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Sex

Wie mich der Sex mit meiner Lehrerin fast in den Selbstmord getrieben hat

Sie nahm mir meine Jungfräulichkeit und ließ mich ihr gegenüber meine Liebe schwören – ich liebte sie jedoch wirklich.

Nicht der Protagonist der Geschichte, aber vielleicht hat auch er mal rauchend auf einer Bank gesessen | Foto: Pexels

Allgemein gesprochen haben Frauen nicht den Ruf, immer auf Sex aus zu sein. Die Vorstellung einer sexuellen Straftäterin hat sich im öffentlichen Bewusstsein mit Sicherheit noch nicht so festgesetzt wie das durch Boulevardzeitungen gepushte Bild des pädophilen Buhmanns.

Das heißt jetzt allerdings nicht, dass solche Frauen nicht existieren. Letzten Monat ist die 30-jährige Lehrassistentin Carolina Berriman nur knapp einer Gefängnisstrafe entgangen, nachdem herausgekommen war, dass sie regelmäßig ungeschützten Sex mit einem 15 Jahre alten Schüler hatte—eine zweimonatige Liaison, die den Jungen laut eigener Aussage „fürs Leben gezeichnet" hat.

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Einige Leute würden an dieser Stelle vielleicht sagen, dass sich der Junge mal zusammenreißen und froh darüber sein soll, mit einer ansehnlichen Lehrerin geschlafen zu haben. Andere wiederum würden das Ganze wohl eher als gesetzwidrige Affäre bezeichnen, die sogar soweit eskaliert ist, dass die Tochter der Lehrkraft den Jungen als „Dad" bezeichnete und die Frau schon einen Plan zum Durchbrennen schmiedete. Kurz gesagt: zu viel für einen Teenager.

Ausdrücke wie „sexueller Missbrauch" und „Vergewaltigung" sind eher für Männer reserviert, die auf Frauen und Mädchen aus sind. Frauen hingegen vergewaltigen nicht, sondern verführen ihre Opfer in Geschichten wie aus den feuchten Träumen eines Teenagers. Letztens wurde zum Beispiel eine 20-jährige Frau nach dem Geschlechtsverkehr mit einem 11 Jahre alten Jungen, auf den sie aufpassen sollte, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, nachdem der Vater des Jungen meinte, dass der „verrückt nach Sex" und „für die Erfahrung bereit" gewesen sei.

Meine Geschichte beginnt, als ich 15 Jahre alt bin. Meine Lehrerin kommt ursprünglich auch von hier, ist Mitte 20 und eines ihrer Geschwister geht in die Klasse unter mir.

Sie ist eine hübsche, kleine Blondine—kleiner als die meisten älteren Schüler—mit sportlicher Figur. Außerdem gehört sie zu den Lehrern, die auch nichts dagegen haben, mal mit den beliebten Schülern zu plaudern—so als ob sie beste Freunde wären. Alle Mädchen wollen sein wie sie und alle Jungs wollen sie ficken. Ich hätte jedoch niemals gedacht, dass gerade ich das wirklich machen sollte.

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Eines Tages gebe ich nach der Schule vor, meine Mutter anrufen zu müssen, und leihe mir dafür kurz das Handy besagter Lehrerin. Aber anstatt wirklich meine Mutter anzurufen, schreibe ich mir selbst eine SMS, gebe das Handy zurück und gehe triumphierend nach Hause. Das Ganze ist ein gelungener Jux, ein kleiner Sieg für einen Teenager. Ich habe da gerade die Nummer der hübschesten Lehrerin meiner Schule abgegriffen—vor wem soll ich damit als erstes angeben?

Als ich dann mein eigenes Handy aus der Tasche ziehe, kann ich meinen Augen kaum trauen. Unter der SMS, die ich mir selber geschickt habe, befindet sich eine zweite, etwas längere Nachricht:

„Ganz schön frech. Wann kommst du denn mal auf einen Kaffee vorbei? x"

Mit einer leisen Vorahnung, dass sich das Ganze in eine Richtung entwickelt, in die es sich wahrscheinlich nicht entwickeln sollte, speichere ich ihre Nummer unter „Mia", nicht ihrem echten Namen, ab.

So kommt es, dass ich jede Woche nach der Schule mindestens zwei oder drei Mal bei Mia vorbeischaue—oftmals trage ich dabei sogar noch meine Schuluniform. Wir sitzen dann immer auf ihrem Sofa, schauen Friends und küssen uns stundenlang. Sie erkundigt sich nach meinem Vater und wir lästern über die Lehrer und Schüler, die wir beide nicht ausstehen können. Nach zwei Wochen verliere ich schließlich meine Jungfräulichkeit.

Im Laufe der darauffolgenden Monate zehrt die Beziehung immer mehr an meinen Nerven. Mia verbietet es mir, mit den hübschen Mädchen aus meinem Jahrgang abzuhängen. Wenn sie sauer ist, dann ignoriert sie mich in der Schule einfach, weil sie weiß, dass ich sie dort nicht fragen kann, was los ist. Sie meint, dass sie neidisch auf ihre Freundinnen ist, die heiraten und wegziehen, während sie sich mit mir—„einem Kind"—vergnügt.

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Leider fühle ich mich dann doch eher wie in einem Albtraum. Der Sex an sich ist auch ziemlich beschissen. Wenn man als 15-Jähriger eine ältere Frau beglücken soll, dann ist man doch ziemlich unter Druck gesetzt—vor allem beim ersten Mal.

