Handfeuerwaffe neben einem Mann stehen, der sagte, der mormonische Glaube führe ihn und sein Gefolge auf ihrem Weg.

Alle im inneren Zirkel der Besetzung waren durch den Glauben geeint: Bundy selbst sah ihr gemeinsames spirituelles Ziel als das Fundament der Loyalität seiner Gefolgsleute sowie ihrer Bereitschaft zu Tod und Gefängnis—nicht etwa sein beträchtliches persönliches Charisma. Doch Wes hatte aufgehört, an Gott zu glauben, und sein Verhältnis zur Kirche war angespannt. Er sei einst verlobt gewesen, erzählte er, doch die Geistlichen in Manti hätten sich geweigert, das Paar im Tempel zu verheiraten, weil es bereits intim geworden war. Wenn Bundy und der Rest seines inneren Zirkels also vor jeder Versammlung die Köpfe zum Gebet senkten, stand Wes abseits. Dennoch war er bei jeder Pressekonferenz an Bundys Seite und bewachte die Tür zu dem kleinen Büro, das zum Hauptquartier geworden war. Auch nachts stand er Wache und versuchte sich vorzustellen, was er tun würde, wenn Bundespolizisten mit Rammböcken erschienen. "Ich werde keine Waffe auf einen Bundesbeamten richten", hatte er gesagt, wann immer es jemand hören wollte. Doch er hatte furchtbare Angst vor der Gewalt, die ausbrechen würde, wenn Bundy umkäme. "Sie haben gefragt: 'Würdest du für Ammon eine Kugel abfangen?', und ich habe gesagt: 'Klar, ich kann ein Kugelfänger sein.'"

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Die drei anderen Männer im Auto waren genau wie Wes Mormonen aus kleinen, isoliert gelegenen Orten in der roten Weite von Utah.

Sie alle hatten die Bundys und ihren leidenschaftlichen Glauben kennengelernt.

Sie waren in der Absicht nach Oregon gefahren, die Situation dort zu entschärfen und möglicherweise ihrem Freund Robert "LaVoy" Finicum das Leben zu retten, nachdem dieser live auf MSNBC gesagt hatte, er würde die Besetzung lieber tot als im Gefängnis beenden. Maxfield, ein manischer Automechaniker, hatte seinen eigenhändig angepassten, sechstürigen Ford Excursion vollgeladen und Jon Pratt, einen großen und wortkargen ehemaligen Rodeo-Reiter, den Bundy sehr respektierte, sowie Todd MacFarlane, einen freundlichen Anwalt vom Land, der die Familie Finicum vertrat, mitgenommen.

Sie waren ein paar Tage dort geblieben und hatten ihr Möglichstes getan, doch Bundy und Finicum ließen sich nicht abbringen. Als sie Wes kennenlernten—der trotz des schütter werdenden Haars unter der Tarn-Cap viel jünger wirkte als 31—war dieser bereits seit fünf Tagen im Naturschutzgebiet und schien unter dem Druck zu leiden, plötzlich den bekanntesten Gesetzlosen des Landes zu beschützen. "Mann", sagte er, "ihr wisst gar nicht, wie stressig es ist, ständig bei Ammon zu sein." Im Naturschutzgebiet bekam ich einmal mit, wie Wes mit seinem Vater telefonierte: "Mir geht's gut", sagte er leise. "Nur nachts wird's ein bisschen heikel, wenn die Drohnen fliegen und so." Er gab das Handy an Bundy weiter, der im Eingang eines Museums stand, das die Gruppe als Versammlungsort ausgewählt hatte. Der bärtige Anführer trug dieselbe Flanelljacke und denselben braunen Cowboyhut wie an jedem Tag der Besetzung. Als ehemaliger Highschool-Boxer bewegte er sich entspannt und selbstbewußt, und er sprach immer in dem stillen, gemäßigten Ton eines Mannes, der es selbstverständlich findet, dass man ihm zuhört.

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"Er hat ein gutes Herz", sagte Bundy zu Wes' Vater. "Sie sollten stolz sein."

Nun waren Maxfield, MacFarlane und Pratt auf dem Heimweg und Wes war mitgefahren. Er entspannte sich, als der Sturm abflaute und wir von den Bergen in ein Tal mit Kartoffelfeldern gelangten. Er wolle "in Salt Lake übernachten, Country-Tanzen gehen, ein paar Bier trinken und Mädchen kennenlernen", sagte er. Wir fuhren die Nacht hindurch und unterhielten uns über Trucks und Pferde. Schließlich kamen wir auf das Thema der bewaffneten Politik. "Wie wussten sie also, dass die Amerikanische Revolution rechtens war?", fragte Wes.

