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Drogen

Diese Drogen bringen mich zum Weinen

Durch Drogen sollst du dich besser fühlen, umgänglicher sein und cooler erscheinen, aber sie verstärken nur die Charakterzüge, wegen denen dich andere Menschen nicht mögen.

Drogen haben eigentlich drei simple Aufgaben erfüllen:

1) Du sollst dich besser fühlen.

2) Du sollst sozial umgänglicher sein.

3) Du sollst cooler erscheinen, als du tatsächlich bist.

Das ganze ist aber extrem trügerisch, denn Drogen führen nur zu einem: Sie verstärken einzig jene Schwächen deiner Persönlichkeit, wegen derer dich andere Menschen nicht mögen. Denn die Mechanismen, die wir Menschen nutzen, unsere wahre Natur zu verbergen, werden durch die Manipulation des Gehirns durch Betäubungsmittel außer Kraft gesetzt.

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Ich verbringe den Großteil meiner Zeit damit, nicht ich selber zu sein. Ich unterdrücke meine wahren Gefühle, um meinen Mitmenschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Ich ersticke mein Ego, um nicht als ichbezogen rüberzukommen. Wegen der oben genannte Lüge denke ich manchmal, dass mir Drogen helfen können, diese wenig angemessenen Verhaltensweisen zu unterdrücken.

Das passiert jedoch so gut wie nie. Stattdessen unterliege ich den unterschiedlichsten Arten des Wahnsinns. Ich tue alles, um Drogen zu vermeiden, aber die seltenen Fälle, in denen ich gescheitert bin, sind so peinlich, dass ich mich genötigt sehe, sie mit dem Internet zu teilen.

Kokain

Es gibt ein Zeitfenster von circa 20 Minuten, in dem das Koks mich denken lässt, ich könnte einen Elefanten mit meinem kleinen Finger stemmen. Ich bin stark, attraktiv, kann mich einigermaßen eloquent ausdrücken, habe mehr Haare, bin dünner und sehe intelligent aus, wenn ich mit den Zähnen knirsche. Doch danach möchte ich einfach nur in eine Einkaufstüte krabbeln und für immer dort drin leben. Niemand macht Einkaufstüten, die groß genug für einen Menschen sind, also stelle ich mir vor, wie ich viele verschiedene Beutel zu einer Mega-Tüte zusammenschmelze.

Ich war für eine kurze Zeit als Blogger bei einer kleinen Pornofirma im San Fernando Valley angestellt. Einer der vielen Vorzüge, die man genießt, wenn man in dieser Branche arbeitet, ist, dass man Fremde bei den unterschiedlichsten Stellungen und Blastechniken beobachten kann. Da ich ungern selbst zum Drehort durch die Wüste fahren wollte und da meine Firma wohl kein Interesse daran hatte, Geld zu sparen, gab es tatsächlich jemanden, der mich hingebracht und wieder abgeholt hat. Der einzige Nachteil bei dieser Sache war, dass ich den Wagen mit einer der Darstellerinnen teilen musste.

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Sie war neu in der Branche und eifrig, freundlich, großzügig und ein großer Fan davon, sich Sachen in die Nase zu ziehen. Auf dem Weg nach Hause von einem 14-Stunden-Drehtag beschloss sie, diese Gewohnheit nicht länger vor mir zu verheimlichen. Nicht ahnend, dass ich eine Prädisposition dafür habe, mich nach der Einnahme von Rauschgift zu blamieren, bot sie mir eine „Line“ an, ein „Näschen“, einen „Zug“ oder was auch immer die Leute so sagen, wenn sie ganz besonders erfahren klingen wollen.

„Ich habe dieses Zeug letzte Nacht auf einer Strandparty bekommen. Ich fliege zurück nach Hause und kann das nicht alles alleine weghauen. Nimm dir ruhig so viel, wie du willst.“

Geschickterweise appellierte das junge, hübsche Mädchen an meinen Altruismus. Ich hatte keine andere Wahl, als mich darauf einzulassen. Ich beschäftigte sie für die nächsten 20 Minuten mit einer Vielzahl fingierter Geschichten über meine sexuellen Eroberungen, doch dann rutschte mir fatalerweise eine wahre Geschichte raus, in der ich keinen hoch bekam, als ich das erste Mal mit einer Frau zusammen war.