Mia ist forsch, fordernd und laut. Ich gebe mein Bestes und versuche, die Typen aus den ganzen Internet-Pornos zu imitieren. Ihren Lauten nach zu urteilen, scheint meiner Sexpartnerin unser Techtelmechtel jedoch zu gefallen. Manchmal ist es richtig komisch und ich weiß nicht, wie das Ganze weitergehen soll. Kurz darauf zwingt sie mich dazu, ihr meine Liebe zu schwören. Die Sache ist allerdings die: Ich liebe sie wirklich.

Mia schaut oft in der Theater AG vorbei und tut so, als müsste sie etwas mit dem Lehrer besprechen, aber dann bleibt sie immer bis zum Ende, um mich schauspielern zu sehen. Ihre Augen lassen dabei zu keinem Zeitpunkt von mir ab. Die ganze Sache wird schließlich richtig schlimm, als mir Mia erzählt, dass sie unser Baby verloren hat.

Zuvor hatte Mia nach dem Sex nämlich plötzlich das Bettlaken vollgeblutet. Damals gingen wir beide noch davon aus, dass sie einfach ganz unerwartet ihre Tage bekommen hat. Ich fand das sogar ziemlich witzig, sie schämte sich allerdings. Schließlich ging ich nach Hause, denn am nächsten Tag stand ja wieder Schule an.

Am darauffolgenden Abend ruft Mia mich an, um mir zu erzählen, dass sie ins Krankenhaus musste, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hatte. Sie war erst wenige Wochen schwanger gewesen. Es fällt mir schwer, das Ganze richtig zu verstehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, ein Kind zeugen zu können—immerhin bin ich ja selbst noch ein Kind. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mia redet auch nicht gerne über das Thema. Deshalb lassen wir es lieber.

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Marihuana ist eine großartige Droge für den gelegentlichen Konsum, aber für Menschen mit Geheimnissen kann sie schnell gefährlich werden. Mit 16 kiffe ich mindestens dreimal die Woche. Meine Kumpels reden dabei manchmal stundenlang über ihre Freundinnen—wie der Sex ist, über was sie sich streiten, wo sie Urlaub machen und so weiter. Ich muss jedoch meine Klappe halten.

Manchmal komme ich megabreit nach Hause und rede dann einfach alleine in meinem Zimmer mit mir selbst. Ich kann ja niemandem erzählen, dass ich verliebt bin. Was aber noch viel schlimmer ist: Ich kann auch niemandem erzählen, dass die Beziehung auf keinen Fall so weitergehen darf. Nach einem besonders dummen Zwischenfall entscheide ich mich dazu, das Ganze zu beenden.

Ich war mit meinen Kumpels unterwegs und meinte, dass ich müde wäre und nach Hause gehen würde. Stattdessen schaute ich jedoch bei Mia vorbei und wir verbrachten fast zwei Tage damit, uns durch jedes Zimmer ihres Hauses zu vögeln. Die Außenwelt existierte in diesen zwei Tagen für uns nicht mehr und ich verschwendete nicht einen Gedanken daran, welche Sorgen sich meine Eltern machen würden, wenn mein Handy knapp 48 Stunden lang ausgeschaltet ist.

Als ich schließlich nach Hause komme, heult meine Mutter Rotz und Wasser. Sie hatte bereits die Polizei verständigt und ich war auch schon kurz davor, für vermisst erklärt zu werden. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Ich schreibe Mia deshalb eine Nachricht:

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„Wir müssen das Ganze beenden."

Ihre Antwort:

„OK."

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Professor Kevin Browne, ein Experte für psychische Gesundheit an der Universität von Nottingham, meint: „Wenn Frauen gegenüber Teenagern Avancen machen, dass bleibt das oft ein Geheimnis, weil die Opfer damit nicht an die Öffentlichkeit gehen. Man erwartet von Jungs sogar schon fast, dass sie diese Art des Missbrauchs genießen und nicht zugeben, davor Angst zu haben. Das liegt zum Teil auch an der patriarchalen Natur unserer Gesellschaft."

Ich war dreimal kurz davor, mich umzubringen. Ich habe alle drei Zwischenfälle jedoch relativ unbeschadet überstanden. Mein Hausarzt hat mir jetzt auch Antidepressiva verschrieben, damit ich meine Stimmungsschwankungen besser in den Griff bekomme.

Nachdem ich erfahren hatte, dass Mia angeblich noch mit anderen Schülern geschlafen hat, habe ich sie anonym bei der Polizei angezeigt. Ich meinte den Beamten gegenüber, dass ein offizielle Aussage meinerseits nicht drin wäre, sie in Mias Facebook-Nachrichten aber genügend Beweise finden würden. Zuletzt habe ich nur mitbekommen, dass Mia nicht mehr länger an meiner ehemaligen Schule arbeitet, ihr Haus verkauft hat und ihre Profile in den sozialen Netzwerken gelöscht wurden.

Von Frauen ausgehender sexueller Missbrauch ist auch weiterhin eine Seltenheit: Es wird geschätzt, dass dieser Umstand in nur fünf Prozent aller Fälle gegeben ist. Trotzdem kommt es vor und es muss mehr dafür getan werden, dass die Opfer sich trauen, darüber zu reden. Dieses Ziel habe ich mir ganz groß auf meine Fahne geschrieben.

Aufgezeichnet von Martin Coulter. Angaben zu Personen wurden abgeändert, um die Anonymität zu wahren.