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Sex

Welcher nervige Single-Typ auf Facebook bist du?

Es ist dir wichtig, dass dein Ex-Partner WIRKLICH mitbekommt, wie EXTREM GUT es dir geht? Du bist nicht allein.

Foto: Max Braun | Flickr | CC BY-SA 2.0

Ein gebrochenes Herz ist keine angenehme Angelegenheit. Du fühlst dich wertlos und allein und weißt plötzlich nichts mehr mit deinen Sonntagabenden anzufangen. Zum Glück leben wir im Zeitalter der sozialen Medien. Dem goldenen digitalen Zeitalter, in dem niemand mit seinem Schmerz allein bleiben muss, wenn er es nicht unbedingt will. Warum also noch stundenlang die beste Freundin am Telefon vollheulen, wenn du auf Facebook gleich aller Welt mitteilen kannst, dass deine Beziehung im Arsch ist?

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Weil mittlerweile niemand über 15 mehr „es ist kompliziert" als seinen aktuellen Beziehungsstatus angeben würde, gibt es andere Wege, deine Mitmenschen über das Chaos in deinem Gefühlsleben zu informieren. Wir stellen dir an dieser Stelle fünf Typen von Singles vor, die auf Facebook nerven. Wenn du dich in einem von ihnen wieder erkennen solltest, nimm's nicht so schwer—wir alle waren schon mal unglücklich verliebt, und wir alle machen Fehler.

Der Amateur

Foto: Pedro Ribeiro Simões | Flickr | CC BY 2.0

Der Amateur versucht, den Schmerz, dem ihm sein gebrochenes Herz verursacht, dadurch zu bekämpfen, dass er seinen grauen Single-Alltag in fluoreszierenden Farben leuchten lässt. Er postet eine ganze Galerie schlecht belichteter Partybilder, die als Beweis dafür herhalten müssen, was für ein unglaublich aufregendes Leben er führt. Jedes Feierabendbier mit schlechtgelaunten Kollegen, jeder Spieleabend im Kreis seiner Pärchenfreunde, die ihn aus Mitleid auf eine Runde Activity eingeladen haben, mutiert mit Hilfe von ein paar Klicks zu einem gesellschaftlichen Großereignis.

Wenn du zu dieser Kategorie von nervigen Facebook-Singles gehörst, wirst du bei jeder anonymen Party-Einladung, die zufällig in deinem Postfach landet, auf „teilnehmen" klicken, auch wenn du in Wirklichkeit zu Hause bleibst, um dich nach ein paar Gläsern Rotwein einsam in den Schlaf zu weinen. Du fängst an, zwanghaft neue Freunde zu sammeln und vorübergehende Urlaubsbekanntschaften in deinen Fotos zu markieren, nachdem du sie im Suff dazu gebracht hast, sich mit dir in kompromittierenden Posen ablichten zu lassen. Dabei dient all dieser Aufwand natürlich nur einem Zweck, nämlich dazu, deine/n Ex vor Eifersucht in den Wahnsinn zu treiben, die Trennung von einem Supermenschen wie dir bitter zu bereuen und sich allerhand quälender Fragen zu stellen. Wer ist nur dieses blonde Mädchen, das sich in seine Freundesliste eingeschlichen hat? Wer ist der braungebrannte Typ auf dem Foto? Hatten sie Sex? War es besser als mit mir?

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Leider sind all deine Bemühungen umsonst. Du wirst keinen verspäteten Verlustschmerz und keine hysterischen Ausbrüche bei deiner verflossenen Liebe auslösen, denn sie kennt dich und hat dein armseliges Theater längst durchschaut.

Die Dramaqueen

Hier wird nichts beschönigt und niemandem etwas vor gemacht. Für die Dramaqueen gibt es keinen Grund, das Leid ihrer gepeinigten Seele nicht mit dem Rest der Welt zu teilen. Der Beziehungsstatus wird auf geschieden (oder auch verwitwet) geändert und das Profilbild durch ein schwarzes Viereck ersetzt, das trotz aller Einfachheit eine eindrucksvoll düstere Message vermittelt.

Als Vertreter dieses Typus bist du aber auch noch mit anderen Methoden vertraut, deinen überkochenden Emotionen auf digitalem Wege Ausdruck zu verleihen. Da du die direkte Konfrontation nicht scheust, dein/e Ex aber schon längst nicht mehr auf deine Anrufe reagiert, musst du dich wohl oder übel darauf beschränken, jeden Tag fünf bis fünfundzwanzig private Nachrichten zu verfassen, in denen sich von großen Liebesbeteuerungen bis hin zu wüsten Beschimpfungen alles wiederfindet, was dir auf der Seele brennt. Den Rest deiner Freunde lässt du an deinem Schmerz teilhaben, indem du jeden Abend—gerne auch unter dem Einfluss von Alkohol—irgendwelche wahlweise traurigen oder sehr wütenden Songs postest, die dann niemand liket.

