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Doch nicht das Volk? Die AfD-Chefin hat bei ihrer eigenen Umfrage verloren

Direkte Demokratie kann eben auch nach hinten losgehen.

Kein guter Tag für Rechtspopulisten, die an direkte Demokratie glauben: Zuerst hat sich die Mehrheit der Schweizer am Sonntagabend gegen den Vorschlag der rechtskonservativen SVP entschieden, Ausländer schon wegen Bagatelldelikten auszuweisen. Und jetzt hat auch noch die Chefin der Alternative für Deutschland, Frauke Petry, ihre eigene Twitter-Umfrage verloren:

Zugegeben, eine kleine Umfrage auf Twitter ist nicht wirklich mit einer echten Volksabstimmung zu vergleichen. Immerhin haben hier nur etwas weniger als 7.000 Twitter-User abgestimmt, und die Leute auf Twitter sind tendenziell eher jünger, gut gebildet und leben in Städten—also nicht unbedingt ein Publikum, das für die klassische AfD-Rhetorik empfänglich ist. Trotzdem schadet es Frauke Petry bestimmt nicht, wenn sie einmal ganz direkt erfährt, dass ihre Position eben nicht die der „schweigenden Mehrheit", sondern die einer viel zu lauten Minderheit ist. Und diesmal kann sie es nicht mal der „Pinocchio-Presse" in die Schuhe schieben.

Dabei hatte sich Petry alle Mühe gegeben, die Frage besonders tendenziös zu formulieren: Wenn man nicht möchte, dass die Grenzen geschlossen werden, kann mann nur „NEIN.Lasst es wie es ist" anklicken—als müsste jeder, der die Grenzen nicht schließen will, deshalb auch mit dem Status Quo absolut zufrieden sein.

Dass sie diese Klatsche trotzdem kassiert hat, könnte ihr zu denken geben. Sehr wahrscheinlich ist es aber wohl nicht.