"Da ging es um Rechte, die die Leute verloren haben", antwortete Maxfield. "Steht alles in der Unabhängigkeitserklärung." Er sah die damalige Rebellion als offensichtliche Notwendigkeit und nicht als ein Ziel, das sich ein charismatischer Anführer ausgedacht hatte. Die Besetzung des Naturschutzgebiets wirkte dagegen zunehmend wie Letzteres. "Die Mormonen sind eben besessen von Propheten!"

"Ich weiß nicht, ob er sich selbst als Prophet hinstellt", wandte MacFarlane ein und meinte Bundy. "Aber dieser Hype um ihn stört mich schon die ganze Zeit.

"Er stellt sich als Prophet hin!", wurde Maxfield jetzt laut. "Er spricht mit Gott und glaubt, das gibt ihm das Recht, die Leben all seiner Anhänger zu gefährden."

Irgendwann auf den letzten 100 Kilometern schickte Bundy Wes eine SMS. "Vermisse dich jetzt schon", stand darin. "Hoffe, du bist in Sicherheit."

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Wes Kjar sorgt sich ebenso sehr um einen Angriff auf Bundy durch einen Lockspitzel in den eigenen Reihen wie um eine FBI-Operation.

Ammon Bundy war für Leute wie Wes schon lange vor der Malheur-Besetzung ein Held—und lange bevor er Ende Januar in ein Gefängnis in Portland wanderte, wo er bis heute sitzt und auf sein Verfahren wegen diversen Verschwörungs- und Waffendelikten wartet. Im April 2014 hatte es eine Konfrontation auf der Ranch in Nevada gegeben, auf der er mit seinen 13 Geschwistern aufgewachsen war. Sein Vater Cliven hatte von Offenbarungen geredet, die ihm befahlen, das Naturschutzgebiet am Lake Mead zu stürmen und von den Waffen der Bundesbeamten dort Besitz zu ergreifen. Bundy übernahm es, diese Vision umzusetzen: Er marschierte mit Hunderten bewaffneter Demonstranten direkt auf die Verteidigungsposition einer schwerbewaffneten taktischen Bundeseinheit. "Sie befinden sich auf Grund des Staates Nevada", sagte er dem befehlshabenden Special Agent; seiner Meinung nach hat die Bundesregierung kaum Recht auf Grundbesitz. "Es ist Zeit, dass Sie gehen." Als die Regierungsvertreter vor den Augen des Landes abzogen, war die göttliche Mission der Familie zu einer Bewegung geworden.

Bundy, ein Ranchersohn, der sich in Gesellschaft bewaffneter Milizen wohlfühlte, war der perfekte Mann, um diese Gruppen von patriotischen Hardlinern, Cowboys und Landbewohnern zu einen, die den Verlust ihrer Lebensweise fürchteten und der Bundesregierung die Schuld daran gaben. Wie so viele war Wes auf der Suche nach einem Lebenssinn: Er bereute manchmal, dass er die Jahre, die er in der US Army hätte verbringen können, der Kirche geschenkt hatte, indem er in Argentinien missionierte. Er hatte eine Zeit lang erwogen, nach Syrien zu gehen, um dort kurdische Einheiten im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Nun hatte Bundy ihm die Chance geboten, in der Heimat zum Freiheitskämpfer zu werden. "Die Leute im Osten [der USA] verstehen dieses Zeug mit dem BLM einfach nicht", sagte er über die Landverwaltungsbehörde Bureau of Land Management, die für den Großteil des öffentlichen Landes im US-Westen verantwortlich ist. "Für uns hier draußen geht es um unser ganzes Leben. Und ich dachte mir, wenn ihnen endlich jemand die Stirn bietet, dann bin ich dabei."

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Im Malheur Refuge hatten sich Bundy und seine engsten Unterstützer in einem streng bewachten kleinen Bürogebäude eingerichtet, wo sie zusammen beteten, Laptops zur Videobearbeitung aufstellten und Nachrichten auf der Facebook-Seite der Bundy-Ranch veröffentlichten. Auch Strategiebesprechungen fanden dort statt—umgeben von getrockneten Schlangen, Paiute-Artefakten und Büchern über lakustrische Ökosysteme, welche die vertriebenen Angestellten des Naturschutzgebiets zurückgelassen hatten. Hier, jenseits der Kameras und der Augen der anderen Besetzer, war die Stimmung oft hitzig und paranoid. "Wir werden ihn schützen, komme was da wolle", hörte ich eines Tages einen von Bundys langjährigen Unterstützern in sein Handy flüstern. "Wir schützen ihn, damit er der Welt die Wahrheit verkünden kann."

