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Musik

Musikreviews

Hier sind unsere Reviews zu SØLYST, FIREFOX AK, DAMPFMASCHINE und MARIA TAYLOR.

Hier sind unsere Reviews zu SØLYST,  FIREFOX AK, DAMPFMASCHINE und MARIA TAYLOR.

SØLYST 
Sølyst

Erinnerst du dich noch an Out Run? Pixelgrafik, aber Kalifornien und Cabrio, und bis heute fast unerreicht in Sachen Lässigkeit? Da gab es – wenn mich die Verklärbär-Erinnerung nicht täuscht – nach einer Weile auch den Nacht-Modus (hieß: der Bereich, der den Himmel darstellen sollte, wurde ein paar Farbtöne dunkler gemalt), in dem man einfach ein paar Runden drehen konnte ohne wirklich gegen den C64 gewinnen zu müssen. Einfach nur cruisen, wie man das damals so nannte. Die Platte von Sølyst (kurz: Krautrock-Synthieloops mit Livedrums, vgl. Kreidler) hätte ich dazu gern als Soundtrack gehabt. Quatsch, andersrum: ich hätte heutzutage gern Out-Run-Sessions zu dieser Musik. Verdammte Nostalgie.

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KRIS HÜLSBÄCK

FIREFOX AK 
Color The Trees 
Col S/ Sony Music

Hier könnte man jetzt einen Wahnsinnswitz über Internetbrowser machen. Stattdessen möchte ich was vortragen: „Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt…“. Mein Bruder musste das mal im Musikunterricht vorsingen, konnte sich aber die Melodie nie merken. Und dabei ist das doch ein echter Klassiker. Solche Klassiker findet man auf diesem Firefox AK-Album nicht, die Musik ist trotzdem ganz nett. Zum Kekse backen oder so. Zucker und Triebmittel brauch man dafür ja auch.

JOHANN GAUDENZ VON SALIS-SEEWIS

DAMPFMASCHINE 
Bete zur Maschine 
Redfield Records/Alive

Besonders frohherzige Gemüter scheinen die Jungs von Dampfmaschine nicht zu sein. Ihre Songs haben Namen wie „Hektik“, „Stress“ oder „Der Sommer stirbt“, ihre Bio liest sich wie der Jahresbericht einer manisch-depressiven Selbsthilfegruppe und das dazugehörige Bandfoto könnte man auch in der Geisterbahn einer Dorfkirmes aufhängen. All das wäre zu verschmerzen, aber wenn dann auch noch Bela B. vorbeikommt und bekannt gibt, dass er diese Typen für die beste Band Deutschlands hält, dann, ja dann würde ich mir wirklich einen Strick nehmen.

CAMP INO MITSUKO

MARIA TAYLOR 
Overlook 
Affairs of the Heart

Maria Taylor wollte wohl nicht länger als die schlafmützige Tussi gelten, die nichts anderes kann als Folk-Traumtänzereien mit Feengesang vollzuseufzen. Darum hat sie auf diesem neuen Solo-Album auch Hippie-Blues, AOR-Stangenware, Ethno-Geklöppel und Tom Petty-Verschnitte mit Feengesang vollgeseufzt. Um Fans der ersten bis letzten Stunde aber nicht zu vergrätzen, fällt sie bereitwillig über weite Strecken des Albums auch in die alten Muster zurück.

HANS GUCK IN DIE GRUFT