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Die Geschichte des Zugs voller Nazi-Gold war wohl leider zu schön, um wahr zu sein

Hey Geologen, vielen Dank für das Zerstören unserer Träume!

Foto: Wikimedia Commons | Public Domain

Erinnert ihr euch noch an den Zug voller Nazigold, der vor Kurzem in aller Munde war? Erinnert ihr euch auch noch an die zwei Typen, die meinten, dass sie besagten Zug gefunden hätten und dessen Standort für 10 Prozent des Werts verraten würden? Und erinnert ihr euch zufällig auch noch daran, wie jeder wegen des offensichtlichen Indiana Jones-Touches dieser ganzen Sache vollkommen ausgerastet ist?

Nun, wie sich inzwischen herausgestellt hat, war die Geschichte wohl zu schön, um wahr zu sein. Nachdem die Medienbranche ihren kollektiven Verstand verloren hatte, brachte jetzt ein oft übersehener Charakter, nämlich der glamouröse Geologe, die Party jetzt zum Erliegen.

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Forscher, die die Gegend um das angebliche Versteck untersucht haben, sind nämlich der Meinung, dass die letzten Worte des sterbenden Mannes, der vor über einem halben Jahrhundert dabei geholfen haben soll, den Zug verschwinden zu lassen, wohl nicht wirklich stimmen würden. Eine solche Aussage überrascht doch ein wenig, denn der polnische Vize-Kulturminister Piotr Zuchowski hatte im August noch gesagt, dass ihn Radaraufnahmen „zu 99 Prozent" davon überzeugt hätten, dass in der Nähe der Stadt Walbrzych tatsächlich ein deutscher Militärzug vergraben liegt.

Professor Janusz Madej von der Bergbauakademie Krakau enthüllte seine Untersuchungsergebnisse bei einer Pressekonferenz und meinte dabei zusammenfassend: „Dort gibt es vielleicht einen Tunnel, aber keinen Zug."

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Auf den ersten Blick scheint diese ernüchternde Erkenntnis der Todesstoß für eine Verfilmung der ganzen Saga zu sein. Da wir jetzt bereits das Ende von Die Legende des Nazi-Zuges aus den letzten Worten eines sterbenden Mannes kennen, ist es wohl nicht sehr wahrscheinlich, dass in Hollywood noch irgendjemand Bock darauf hat, dieses Filmprojekt zu stemmen.

Vielleicht ist das Ganze aber auch erst der Anfang: Begleitet Professor Madej—gespielt von Harrison Ford—dabei, wie er um den Globus reist und lokale Volkserzählungen sowie Handlungen von romantischen Filmen hinterfragt und aufdeckt. Nächste Woche geht es nach Loch Ness: „Dort gibt es vielleicht einen See, aber kein Monster."