Wir glauben nicht, dass Ammon direkt mit Gott spricht", sagte mir Mel Bundy, einer von Ammons älteren Brüdern. "Aber wir glauben, dass er mit seiner Lebensweise der Inspiration durch den Heiligen Geist würdig ist, und gute Entscheidungen für die Menschheit treffen kann.

Bundy verbrachte den Großteil seiner Zeit mit dem Aufbau der Bewegung. Als ich ihn ein paar Tage nach Beginn der Besetzung kennenlernte, stand er im Büro und leitete ein formloses Treffen mit einer Gruppe örtlicher Rancher, darunter ein Elfjähriger mit Cowboyhut und ein wettergegerbter alter Cowboy, der sich beschwerte, die Medien hätten der Öffentlichkeit weisgemacht, die Besetzung habe im örtlichen County keine Unterstützer.

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Bundy stand vor einem Whiteboard, auf dem seine Theorie über die Regierung und gottgegebene Eigentumsrechte aufgezeichnet war. Für ihn waren Gott und Land untrennbar verbunden, und ein Bundesbeamter, der einen Bürger in seiner Nutzung des Landes einschränkte, verstieß gegen ein Gesetz, das älter war als jede Regierung. "Was passiert, wenn ein Einzelner sich mit der Bundesregierung anlegt?", fragte er.

"Er verliert!", rief eine Frau.

"Genau", erwiderte er. "Wisst ihr, mein Dad sagt, wenn man vors Bundesgericht geht, dann ist das, als würde ein Mann in dein Haus kommen und deine Frau und Kinder verprügeln. Du verklagst ihn und ziehst vor Gericht, und ein Mann kommt in einer schwarzen Robe in den Saal, und alle erheben sich, und es ist derselbe Mann, der deine Familie verprügelt hat." Alle nickten ernst.

Bundy bestand darauf, dass die Verfassung, entsprechend einer alten Mormonen-Tradition, ein göttlich inspiriertes Dokument sei. Sie war demnach seiner Meinung nach wörtlich zu nehmen, gerade in dem einen Absatz des ersten Artikels, in dem es heißt, die Bundesregierung dürfe nur in Washington, D.C., sowie in wenigen anderen Fällen Land besitzen. Das endgültige Ziel der Rancher war, dass alle 28 Prozent des US-Landes, die im Besitz der Bundesregierung sind—darunter 47 Prozent der westlichen Staaten—an das Volk "zurückgehen" und in einem Wildwestsystem des Grundbesitzes durch Anspruchserhebung verwaltet werden. Diese buchstäbliche Auslegung der Verfassung teilten eher weltlich eingestellte Milizen, was eine Brücke zwischen der Bundy-Bewegung und den Milizen im gesamten amerikanischen Westen schlug. Bundy weigerte sich, Fallrecht anzuerkennen, und ließ sich auch nicht davon stören, dass der Oberste Gerichtshof in dieser Frage bereits ein Urteil gesprochen hatte: 1976 wiesen die Richter einstimmig ein Argument des Staats New Mexico ab, laut dem Bundesgesetze zu Wildtieren über die rechtliche Autorität der Regierung hinausgingen. "Die vollständige Autorität des Kongresses über öffentliches Land", schrieb Thurgood Marshall in seinem Urteil, "schließt das Recht ein, dort lebende Wildtiere zu verwalten und zu schützen."

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Im Malheur Refuge stehen vor dem Zimmer, das Robert "LaVoy" Finicum als Büro diente, von den Besetzern angeeignete Trucks.

Aus der Ferne und in den Medien wirkte die Besetzung des Naturschutzgebiets wie ein fast willkürlicher Akt regierungsfeindlicher Provokation. Doch für Bundy und seine engsten Gefolgsleute war die Besetzung Teil eines Prozesses, der mit Bedacht geplant war und einen fast unvorstellbaren Umfang bekommen sollte. Bereits Wochen im Voraus hatte Bundy das County besucht und ein 32-Jähriger aus Montana namens Ryan Payne hatte das Naturschutzgebiet angeblich ausgekundschaftet und ausgewählt, "weil es weit von allem anderen entfernt liegt", wie Bundy mir sagte. (Paynes Anwalt hat auf unsere Bitte um Kommentar nicht geantwortet.) Die Besetzung spaltete die besser organisierten und bewaffneten Gruppen, die nicht dem inneren Bundy-Zirkel angehörten. "Ich war angepisst, Mann", sagte mir Brandon Rapolla, ein Ex-Marine und Anführer in einer Dachorganisation für Milizen namens Pacific Patriots Network, wenige Tage nach meiner Ankunft im Malheur Refuge. "Unsere Regel war schon immer, dass wir defensiv handeln. Offensive gibt's bei uns nicht: Gebäude besetzen, Leben gefährden, solche Sachen. Aber Ammon macht alles auf seine Art."

