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Drogen

Wie kanadische Kids kiffen und warum ich damit aufgehört habe

„Poppers" sind im Grunde Tabak-Köpfe mit Gras. Vielleicht hältst du das für total widerlich. Da hast du nicht Unrecht.
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Ich wuchs im wilden und spärlich besiedelten Norden Ontarios auf. Als Teenager war ich Teil einer Gruppe von Leuten, die gerne kifften—vermutlich, weil es bei uns nichts anderes zu tun gab, als ins Kino zu gehen oder auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt abzuhängen. Wenn du ein Teenager mit begrenzten finanziellen Mitteln bist und nur eine Handvoll zwielichtiger Freunde dir (ziemlich mieses) Gras besorgen können, dann musst du kreativ werden, um einen Rausch abzukriegen. Es war diese Kombination aus verzweifeltem Verlangen nach High-Sein und Geldmangel, die mich dazu verleitete, Poppers auszuprobieren (ein Wort für unsere Rauchmethode; nicht mit den chemischen Poppers verwechseln).

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Popper-Bong

Ein Popper ist im Grunde eine Bongladung mit einer Zigarette, aber es unterscheidet sich von der Methode, bei der Tabak auf einen Graskopf gestopft wird. Ich werde hier allerdings nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es eine wirklich dumme Methode ist, die du nicht ausprobieren solltest. Es geht um eine Zigarette, ein Chillum, etwas Gras und einen langen Zug, mit dem du alles weghaust. Außerdem entsteht dabei ein ganz bestimmtes Geräusch, das für den lautmalerischen Namen "Poppers" verantwortlich ist. Die ersten paar Male wirst du zweifellos eine Lunge hochhusten. Doch mit genug Übung kommst du dahinter, wie du atmen musst und wie schnell du inhalieren darfst, um es nicht zu versauen. Aber wie gesagt: Mach es nicht.

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Poppers sind eine sehr effiziente Art, breit zu werden. Ich zog mir einen nach dem Aufstehen rein, dann einen, bevor ich aus der Schule nach Hause ging, und abends vernichtete ich einfach einen nach dem anderen, bis ich einschlief. Eine Zigarette reicht für etwa fünf bis sieben Poppers und ich verbrauchte etwa eine Schachtel Zigaretten pro Woche für Poppers. Ihr könnt es euch ja selbst ausrechnen.

Viele von euch werden jetzt sagen, dass das ekelerregend klingt. Und ihr habt nicht Unrecht. Die Vorteile des Poppers-Rauchens sind, dass man sehr viel Weed spart und jedes Mal einen Tabak-Flash wie von der ersten Zigarette bekommt. Allerdings sind die Nachteile ganz schön fies: Der Rauch riecht wie ein überfahrenes Tier aus dem Arsch, die Bong ist für immer mit den Rückständen dieses seltsamen Tabak-Schmands verschmutzt—du kannst die Bong also nie wieder normal zum Grasrauchen nehmen, ohne einen komischen Nachgeschmack zu bekommen—und es zerstört verdammt noch mal deine Lungen. Wenn du eine Zigarette rauchst, inhalierst du den Rauch durch einen Filter. Doch wenn du einen Popper rauchst, dann reitest du das Ding ohne Sattel: Das einzige, das dich vom Tabak trennt, ist das Bongwasser. Du ziehst dir den Scheiß also direkt in die Lunge, was ja einen Teil des Rauschs ausmacht, aber es ist auch das, was letztendlich deine Lungen zerreißen wird.

Ich rauchte fast fünf Jahre lang täglich Dutzende Poppers. Aufhören war eines der schwierigsten Dinge, die ich je im Leben getan habe. Ich würde es vermutlich noch immer tun, wenn ich nicht irgendwann bemerkt hätte, dass ich stechende Schmerzen in der Brust bekam, wann immer ich einen etwas tieferen Atemzug nahm.

Popper gehören zu diesen Dingen, von denen du weißt, dass sie auf lange Sicht furchtbar für deine Gesundheit sind, aber du kannst trotzdem nicht aufhören, weil der flüchtige Rausch schwerer wiegt als alle schlechten Konsequenzen. Ich schätze, das trifft eigentlich auf alle Drogen zu, aber Poppers zu rauchen, fühlt sich unschuldiger an, als Heroin zu drücken oder Ketamin zu ziehen. Aber macht es das wirklich besser?