Nachdem wir die Darstellerin abgesetzt hatten, wandte sich der Chauffeur an mich und legte mir nahe, in Zukunft die Finger vom Koks zu lassen. Des Weiteren ließ er mich wissen, dass Impotenz nichts sei, für das man sich schämen sollte.

Marijuana

Mir wurde gesagt, ich wäre total „gechillt“, wenn ich einen Schoko-Cookie mit THC essen würde. Ich aß die Hälfte und wurde dann von meinem Freund Donald informiert, dass diese Menge mich möglicherweise außer Gefecht setzen wird. Obwohl ich eigentlich ganz klar war, wurde ich total paranoid. Lass dir niemals erzählen, was für eine Drogenerfahrung du gleich haben wirst. Diese Dinge müssen dir ganz natürlich widerfahren, so wie erste Dates oder Analverkehr.

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Donald und ich gingen zu einem Baseballspiel, was genauso förderlich für eine positive Drogenerfahrung ist, als würde man eine Baptistenkirche direkt neben einer Einrichtung für Sexualaufklärung bauen, um die Moral zu stärken. Je mehr Menschen um mich herum waren, desto weniger war ich dazu fähig, meine existentiellen Fürchte und Ängste vor Menschen unter Kontrolle zu bringen. Die beunruhigendsten Aspekte eines Sportereignisses sind die übergewichtigen Kinder. Diese Kinder ahnen nicht, dass ihre Freude mich verstört. Ich weiß, dass sie erwachsen werden und dann genauso traurig, einsam und hoffnungslos sein werden wie ich gerade.

Das Einzige, das mich nicht durchdrehen ließ, war, dass niemand während der ersten Spielhälfte rechts neben mir saß. Als sich aber das redselige Latino-Pärchen neben mich gesetzt hatte, stellte ich mir vor, über die Absperrung zu springen. Ihr Glück machte mich nervös. Die kollektive Körperwärme von rund 60.000 Menschen ließ mich ersticken. Nur dank meiner viel zu überteuerten „Super-Nachos“, die man im Übrigen nur essen möchte, wenn man high ist, konnte ich mich während des restlichen Spiels noch zusammenreißen.

Nikotin

Ich zog das erste Mal an einer Zigarette, als ich 18 Jahre alt war und ich hustete davon so sehr, dass meine Augen tränten.

Alkohol

Du denkst vielleicht, dass Alkohol keine wirkliche Droge ist, aber alles, was mich zum Weinen bringt, während ich in einer Karaokebar Lieder von Journey singe, sollte als Droge eingestuft werden. Es gibt nichts, was mich trauriger macht, als Alkohol, außer der Schlussszene in Blade Runner. Versuch das nächste Mal, betrunken zu sein, wenn du Blade Runner anschaust. Wahrscheinlich wird das ganze darin enden, dass du die Selbstmord-Notrufhotline anrufst.

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Alprazolam

Während meines letzten Zusammenbruchs kam ich zu dem Schluss, dass Panik, Frustration und sprunghafte Launen ein fester Bestandteil meines Wesens sind und ich keine andere Möglichkeit sah, als Medikamente zu nehmen.

Zoloft und andere Antidepressiva führten nur dazu, dass ich rein gar nichts mehr fühlte, außer dem Bedürfnis, wegen meines Durchfalls andauernd auf Toilette zu müssen. Alprazolam hingegen erlaubte mir eine sanfte Flucht aus der Realität, dass mein Vater mich nicht genug geliebt hat, dass die Mondlandung nur eine große Lüge war, und dass ich für die Miete meiner damaligen Ein-Zimmer-Wohnung in L.A. in meiner Heimatstadt eine kleine Villa hätte kaufen könnte.

Alprazolam hat mich nie zum Weinen gebracht und wird das auch niemals tun. Anders als die oben genannten Substanzen macht mich Alprazolam sanftmütig und zufrieden. Was mich zum Weinen bringt, ist die Psychiaterin, zu der ich gehen muss, um meine Rezepte zu bekommen. Sie hört nicht auf, mir Fragen zu stellen, die ich mir selbst nicht beantworten möchte. Es ist herzzerreißend, dass ich mich an einem Tag im Monat meinen Ängsten stellen muss, nur um meine Medikamente zu bekommen, die ich brauche, um mich an den restlichen 30 Tagen wieder vor meinen Ängsten verstecken zu können.


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