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Heulsuse der Woche

Heulsuse der Woche: Bayerische Abgeordnete vs. Käsefuß-Prügler

Die bayerischen Landtagsabgeordneten streiten sich um den besten Platz und in NRW steht ein Mann wegen seiner Stinkefüße vor Gericht.
Eine Bayern-Flagge und eine Kino-Zuschauerin, die ihre Füße auf einem Sitz ablegt.
Foto: Bayern | imago | Emmanuele Contini || Kino | Eva L. Hoppe

Einige Erwachsene waren mal wieder alles andere als artig und ihr könnt ihnen dafür virtuelle Ruten verteilen.

Heulsuse #1: Abgeordnete im bayerischen Landtag

Der Vorfall: Die CSU sitzt im Bayern-Landtag zwischen den Freien Wählern und der FDP im Mittelblock. Dort fühlen sich die Christen und Christinnen laut Süddeutsche Zeitung "eingezwängt". Damit die Abgeordneten an ihre Plätze kommen, müssen sie erst über die Beine der FDP-Mitglieder steigen. Um diesen Missstand wortwörtlich zu umgehen, will die CSU die Liberalen deswegen an den rechten Rand des Plenums verfrachten – direkt neben die AfD.

Die angemessene Reaktion: Weniger über die eigenen Bequemlichkeiten nachdenken. Politisch so arbeiten, dass eine Partei wie die AfD nicht in den Landtag gewählt wird und niemand über ihren Sitzplatz diskutieren muss. (Das aber nicht als Aufforderung dazu sehen, sich selbst ein rechtes Parteiprogramm anzueignen.)

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Die tatsächliche Reaktion: Chaos und Gezeter wie am ersten Schultag einer Grundschulklasse. Die FDP hat keinen Bock, so weit rechts wie die Rechten zu sitzen. Man wolle nicht, dass der Applaus der AfD für den Applaus der FDP gehalten wird, erklärte der FDP-Politiker Matthias Fischbach in der SZ. Die physische Position im Landtag entspreche außerdem nicht der politischen Position der FDP. Mit dieser Erklärung ist es allerdings etwas irritierend, dass sich die Partei stattdessen einen Platz am linken Flügel des Landtags ausgesucht hat. Die Grünen und die SPD sollen damit kein Problem haben. Kindergartenstreit beigelegt? Nicht ganz: Denn auch diese beiden Parteien haben Wünsche. Der SZ zufolge wollen sowohl die Grünen, als auch die SPD-Abgeordneten in der Mitte des Bayerischen Landtags sitzen – weil laut Altkanzler Schröder dort die Wahlen gewonnen werden. Das dürfte zumindest jeder nachvollziehen, der sich schon mal um den besten Platz zum Spicken gestritten hat.

Heulsuse #2: Käsefuß-Prügler

Der Vorfall: Bereits im März schaute sich in Düsseldorf ein 50-jähriger Buchhalter Black Panther im Kino an. Während der Vorstellung zog er die Schuhe aus und legte seine offenbar stinkenden Füße auf die Rückenlehne des Vordersitzes. Ein Teenager, der ebenfalls im Saal saß, beschwerte sich über den Geruch. Die angemessene Reaktion: Peinlich berührt kichern, einen Dad-Joke darüber machen, dass der Geruch vom mitgebrachten Esrom-Käsesandwich ausgeht, versöhnlich nickend "Wakanda Forever" flüstern. Die Füße still, aber vor allem unter Verschluss halten. Die tatsächliche Reaktion: Als der Buchhalter dem Wunsch des Jugendlichen nicht nachkam, stülpte der damals 14-Jährige kurzerhand seinen leeren Getränkebecher über dessen Stinkefuß. Sicherlich gibt es höflichere Arten, jemandem mitzuteilen, dass er stinkt. Allerdings gibt es auch erwachsenere Wege, mit seinem Körpergeruch umzugehen. Der 50-Jährige eskalierte jedenfalls komplett: Er zog den Teenager am Pullover und schlug ihn. Anfang der Woche stand er deswegen in Düsseldorf vor Gericht. Doch weil sich sowohl der Teenie, als auch der Angeklagte entschuldigte, stellte die Richterin das Verfahren ein. Unter der Bedingung, dass der Stinkefüßler 500 Euro an die Kinderkrebshilfe zahlt.

Wer soll eure Heulsuse der Woche sein? Stimmt ab! *

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