FYI.

This story is over 5 years old.

Motherboard

Bis zum bitteren Abschmelzen

Im Frühjahr 2015 wird Alex Bellini nach Grönland fliegen, um auf einem Eisberg zu leben, bis ihm der Boden unter den Füßen weggeschmolzen ist.

Alex Bellini mit festem Boden unter den Füßen. Foto: Jonathan Shkurko.

Im Frühjahr 2015 wird Alex Bellini nach Grönland fliegen, auf einen Eisberg springen und dort leben, bis das Eis geschmolzen ist.

Während das Stück Eis in Richtung Süden seinem schmelzenden Untergang entgegen schwimmt, wird er Augenzeuge werden, wie seine neue Heimat immer kleiner wird, bis nichts mehr vom Berg da ist und er sich hilflos im Ozean befindet. Er hofft, so das Bewusstsein für den Klimawandel und die globale Erwärmung zu erhöhen, und mit seiner Mission eine starke Metapher des prekären Zustands der menschlichen Spezies auf unserem Planeten zu verkörpern. Die größte Herausforderung dürfte aber sein, die Zeit totzuschlagen, denn er wird ganze 12 Monate da oben verbringen. Das klingt ziemlich hart, aber Bellini hat eine ziemlich solide Erfolgsbilanz aufzuweisen, wenn es um seltsame Ausdauerstunts geht.

Auch wenn Bellini sich heute selbst als „Abenteurer“ definieren kann, war sein Leben nicht immer so aufregend. Im Jahr 2001 war er noch ein 20-jähriger Student in Mailand, der eine Banking-Karriere anstrebte. Als die Aussicht, sein Leben in der Finanzbranche zu verbringen, immer konkreter wurde, fand er die Vorstellung so scheiße, dass er sich für eine drastische Planänderung entschied: Er machte sich auf nach Marokko, um den Marathon des Sables zu laufen. Das 254-km-Rennen durch die Sahara-Wüste bestritt er praktisch ohne Training.

Seither steckt Bellini seine Energie in ziemlich krasse Herausforderungen. 2005 begab er sich auf ein sieben Meter langes Ruderboot, um den Atlantischen Ozean zu durchqueren; 2008 ruderte er über den Pazifik (auch wenn er auf den letzten paar Metern ein bisschen Hilfe brauchte); 2011 lief er in 70 Tagen von L.A. nach New York.

Es ist ihm also gelungen, einem Leben am Schreibtisch zu entkommen, und er hat einen Weg gefunden, sein Leben mit solchen Kunststücken (und nebenbei als Motivationstrainer) zu finanzieren. Aber die Aktion mit dem Eisberg verspricht eine noch viel größere Nummer zu sein.

Lest auf Motherboard das Interview mit Alex.