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Mit Big Data gegen Fukushima

Wir waren mit der Kamera bei einem der Geigerzähler-Workshops der Hacktivisten von Safecast, die im Kollektiv eine detaillierte Datenkarte zum Schutz vor radioaktiver Verseuchung erstellt haben.

Spätestens seitdem ein Tsunami zum verheerenden Atomunfall in Fukushima führte, wurde das Wort Radioaktivität zu einem sich ständig wiederholenden Begriff unseres kollektiven Bewusstseins. Radioaktivität macht uns Angst, weil wir sie nicht sehen können. Umso schlimmer ist es, wenn man die Bevölkerung—wie in Japan geschehen—völlig unaufgeklärt in einem Informationsvakuum zurücklässt, während sich die Radioaktivität langsam weiter ausbreitet.

Die Art und Weise, wie Japans Bevölkerung und Regierung mit den Gefahren der radioaktiven Verseuchung umgehen, wird nicht nur die energiepolitische Debatten der Zukunft prägen, sondern auch die politische und soziale Zukunft Japans entscheiden. Das kürzlich beschlossene Gesetz gegen die Weitergabe staatlicher Geheimnisse, das Journalisten mit Terroristen gleichsetzt, hat dazu geführt, dass sich viele Menschen fragen, was die Regierung eigentlich vertuschen will—ist es womöglich die wiederbegonnene militärische Aufrüstung oder vielleicht doch die radioaktive Verseuchung? Die Gefahr einer solchen Politik liegt darin, dass sie Ängste, Verdächtigungen, Vertrauensverlust und Panikmache in der Bevölkerung heraufbeschwört und die Realität völlig verfremdet. Dieses Versagen der politischen Eliten führt dazu, dass die Bevölkerung selbst das Unsichtbare sichtbar machen muss.

Und genau das ist die selbsterklärte Mission von Safecast, einer Gruppe von Aktivisten, die mit selbstgebauten Geigerzählern und einem Netzwerk von freiwilligen Helfern eine Karte der radioaktiven Belastung von Japan erstellen—eine Karte, die bereits jetzt alle vorhandenen Regierungskarten an Genauigkeit, Detailgenauigkeit und Zugänglichkeit bei Weitem übertrifft.

Wenn du auf diesen Geigerzähler klickst, kannst du auf Motherboard mehr zu den Hacktivisten von Safecast und ihrer Arbeit lesen.