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Sex

Skinema: SpontaneASS

Mein zweiter Sohn Christopher James Nieratko III kam am 10. August 2011 zur Welt. Fast hätte ich ihn schon umgebracht, versehentlich natürlich.

Regie: Belladonna
Bewertung: 10
Evilangel.com Mein zweiter Sohn Christopher James Nieratko III kam am 10. August 2011 zur Welt. Fast hätte ich ihn schon umgebracht—versehentlich natürlich. Was die Erziehung angeht, habe ich eine strikte Regel: LIES NIEMALS ERZIEHUNGSRATGEBER! Wenn Hippies und andere Müslifresser es ohne Anleitung geschafft haben, schaffe ich es auch. Außerdem arbeite ich gerade selber an einem solchen Buch (bitte lest es!) und will mir nicht meine Einfälle vom Geschreibsel irgendeines Vulkaniers aus den 40er-Jahren verderben lassen. Der Unfall mit meinem Sohn wäre vermutlich nicht passiert, wenn ich mich vorher ein bisschen informiert hätte. Dann hätte ich gewusst, dass es lebensgefährlich ist, ein Kind kurz nach seiner Geburt ins Flugzeug zu setzen. Meine Frau hat unser erstes Kind in sieben Minuten geboren (sie hat es einfach drauf) und bis vor Kurzem war das das kürzeste Video, was je über eine Geburt gedreht worden ist! Beim zweiten Kind wollte sie ihren Rekord brechen und presste unseren Sohn mit nur vier Stößen raus. Ich glaube, es dauerte maximal vier Minuten. Das klingt so, als sei der kleine Knirps mal eben so aus ihrer Vagina herausspaziert, aber in Wahrheit ist nichts daran einfach, wenn fünf Kilo aus so einem kleinen Loch kommen. Als vernünftiger Ehemann und Vater des Jahres, der ich bin, beschloss ich spontaneASS zu sein und buchte meiner Frau und den Kindern kurz nach der Geburt eine Reise nach Miami. Ich wollte auf meinem Skateboard nach South Beach und dachte, es sei eine gute Idee, dass sie und die Kinder schon mal runterfliegen und die Sonne genießen. Sie hatte es verdient. Ich arrangierte alles: die Flüge, das Hotel, ein Auto, Footballtickets (Dolphins gegen Patriots. Ich hasse beide Mannschaften, aber wollte sehen, ob es irgendwie möglich war, dass beide verlieren. Go Jets, go!). Meine Frau kümmerte sich um den Rest, zum Beispiel fragte sie den Arzt, ob es gefährlich sei, mit einem Neugeborenen schwimmen zu gehen, und es ist wohl so, dass ein öffentlicher Hotel-Pool oder ein Flugzeug quasi das Todesurteil für einen Säugling ohne Immunsystem sind, jedenfalls bedeutet es ganz sicher einen Krankenhausaufenthalt. Nach dieser Nachricht habe ich alle Tickets aufgegessen. Was sollte ich machen? Meine Einstellung zur Erziehung ist etwas ungewöhnlich. Letztes Jahr war ich zu Gast in einer Talkshow namens The Daily Habit, die früher mal eine Skate-Show war, jetzt aber in ein eigenartiges Late-Night-Comedy-Programm umgewandelt worden ist. Ich, Wayne Brady und ein Playmate sollten irgendwelche komischen Fotos kommentieren, eines zeigte einen Kindergurt, der die Form eines Kruzifixes hatte. Wayne Brady und das Playmate waren entsetzt über diese Vorrichtung. Ich hatte einen anderen Standpunkt und meinte, dass ich sie super fände und dass meine Frau und ich schon seit Längerem nach einem neuen, sichereren Kindergurt suchten, weil wir schmerzlich erkennen mussten, dass der alte, eine Klarsichttüte, nicht über den Kopf eines Babys gezogen werden sollte. Wir mussten das Ganze viermal drehen. Jedes Mal schmückte ich den Witz über das tote Baby mit weiteren Details. Schließlich sagten sie: „Chris, hör auf damit, wir machen hier keine Witze über tote Babys.“ „Warum nicht?“, fragte ich. „Witze über tote Kinder sind Klassiker.“ Ich glaube, es gibt eine Statistik, der zufolge auf jedes neugeborene Kind zwei Personen kommen, die ihm irgendwann einmal in seinem Leben den Tod wünschen. Mehr Bescheuertes findet ihr auf Chrisnieratko.com.