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Die Dutzenden Jüdinnen und Juden waren aus dem KZ Auschwitz in das elsässische Lager Natzweiler-Struthof gebracht worden, wo man sie 1943 vergaste und ihre Leichen konservierte. Daraufhin brachten SS-Männer die Überreste dem Anatomen Hirt in das 50 km entfernte Straßburg. Das Lager im besetzten Elsass war kein Vernichtungslager wie Auschwitz—die Gaskammer von Struthof war allein für medizinische Giftgas-Experimente gebaut worden. Mit den Leichen der 86 Opfer wollte Hirt eine Sammlung jüdischer Skelette anlegen, doch dazu kam es nie, da ihm die erforderliche Ausrüstung noch fehlte. Als die Alliierten näher rückten, befahl Hirt die Vernichtung des Großteils der konservierten Leichen, doch dies gelang nur zum Teil und nach der Befreiung der Stadt wurde das grausame Verbrechen nach und nach aufgedeckt.Hirt, der seine Aktivitäten zunächst leugnete, beging 1944 Suizid, nachdem US-amerikanische Truppen Straßburg befreiten, und die menschlichen Überreste landeten schließlich in einem Museum in der Universität, das sich zu einem anerkannten Institut entwickelt hat. Hirts Tod blieb allerdings unentdeckt und man nahm an, er sei lediglich untergetaucht, weswegen ihm 1952 in Abwesenheit der Prozess gemacht wurde. Der Brief über die Gewebeproben erreichte einen Richter, doch es ist unklar, ob dieser jemals antwortete.„Es war ein Schock zu entdecken, dass diese Gläser noch da waren, dass wir in einer Museumssammlung Körperteile von Juden hatten, die von Nazis ermordert wurden", sagte Toledano.Die Alliierten bestatteten 1946 die gefundenen Leichenteile in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Cimetière Israélite von Straßburg. Die nun entdeckten Überreste der Opfer sollen der jüdischen Gemeinde übergeben und ebenfalls dort bestattet werden.Associated Press hat zu diesem Bericht beigetragen.MOTHERBOARD: Wie Anthropologen den NS-Rassenwahn legitimierten