Das Naturschutzgebiet sollte als Basis dienen, um einen überwältigenden bewaffneten Widerstand in Harney County zu organisieren. Sie würden einen nach dem anderen Rancher überzeugen—wie Cliven Bundy und LaVoy Finicum es bereits getan hatten. Schon bald, so hofften sie, würden Leute in den benachbarten Countys und im gesamten Westen ebenfalls der Regierung trotzen, bis das BLM besiegt wäre und die gesamte Landverwaltung der Bundesregierung zusammenbräche. Danach stellten sie sich eine komplette Umstrukturierung und Liberalisierung des amerikanischen Lebens vor. "Ich glaube, der Herr wollte nicht, dass Menschen Land horten", sagte Bundy, nachdem die Rancher an jenem Tag gegangen waren. "Also hat er diese natürlichen Gesetze aufgestellt, laut denen man das Recht auf Land hat, wenn man es besitzt. Aber man muss es nutzen und verteidigen."

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Selbst Skeptiker konnten aus einem Treffen mit ihm als Gläubige herausgehen. Eines Nachmittags kam ein Rancher namens Buck Taylor auf Bundy zu und verlangte eine Audienz, um die Besetzer zur Heimkehr zu überreden. Bundy stimmte dem Gespräch zu. "Dieser Rancher wird ihn da drin ungespitzt in den Boden rammen", sagte mir einer der Besetzer. Das nächste Mal sah ich Taylor, als er dabei half, einen Mann zu übertönen, der Bundys Verfassungsauslegung bei einer Gemeindeversammlung weitab des Naturschutzgebiets infrage stellte. "Er hat mich überzeugt", sagte er später der Presse. "Wir glauben nicht, dass Ammon direkt mit Gott spricht", sagte mir Mel Bundy, einer von Ammons älteren Brüdern. "Aber wir glauben, dass er mit seiner Lebensweise der Inspiration durch den Heiligen Geist würdig ist und gute Entscheidungen für die Menschheit treffen kann."

Ich warne die Patrioten, die sich an Privatarmeen beteiligen oder sie versorgen und sich auf bewaffnete Konflikte vorbereiten. Mit ihrem übertriebenen Eifer für einen Aspekt des Patriotismus und ihrem Rückzug aus der Kirchengemeinde riskieren sie den spirituellen Niedergang.

Bundy machte keinen Unterschied zwischen Politik, Religion und Alltag. Bevor Wes seine Mitfahrgelegenheit nach Hause erwischte, verbrachten wir einen Morgen mit Bundys Frau und Kindern im Büro. Wir spielten und lachten mit den Kleinen, während Milizmitglieder und Cowboys anklopften, um ihren Anführer zu sprechen. "Es ist mir nicht wichtig, welchen Hintergrund sie haben", sagte mir Lisa Bundy, Ammons 37-jährige Frau, als ich sie fragte, wie sie dazu stehe, dass ein Fremder ihrem Mann als Leibwächter diente. "Wenn sie bereit sind, ihr Leben zu opfern, vertraue ich ihnen." Sie habe sich gesorgt, aber nur um die Sicherheit der Familie—Zweifel an seiner Berufung, das Naturschutzgebiet zu besetzen, hatte sie nicht. "Bevor ich hierhergekommen bin, habe ich viel gebetet, um herauszufinden, was ich tun soll", sagte sie. "Ich wollte alleine kommen, ohne die Kinder, und mir ein Bild von der Lage machen. Aber Ammon hat gesagt: 'Ich muss meine Familie sehen.' Und natürlich vertraue ich ihm."

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Duane Ehmer, ein Anhänger Ammon Bundys, posiert vor dem Malheur Refuge für die US-Medien.

Kurz vor Tagesanbruch erreichten wir Utah. "Ich hoffe, ihr Jungs braucht nicht noch Bier", sagte Maxfield. "Denn jetzt sind wir hinter dem mormonischen Vorhang."