Da ist ordentlich was los in deinem Gefühlsleben. Beruhig dich, die Botschaft ist angekommen.

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Der Sinnsucher

Woran man merkt, dass jemand frisch getrennt ist? Er fängt an, am Leben zu zweifeln. Und jetzt, wo ihm keine Hormone mehr das Hirn vernebeln, ist Raum für die ganz großen Fragen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Wer bin ich, was soll mein Leben bedeuten und warum warum warum hast du mich nur verlassen?

Als aktiver Sinnsucher liegt es dir am Herzen, deine neugewonnenen Erkenntnisse auch deinen Freunden, Kollegen und entfernten Bekannten nicht vorzuenthalten. Denn was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Dein Glück hängt von deiner Fähigkeit ab, schwierige Situationen zu meistern. Du bist nicht auf der Welt, um so zu sein wie andere dich gern hätten. Und, wenn gar nichts mehr geht, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Wusstet ihr eigentlich, dass die Chinesen für Krise das gleiche Wort haben wie für Chance? Nein? Wirklich nicht? Stimmt auch nicht so ganz, aber der Gedanke ist schön.

Darum liken deine Freunde deine Facebook-Posts.

Das Hassopfer

Eine schmerzhafte Trennung oder eine lange Zeit ohne Sex haben dich in ein zynisches Wesen mit einem Herz aus Stein verwandelt. Doch tief drinnen in diesem versteinerten Organ schreit ein kleiner Teil von dir immer noch nach Liebe. Da du davon ausgehst, dass es mit dieser Liebe nicht in absehbarer Zeit—oder auch nie—etwas werden wird, wendest du dich dem Hass zu, der sich schnell zu einer allgemeinen Feindseligkeit gegenüber der gesamten Menschheit verdichtet.

Du schimpfst nicht nur auf ekelhafte Pärchen sondern auch auf alle ekelhaften Leute, die ekelhafte Pärchen „süß" finden, auf Männer, auf Frauen, und wenn es sein muss auch auf schlecht erzogene Kinder, die von ekelhaften Pärchen in die Welt gesetzt wurden. Jede Abfuhr, jede unerwiderte Nachricht und jedes versaute Tinder-Date ist nur ein weiterer Beweis für die Grausamkeit der Spezies Mensch und muss natürlich sofort mit allen Leuten in deiner Freundesliste geteilt werden.

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Hat jetzt jeder mitgekriegt, dass bei dir nichts läuft? Ja? Dann ist es ja gut.

Die plötzlich Verlassenen

Screenshot: Facebook

Dein Herz steht still und plötzlich bist du ganz allein auf der Welt. Eben warst du noch Teil einer Einheit, einer von zwei von Gott füreinander geschaffenen Menschen, die sich so innig verbunden fühlten, dass sie sogar auf ihren Profilbildern ausschließlich gemeinsam zu sehen waren. Und jetzt? Fühlst du dich unendlich einsam und weißt nichts anzufangen mit deiner Zeit.

Wohl oder übel wirst du dich damit abfinden müssen, dass ein paar einschneidende Veränderungen auf dich zukommen werden. Du wirst von nun ab am Sonntagabend allein dein Bett beim Verzehr einer ins Haus gelieferten Diavolo-Pizza vollkrümeln, ohne dass dir jemand währenddessen versucht, die Handlung vom Tatort zu erklären. Du wirst anfangen, stündlich deinen Faebook-Account zu checken, um deine/n Ex zu stalken, und du wirst dich mit einem Mal daran erinnern, dass du Freunde hast. Statt jemanden persönlich anzurufen, suchst du Gesellschaft per Status-Update und bist tödlich gekränkt, wenn niemand darauf antwortet.

Noisey: Kay Ones Facebook-Seite ist ein Paradies für Social-Media-Berater.

Natürlich könntest du dich selbst darüber informieren, was so los ist oder all deinen Mut zusammen nehmen und dich als Neu-Single ins beängstigende Nachtleben stürzen, aber du tust es nicht, denn du bist überfordert und hilflos und schrecklich, schrecklich allein. Lass dich trotzdem nicht unterkriegen, du findest bestimmt bald jemanden, der deine Angst vor Einsamkeit teilt. Im Zweifelsfall in einer dieser Facebook-Gruppen, in denen ständig diese furchtbaren Instagram-Fotos mit melancholischen Sinnsprüchen drauf gepostet werden.