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Musik

Bonaparte werfen jetzt mit Marshmallows um sich

Neues Album und alles anders. Oder doch nicht? Es fällt uns nicht so leicht, Bonaparte ernst zu nehmen.

Die Party ist vorbei. Bonaparte sind erwachsen. Statt zu tanzen wird jetzt geschmust, statt zu pogen wird mit dem Feuerzeug geschwenkt, statt Randale gibt es sportliche Betätigung, statt Bier gibt es Tee und statt mit Steinen wird jetzt mit Marshmallows geworfen. Das neue Album von Bonaparte Sorry, We're Open kommt die Woche raus und alles ist anders.

Nee, war nur ein Witz. Bonaparte sind natürlich noch die alten Vögel mit ihren Tiermasken und schießen sich nach wie vor auf der Bühne gegenseitig aus Kanonen. Dennoch hat sich auf der dritten Platte einiges verändert. Der Frontmann Tobias Jundt hat mit uns über Sorry, We're Open gesprochen. Wir haben uns wirklich Mühe gegeben ihn ernst zu nehmen… Aber als wir uns mit ihm getroffen haben, hatte er eine Tiermaske auf und—nun ja—Bonaparte eben.

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Noisey: Woher kommst du gerade?
Tobias: Ich komme gerade aus dem Zoo. Also echt jetzt.

Darauf gehen wir jetzt mal nicht weiter ein. Ich finde, euer neues Album ist viel harmloser als die alten. Es ist nicht mehr so rebellisch.
Wir waren immer sehr positiv. Das hat nur keiner gemerkt. Die Steine, die wir geworfen haben, waren immer Marshmallows. Wir haben nur niemanden getroffen, der das dann hätte sagen können.

Werdet ihr jetzt etwa erwachsen?
Nein, wir werden immer jünger. Immer, immer jünger. Bald kommt dann auch die debile Phase. Ich glaube, es ist sowohl weniger hart, als auch härter geworden. Eine Nummer wie „Quarantine“ gab es auf keinem Album. Gleichzeitig gab es aber auch keine Nummer wie „High Heels To Hell.“ Das kann man ja schon fast singen nennen.

Die Party ist also noch nicht vorbei?
Nö, aber es ist schon eher so eine Afterglowplatte. Sie ist nicht so mitten-auf-dem-Dancefloor. Es gibt schon ein paar Nummern, die reinhauen, aber ich denke, wir haben ja immer noch 90 Minuten verrückte Musik live. Irgendwie habe ich gemerkt, dass ich keine Platte machen muss, die 90 Minuten lang reinprügelt. Deshalb sind jetzt auch nicht nur Stücke drauf, die man sich live vorstellen kann. Die einen Leute finden das vielleicht blöd, die anderen haben aber vielleicht zum ersten Mal eine Platte, die sie sich anhören können, wenn sie Zähne putzen oder ihr Toastbrot schmieren. Ich denke, es ist eine sehr ehrliche Platte geworden und menschlich. Ob jetzt hart oder weich, ich glaube, sie ist einfach viel breiter. Lauter, leiser, härter, sanfter, dreidimensional, all encompassing. Das ist eben eine dritte Platte. Aber die nächste wird wieder sowas von reinhauen. Ich hab heute im Tierpark schon begonnen zu schreiben

Lest das restliche Interview mit Bonaparte auf Noisey!