Vielleicht lag es am Schlafmangel oder der ständigen Sorge, dass Bundesbeamte womöglich schon die Anklage gegen ihn vorbereiteten, doch Maxfields Fragen hatten in Wes Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Besetzung gesät. "Was soll ich jetzt machen", sagte er und sprach dabei auch mit sich selbst. "Ich bin aus der Kirche ausgetreten und versuche, ein gutes Leben zu führen, und jetzt verbringe ich jede Minute mit diesem Typen, der sich im Grunde aufführt wie Joseph Smith."

Wir erreichten Salt Lake City, und Wes überkam so etwas wie eine Vorahnung. Er fing an zu schwitzen, seine Hände zitterten und er schien unfähig, von etwas anderem zu sprechen, als der Möglichkeit, dass die Konfrontation in Blutvergießen endete. "Ich weiß, ich kenne ihn erst seit ein paar Tagen", sagte er. "Aber ich habe ihn schon in seiner dunkelsten Stunde erlebt. Ich weiß, wie weit er gehen wird."

Er erwähnte etwas, das uns alle überraschte: "Selbst der Anruf der Kirche hat ihn nicht davon abgebracht." Er beschrieb, was er von einem Telefonat wusste, von dem er gehört hatte. Ein Vertreter der mormonischen Kirche hatte Bundy offenbar gebeten, die Konfrontation zu beenden. Pratt, dessen Ururgroßvater ein Apostel von Joseph Smith und eine der wichtigsten Figuren der frühen Kirche war, meldete sich nun zu Wort. "Ich sage nicht, dass wir das wissen", sagte er. "Aber vielleicht denkt er wegen dieses Anrufs, dass er exkommuniziert wird." Die Kirche hatte bereits eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie die Besatzung verurteilte, und vielleicht dachte Bundy tatsächlich, dass sich dieses Urteil auf ihn ausweiten würde.

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Wes hielt inne und versuchte, sich in Bundy hineinzuversetzen. "Wenn wir ihm eine Nachricht von der Ersten Präsidentschaft schicken könnten", sagte er und bezog sich auf die höchste kirchliche Autorität der Mormonen, "in der steht: 'Wir lieben dich, Bruder, du bist nicht exkommuniziert, wir wollen das hier klären, bevor jemand umkommt'—denkt ihr, das könnte helfen?" Es wirkte unwahrscheinlich, dass man einfach sonntagmorgens unangekündigt bei den Vertretern einer großen Religion anklopfen konnte, doch alle fanden, es sei einen Versuch wert.

"Wir gehen einfach hin und sagen, wer wir sind", sagte Pratt. "Die Kirche verfolgt das hier aufmerksamer, als ihr denkt."

Maxfield drehte sich beim Fahren zu Wes. "Holen wir also deine Sachen in Manti ab? Oder willst du zum Temple Square?" Dort lag das Hauptquartier des weltweiten Mormonentums.

Wes spannte den Kiefer an. "Fahren wir zum Temple Square."

Landrechte sind ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Kirche zieht, schon seit Pratts Vorfahr Orson 1847 die erste mormonische Vorhut ins Salt Lake Valley führte. Drei Jahrzehnte später, als Ammon Bundys Vorfahren den Virgin River entlang ins heutige Nevada zogen, wollten sie sowohl ein größeres Zion für ihre Religion bauen als auch den erhofften Staat Deseret gründen, wo die Kirche politische Macht ausüben könnte, ohne dass von der Bundesregierung eingesetzte Gouverneure Einfluss nahmen. Die damalige Zeit ist bei Mormonen als "the Raid" bekannt, denn Bundesbehörden führten eine Quasi-Invasion durch, die sowohl die Polygamie unterband als auch unterband, dass die Kirche eine Parallelgesellschaft innerhalb der USA führte. Apostel und Bischöfe wurden verhaftet oder flohen vor US Marshals und ihre politischen Ämter wurden mit Kandidaten der Bundesregierung besetzt, die entschlossen waren, die politische Macht der Kirche zu brechen.

