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Aber trotz der Welle an von Game of Thrones inspiriertem Sexspielzeug—Drachendildos, Ketten-Lendenschurze und ein "Eiserner Thron" bestehend aus Silikonschwänzen—hat es den Anschein, als ob Fantasy-Spielchen auch weiterhin nur hinter verschlossenen Türen ablaufen."Ich gehe hier auf viele einschlägige Veranstaltungen, aber mir ist noch nicht aufgefallen, dass die Outfits dort irgendwie mittelalterlicher aussehen", sagt Alex, der Organisator des Londoner Fetisch-Abends "Camden Crunch". "In der Fetisch-Szene hat es in den vergangenen zehn Jahren viele Neueinsteiger gegeben und ich glaube, dass Filme wie etwa Secretary oder Fifty Shades of Grey da einen größeren Einfluss drauf haben als Fernsehserien wie Game of Thrones."Wenn man einen Blick auf die Vergangenheit wirft, dann erkennt man schnell, dass die Popkultur die Fantasie der Leute schon lange auf Touren bringt, wenn es darum geht, die eigene Sexualität zu erforschen. "So ist es schon immer gewesen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Marlon Brando und sein Einsatz von Butter. Diese Szene hatte in den 70er Jahren einen großen Einfluss auf das Publikum", erzählt Daniel Sevitt, der Kommunikationsleiter der Fetisch-Dating-App Whiplr. "In unserer modernen Kultur hat es schon viele Dinge gegeben, die zuerst in einem Film oder in einer Serie aufgetaucht sind und dann die Neugier der Leute geweckt haben. In Bezug auf Rollenspiele bietet Game of Thrones viele schöne Grundlagen, die man auch im echten Leben umsetzen kann. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob man so wirklich den Weg in die Fetisch-Welt findet—auf jeden Fall bringt es einen dort nicht sehr weit."Motherboard: Mathematiker berechnen, wer der wahre Held von Game of Thrones ist
OK, die Leute werden sich jetzt nicht direkt in mittelalterliche Gewänder werfen und in Scharen zu irgendwelchen Fetisch-Veranstaltungen gehen, aber Game of Thrones hat es dennoch geschafft, eine Diskussion zum Thema Sex voranzutreiben, die uns sonst immer recht schwer gefallen ist. Und neben den ganzen kontroversen Szenen voller willkürlicher und unnötiger sexueller Gewalt bietet uns die Serie auch viele sexuelle Darstellungen, die man in Primetime-TV-Serien so nur selten zu sehen bekommt."Ich finde es immer gut, wenn im Fernsehen mehr Sex läuft, weil wir meiner Meinung nach so schlecht darin sind, darüber zu reden", meint die Sex-Bloggerin Girl on the Net. "In unserer Gesellschaft herrscht irgendwie immer noch die Ansicht vor, dass Geschlechtsverkehr entweder etwas Schmutziges oder etwas Komisches darstellt. Dabei ist das Ganze doch nur eine Aktivität, der sich viele von uns mit Freude hingeben. Wir sollten also eigentlich in der Lage sein, etwas mehr Reife zu zeigen, wenn wir über dieses Thema reden.""Ich glaube, dass Game of Thrones für die jungen Menschen von heute das ist, was die TV-Adaption des Romans Moll Flanders damals in der 90ern für mich war: Man hat zum ersten Mal wirklich Brüste im Fernsehen gesehen. Es gibt auf jeden Fall Menschen, die das Ganze inspirierend finden. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob sich der Mainstream jetzt direkt als ein Soldat der Unbefleckten verkleidet. Eine Sache ist jedoch klar: Je mehr Sex—und ich meine hier vor allem vielfältigen Sex—wir in Fernsehserien sehen, desto größer ist die Grundlage für die eben erwähnten Diskussionen. Und im Allgemeinen gilt doch immer noch: Wenn dir etwas gefällt, dann versuch ruhig, das Ganze nachzumachen."Noisey: Das "Game of Thrones"-Mixtape lässt die Nerd-Kultur im Mainstream ankommen