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Medien

Wie eine nicht ganz wahre Geschichte der 'Krone' um die Welt ging

Laut 'Krone' soll eine Somalierin eine Wienerin attackiert haben, weil ihre Hunde "unrein" seien. Das Problem: Die Geschichte stimmt so nicht. 'Kobuk' hat recherchiert.

Im Juli wurde laut Kronen Zeitung eine Tierfreundin brutal vor ihrem Haus attackiert. Die Wienerin sei mit ihren Hunden unterwegs gewesen und deswegen von einer "somalischen Asylantin" angegriffen worden.

"Zu einem schockierenden Unfall kam es am helllichten Tag in Wien: Ingrid T. (54) liegt nach einer brutalen Attacke durch eine Muslimin im Spital. Motiv: ihre beiden Hunde! 'Die Tiere sind unrein', so die Begründung der Angreiferin, einer somalischen Asylantin."

Neben dem Artikel kann man ein Foto der verletzten Frau im Krankenhaus sehen, ein weiteres zeigt die beiden unschuldig dreinblickenden Hunde. Dass die Attacke aufgrund der "unreinen Hunde" stattgefunden habe, soll der Mann der Somalierin erzählt haben, als er Ingrid T. im Krankenhaus besucht habe, um sie zur Rede zu stellen.

Michael Jeannée schreibt einen Wutbrief, die Krone-Leser sind empört ("Wenn ihnen unsere europäische Kultur nicht passt, sollen s' doch bitte wieder nach Hause gehen"), die Geschichte ging um die Welt. Breitbart übernahm die Meldung, sogar in Japan wurde die Geschichte verbreitet. Das Problem an der Sache: Die Geschichte, wie sie die Krone beschreibt, stimmt so nicht. Der Medienwatchblog Kobuk hat nachrecherchiert und aufgeklärt.

Und wir haben vergangene Woche ganz allgemein gefragt: "Was zur Hölle geht eigentlich mit der Kronen Zeitung?"

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