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Zwei Mormonengenerationen wurden in dem Glauben groß, die heilige Mission der Kirche bestünde darin, der Autorität der Bundesregierung zu trotzen. 1896 wurde Utah endlich gegründet, doch seither müssen Kirchenvertreter das Spannungsverhältnis zwischen dem Misstrauen gegenüber der Regierung und dem Glauben an die heilige Mission der Vereinigten Staaten bewältigen. Nach dem Konflikt um die Polygamie schwenkten mormonische Anführer um; man bemüht sich seitdem, eine Kirche zu schaffen, die der Mainstream bedenkenlos annehmen kann. Die spirituelle Trotzhaltung der Bundys ist eine Randerscheinung geworden, doch sie ist Teil einer Geschichte, die Mormonen in westlichen Staaten nicht vergessen haben und an der manche noch immer festhalten. "Es gibt Bürger, deren Patriotismus so stark ist, dass er ihnen wichtiger scheint als jede andere Verpflichtung wie Familie und Kirche", sagte der mormonische Apostel Dallin Oaks in den 1990ern einem Publikum an der Brigham Young University, nachdem eine Reihe regierungsfeindlicher Milizen aktiv geworden war. "Ich warne die Patrioten, die sich an Privatarmeen beteiligen oder sie versorgen und sich auf bewaffnete Konflikte vorbereiten. Mit ihrem übertriebenen Eifer für einen Aspekt des Patriotismus und ihrem Rückzug aus der Kirchengemeinde riskieren sie den spirituellen Niedergang."

Als das Blutvergießen, das er befürchtet hatte, tatsächlich eintrat, schien Wes zusammenzubrechen. Er war erschüttert von der Vorstellung, dass er mit Finicum in dem Konvoi gewesen wäre, wenn er nicht heimgekehrt wäre. Auch war er überzeugt, die Bundesregierung habe mit voller Absicht einen harmlosen Cowboy ermordet.

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Wir parkten in der Nähe des Temple Square und gingen zu einem Denkmal, wo die Kirche auf riesigen Steintafeln ihre Grundsätze verewigt hatte. Wes stupste mich an und zeigte auf die Tafel mit der Überschrift "Liberty". Wir lasen ein Zitat: "Die Rechte und Verfassung des Volks sollen den Rechten und dem Schutz allen Fleisches dienen, wie es gerechte und heilige Gesetze vorschreiben, laut denen jeder Mann […] nach dem ihm gegebenen moralischen Vermögen agiere und am Tag des Gerichts für seine eigenen Sünden verantwortlich sei."

"Wie kann es sein, dass wir hier ankommen und sofort das hier sehen?", fragte Wes. Glaube flackerte für einen Moment in seinen Augen auf. "Das wirkt nicht wie ein Zufall."

Pratt bat Wes, ein Gebet zu sprechen. Er nickte. "Das hab ich seit Jahren nicht gemacht", sagte er. Wes wirkte auf mich von Anfang an so, als würde er mit dem Glauben hadern, ohne ihn wirklich abgelegt zu haben, und als er anfing zu sprechen, füllten sich seine Augen mit Tränen und seine Stimme brach bereits bei "Vater im Himmel". Das Gebet war sehr lang. Er betete für die Sicherheit aller im Naturschutzgebiet, für Bundys Familie, für den Erfolg der Mission, die er nun zu seiner eigenen gemacht hatte, und "dass Du den Hass heilen kannst, den die Menschen in diesem Land füreinander hegen".

Pratt ging auf zwei Wachen zu und sagte, wir hätten gern eine Audienz mit der Ersten Präsidentschaft. Er bat darum, die höchste Autorität in der komplexen Hierarchie der mormonischen Kirche zu sprechen, eine Art Triumvirat aus einem Präsidenten und zwei Beratern, die er in seiner göttlichen Inspiration gewählt hat. Die Wachen, ältere Männer mit grauen Anzügen und strengen Haarschnitten, sahen ihn an, als sei er wahnsinnig.

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"Wir kommen direkt von der Bundy-Konfrontation", sagte Pratt langsam. "Und ich weiß, dass dieses Thema der Kirche sehr wichtig ist." (Die Kirche lehnte es ab, für diesen Artikel einen Kommentar abzugeben.) Die Wachen räumten dies sofort ein, und plötzlich waren wir umzingelt. Sie notierten unsere Namen, Telefonnummern, Adressen und Informationen zur Kirchenzugehörigkeit. Wir standen in der Kälte, während um uns herum brave junge Familien im Sonntagsstaat zur Messe eintrafen. Der jüngste der Wachen war offensichtlich ein Bundy-Fan. Er fragte, welche Milizen wir aus nächster Nähe gesehen hätten, und sagte: "Wir haben hier dieselben Probleme wie die in Oregon." Die anderen funkelten ihn an und schickten ratlose Funkrufe an Kirchenfunktionäre.

"Sohn, Sie müssen verstehen", sagte ein Mann mit Halbglatze, der gekommen war, um das Ruder zu übernehmen, zu Pratt. "Es gibt eine Befehlskette. Man kann nicht einfach auftauchen und ein Treffen verlangen."

"Mag sein", sagte Pratt. "Aber ich bin sicher, Sie kriegen das irgendwie hin."

Der Inter­netradio-Moderator Pete Santilli, hier mit einer Freundin, sieht sich für seine Aktivitäten im Naturschutzgebiet ebenfalls einer Anklage wegen Verschwörung gegenüber.

Der Glatzkopf wirkte überfordert. "Können Sie mir wenigstens entgegenkommen? Stellen Sie durch Ihren Pfahlpräsidenten einen Antrag. So kommt der Ball ins Rollen."

Wes nickte und erwähnte seinen Bruch mit der Kirche nicht. "Ich kann's versuchen." Der Glatzköpfige suchte die Nummer heraus. Der Antrag wanderte vom Pfahlpräsidenten zu den höheren Ebenen der Kirche.

"Ich muss einfach fragen", sagte der Glatzkopf. "Sind Sie bewaffnet?"

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"Mein Messer hab' ich ganz vergessen", sagte Wes und tastete sich ab. "Tut mir wirklich sehr leid."

"Schon OK, Sohn", sagte die Wache und lächelte. "Nach Taschenmessern habe ich nicht gefragt."

Sie ermutigten uns, der wöchentlichen Ausstrahlung des Mormon Tabernacle Choir zu lauschen, und Wes schluchzte in der Kirchenbank, während in der Predigt die Rede von den Tugenden demütiger Anführer war. "Das Thema war auch kein Zufall", sagte Maxfield, als wir die Kirche verließen.

"Ich habe nur an die vielen Leute gedacht, die umkommen könnten", sagte Wes.

Nach ein paar Stunden bestellte man uns auf ein opulentes, aber leeres und stilles Stockwerk des Joseph Smith Memorial Building. Zwei aalglatte Kirchenvertreter, die weder mit Namen genannt noch direkt zitiert werden wollten, empfingen uns. Man hätte meinen sollen, dass sie Wes, der vielleicht von Bundesbehörden beschattet wurde, schnell vom Temple Square entfernen wollten, doch sie nahmen sich anderthalb Stunden Zeit für uns. Sie weigerten sich, die Erste Präsidentschaft direkt zu beteiligen, erklärten sich jedoch bereit, Bundys Pfahlpräsidenten zu kontaktieren. Angesichts der heiklen Lage musste dies heimlich vonstattengehen. "[Bundy] weiß nicht, dass Wes hier ist oder dass er etwas getan hat", sagte MacFarlane. "Machen Sie keine Fehler", warnte er, "denn das hätte Folgen."

Draußen kreiste Maxfield in seinem riesigen Ford um den Platz und wurde immer paranoider. Er schickte eine SMS mit Bildern einer Reihe weißer Vans, die sich ein paar Blocks weiter angesammelt hatten. Es schien inzwischen wahrscheinlich, dass man das FBI kontaktiert hatte, und als wir gingen, hatte Wes sich schon fast mit dem Gedanken abgefunden, dass seine Verhaftung bevorstand. Maxfield fuhr den Geländewagen vor und wir stiegen ein, ohne dass er richtig zum Stillstand kam.

Wir verbrachten die Nacht in einem Motel neben einer Tankstelle in Kanosh, Utah. Wes fragte sich besorgt, ob die Kirche die Polizei gerufen hatte. Er fühlte sich töricht, weil er eine Annäherung an den Glauben erwogen hatte, nachdem er so gekämpft hatte, sich davon zu lösen, und er hatte Angst vor seiner nächsten Begegnung mit Bundy. Offensichtlich befürchtete er, dass er nicht die richtigen Worte finden würde, wenn es soweit war. "Versteh' doch", sagte er. "Ich war sein Schutzschild."

Bei Tagesanbruch am Mud Lake im Malheur National Wildlife Refuge.

Am nächsten Tag bat Wes Pratt, mit ihm zum Naturschutzgebiet zurückzukehren. Er wollte seine Meinung sagen und sich der Sache entziehen, bevor Blut floss. Niemand wusste, wie er reagieren würde. Pratt hatte zu arbeiten und sein Kind war krank, doch diese Bitte konnte er nicht ausschlagen. Sollten Schüsse fallen, konnte Pratt jetzt dafür sorgen, dass Wes überlebte. Wir mieteten ein Auto und kauften einen verschließbaren Koffer für Wes' AR-15, damit er sich auf der Heimfahrt nicht strafbar machte.

Die Anführer im Naturschutzgebiet hatten gerade ihre Morgenversammlung beendet und die übliche Anhängertraube wetteiferte um Bundys Aufmerksamkeit, als wir eintrafen. "Können wir unter vier Augen reden?", fragte Wes. Er und Bundy gingen nach oben und kamen nach wenigen Minuten wieder herunter. Wes sah untröstlich und erschöpft aus. "Er hat einfach nur gesagt, man muss den Glauben wahren", sagte Wes. "Und man kann nicht in Angst leben."

Er ging packen. Doch die Unterhaltung war an Bundy auch nicht spurlos vorbeigegangen. Er saß über seinen Schreibtisch gebeugt, seinen Cowboyhut auf dem Knie—zuvor hatte ich ihn nie mehr als einen Augenblick mit bloßem Haupt gesehen. Er rief Pratt und mich zu sich und fragte, was passiert sei. Pratt umriss alles und Bundy lächelte. "Du warst in der Kirche?", fragte er mich überrascht. Pratt erzählte ihm von Wes' düsteren Vorahnungen, doch als er geendet hatte, wirkte Bundy wieder so überzeugt wie eh und je. "Wir könnten unsere Köpfe in den Sand stecken und glücklich sein", sagte er. "Oder wir können aufstehen und uns jetzt darum kümmern, bevor es zu spät ist. Das ist es, was der Herr will, und das machen wir auch."

Wes holte seine AR-15, belud seinen Jeep und kehrte nach Utah zurück.

Als das Blutvergießen, das er befürchtet hatte, tatsächlich eintrat—als am 26. Januar LaVoy Finicum erschossen wurde, nachdem er versucht hatte, durch eine Straßensperre zu kommen und dem FBI-Zugriff zu entfliehen, bei dem Bundy und sein innerer Zirkel verhaftet wurden—schien Wes zusammenzubrechen. Er war erschüttert von der Vorstellung, dass er mit Finicum in dem Konvoi gewesen wäre, wenn er nicht heimgekehrt wäre. Auch war er überzeugt, die Bundesregierung habe mit voller Absicht einen harmlosen Cowboy ermordet. "Ich wollte hiermit nie etwas Politisches bezwecken", sagte mir Finicum eine Woche vor seinem Tod. "Mein Traum ist es, ein ruhiges Leben auf der Ranch zu führen", sagte er. "Und wenn die ganze Welt vor die Hunde geht, weil sie sich in die falsche Richtung entwickelt, dann hab ich's gut, weil ich hier draußen mit meinen Kühen, meinen Kindern und meiner Frau bin. Ich bin inzwischen eines der größten Ziele in den USA—ich weiß nicht, wie viele Schimpfwörter es für schlechte Menschen gibt, aber ich denke, ich habe schon alle abgekriegt."

Das war das Bild, das Wes von Finicum hatte, und er fing an, von düsteren Verschwörungen zu sprechen. Er schien auch zu bereuen, dass er Bundys spirituelle Gemeinschaft verlassen hatte. Denn jetzt war Wes mit seiner Wut allein.

Bundy und seinen Anhängern wurden zahlreiche Verbrechen auf Bundesebene vorgeworfen, darunter Waffendelikte sowie Verschwörungen in Nevada und Oregon. Vielen droht jahrzehntelange Haft. 1.000 Unterstützer aus dem ganzen Land erschienen zu Finicums Begräbnis in Kanab, Utah. Die Zeremonie war mormonisch und Wes war Teil der berittenen Prozession. MacFarlane, Pratt und Maxfield kamen alle, um Finicum die letzte Ehre zu erweisen. "Es war Finicum, den ich da oben retten wollte", sagte mir Maxfield. "Aber er hielt Ammon für eine Art Prophet."

Eine Woche nach der Beisetzung wurde Wes in Salt Lake City verhaftet. Er fuhr einen fünf Tonnen schweren Militärtruck, der einen 16-Meter-Anhänger voll mit Gewehren, Tarnkleidung und Hunderten Schuss Munition zog. Er behauptete, er sei dabei umzuziehen und seine Last sei ganz gewöhnlich für einen Burschen vom Land in Utah. Ihm wurde dieselbe Verschwörung zur Last gelegt wie Bundy sowie Mitführen einer Waffe in einem Bundesgebäude. Er hatte mir am selben Tag noch eine SMS geschrieben: Der Glaube, den er kurz im Tempel wiedergefunden hatte, war zu unbeschreiblicher Wut geworden. "Es ist, wie ich gesagt habe", sagte er bei unserem letzten Gespräch darüber. "'Denn als ich rief, da habt ihr nicht geantwortet.'"